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Die Gestehungskosten der Erze betrugen per
Tonne 11,60. (10,40).
Bei Fortsetzung des Schmelzbetriebes gelang
es am Schlusse des Betriebsjahres, nach nicht
unerheblichen Aufwendungen für die Versuche, die
Verhüttung der nicht exportfähigen Erze mit einem
wenn auch vorläufig geringen Nutzen durchzu-
führen. Es ist beabsichtigt, nunmehr das Erz-
schmelzen mit zwei Ofen aufzunehmen und hier-
durch sowie durch sonstige zur Einführung gelan-
gende Verbesserungen eine weitere Ermäßigung
der Unkosten zu erzielen.
Zur Verbesserung des Aufbereitungsverfahrens
wird eine maschinelle Erzseparation in Verbindung
mit der bisherigen Handscheidung eingerichtet.
Sie ist in Tsumeb angekommen und wird mit
den Maschinen für einen Bohrhammerbetrieb beim
Abbau in der Grube in Kürze in Betrieb gesetzt
werden.
An der elektrischen Licht= und Kraftzentrale
wurde eine Erweiterung vorgenommen derart,
daß zur Zeit zwei Dynamomaschinen von je 30
und 51 Kilowatt in Betrieb sind, welche die
elektromotorische Kraft liefern für die Lichtanlage
des Gesamtwerks und der Niederlassung in Tsumeb,
für die Werkstatt, die Hüttenpumpwerke, das La-
boratorium, den Erzbrecher, das Transportband
und die Separationstrommel der Aufbereitung und
den Kompressor der Bohrmaschinenanlage.
Die Zahl der eingeborenen Arbeiter wechselte
im Laufe des Betriebsjahres von 1300 bis 600
und betrug durchschnittlich 900 Mann. Wie bisher
bilden die Ovambos die Mehrzahl der Belegschaft.
Durch zweckentsprechende Zusammenlegung der
verschiedenen eingeborenen Stammesangehörigen
zu einem Wohnungskomplex ist es gelungen, die
Kontrolle der Arbeiter in betriebstechnischer und
sanitärer Hinsicht wirksamer durchzuführen. Gegen
den Schluß des Betriebsjahres sank die Zahl der
Arbeiter auf 600, da die ungewöhnlich starke
Regenzeit den Zuzug aus dem Ovambolande auf
längere Zeit unmöglich machte.
Nach der bevorstehenden Einführung des
maschinellen Bohrhammerbetriebs wird es möglich
sein, die Erzgewinnung von der eingeborenen
Belegschaft nach und nach unabhängiger zu
machen. Es ist der Betriebsdirektion gelungen,
die europäische Belegschaft von 110 Mann zu
Anfang des Jahres auf 70 Mann zu Ende des-
selben einzuschränken.
Die zum Zwecke der Wasserversorgung von
Tsumeb am Ufer des Otjikotosees gebaute Dampf-
pumpenanlage mußte wegen Gefährdung infolge
des Steigens des Wassers demontiert und an
höherer Stelle errichtet werden. Um später gegen
die Schwierigkeiten der Wasserhebung bei fallen-
dem Niveau gesichert zu sein, wurden als Vo#r.
pumpen zwei Pulsometer beschafft.
Bei den im Otavitale an der Bahnliri.
Otavi— Grootfontein gelegenen Fundpunkten Gu.
chab und Asis nehmen die Aufschlußarbeiten ihrer
Fortgang und sind auf Einrichtung eines geregelte-
Abbaues gerichtet. Bislang zeigen beide Vor-
kommen reichhaltige Kupfererze in unregelmäßige:
Ablagerung im zersetzten Teile der Lagerftäne.,
so daß sich erst nach Erreichung größerer Tiei-
sichere Schlüsse über die Abbauwürdigkeit dieser
Fundpunkte ziehen lassen werden.
Zur Verschiffung gelangten 500 t Guchaben
(1800) mit 29 v. H. Kupfer (35) und 0,032 v. O.
Silber (0,0 40), ferner 200 t Asiserze mit 27 v. L.
Kupfer und 0,029 v. H. Silber.
Die jetzige geringere Ausbeute in Guchab in
auf die im Vorjahre erfolgte Erschöpfung des
Tagebaues zurückzuführen.
Der Gesellschafts-Landmesser hat während de-
verflossenen Geschäftsjahres diejenigen Vermessungs-
und Kartierungsarbeiten ausgeführt, welche in
Erfüllung der mit der South West Africa Compann
am 12. Mai 1903 und mit der Deutschen Kolo-
nialgesellschaft für Südwestafrika am 6. Mai 1904
abgeschlossenen Verträge erforderlich waren.
Die Eisenbahn hat die im vorjährigen Be-
richt an ihre Leistungsfähigkeit geknüpften Erwar-
tungen vollauf erfüllt und sich den durch die nicht
unbedentende Vermehrung der Erztransvorte an
sie gestellten Anforderungen durchaus gewachsen
gezeigt. Die Betriebsergebnisse sind gleich günmig
geblieben wie im Vorjahre, trotz des Ausfalls der
nicht unbedeutenden Transporte für den Bau der
Otavi— Grootfontein-Bahn und der erheblichen
Verminderung der Transporte der Militärverwal=
tung. Auch die Bahnanlagen haben sich in jeder
Beziehung bewährt. Trotz der äußerst ungünstigen
Witterungsverhältnisse der letzten Regenzeit ünd
wir vor größeren Betriebsstörungen bewahrt ge-
blieben. Die durch die ungewöhnlichen starken
Regengüsse verursachten Zerstörungen des Bahn-
dammes konnten durch angestrengte Tages= und
Nachtarbeit ohne nennenswerte Verkehrsunter-
brechungen beseitigt werden.
An Erweiterungen und Neubauten wurden in
Usakos ausgeführt: ein massives Wohngebäude
für den Betriebsdirektor, ein massives Stations=
gebände nebst Stationsvorsteher= und Asüistenten-
wohnung.
Ferner wurden die Arbeiten für die Waser-
leitung beendet und sämtliche Dienstwohnungen
sowohl wie die Wohnungen der übrigen Einwohner
in Usakos mit Anschlüssen versehen.
Auf dem Bahnhofe Usakos wurde ein Brause-
bad für das Betriebspersonal hergerichtet, in