Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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sind verbucht: Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 
mit 1 313 697 ., der Reichszuschuß mit 
400 000 .7/, Wertvermehrung der Pflanzungs- 
bestände und durch Neubauten 736 464 „“, 
ferner Einnahmen aus Produkten 608 329 .J#, 
aus dem kaufmännischen Betriebe 465 491 77, 
aus Verkauf von Grundstücken 25 000 “. 
Die Vermögensbilanz weist nach auf der 
Aktivseite u. a.: Grundbesitz mit 1 885 682 , 
die Administrationen in Herbertshöhe, Friedrich- 
Wilhelmshafen, Stephansort, Peterhafen und 
Seleo sowie Schiffe mit zusammen 9 285 806 .7 
schwimmende Produkte und Waren mit 269 650.7, 
Debitoren mit 80 458 /“, nicht begebene Vor- 
zugsanteile mit 354 000 4. Auf der Passiv- 
seite: Stamm-und Vorzugsanteile mit 7500 000 .“, 
Reservefonds mit zus. 850 000 .7, Kreditoren 
mit 1683 104 /4, das Münzkonto mit 67 338 z, 
Kautionskonto mit 51 817 und den Betrag 
der Gewinn= und Verlustrechnung 1727 465.74. 
Kus dem „TKropenpfianzer“. 
Das soeben erschienene Februarheft des „Tropen- 
pflanzer“ bringt an erster Stelle einen kurzen 
Leitartikel von Schanz-Chemnitz: „Baumwoll= 
  
not“, in welchem der Verfasser wiederholt auf 
die Notwendigkeit hinweist, mit aller Energie und 
ungeachtet aller Opfer an Zeit und Geld den 
erfolgreich begonnenen Baumwollbau in außer- 
amerikanischen Ländern weiter zu fördern. Der 
Artikel „Einiges über Schafzucht in Süd- 
afrika“ von Berthold-Berlin wird fortgeführt. 
Professor Dr. Wohltmann-Halle gibt die Er- 
gebnisse einer Untersuchungchinesischer Böden 
aus der Provinz Schantung, die sich durch 
ihren großen Reichtum an Nährstoffen auszeichnen, 
bekannt und zugleich eine Anleitung, auf welche 
Weise eine Bodenprobe in den Tropen und Sub- 
tropen zwecks Untersuchung richtig zu entnehmen 
ist. In einem weiteren Artikel warnt Koschny- 
Costa Rica vor der Verallgemeinerung des Pflügens 
in den Tropen und bespricht die mannigfachen 
Vorteile der Düngung durch Brache. 
Der Nummer ist als erstes Beiheft des 
Jahres eine ausführliche Monographie über den 
Matte= oder Parand-Tee von Eduard Heinze, 
Kaiserlich deutschen Konsul für den Staat Parané, 
beigegeben. Auf Grund amtlichen Materials 
wird hier die Gewinnung und Verbreitung, der 
gegenwärtige und künftige Verbrauch des bekannten 
südamerikanischen Nationalgetränks eingehend be- 
handelt. 
  
  
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Landwirtschaftliches aus Dahomen. 
Aus einem Berichte des Kaiserlichen Gouverncurs von 
Togo, Grafen v. Zech.“) 
Olpalme. Die Olpalme kommt spontan in 
ganz Nieder-Dahomey vor. Man trifft sie in den 
verschiedensten Böden; doch ist sie von viel kräf- 
tigerem Wuchs in den feuchten Niederungen mit 
fruchtbaren Alluvial-Böden als auf unfruchtbaren 
trockenen Plateaus. In der Nähe von Wasser- 
läufen, Lagunen, Seen, in feuchten Niederungen 
sind die Palmen untersetzt, ihre Blätter grünlich, 
während sie auf den roten eisenhaltigen Lehm- 
böden, welche während des größeren Teiles des 
Jahres trocken sind, schlanker und höher aufsge- 
schossen sind; die unteren Blätter der Bedachung 
sterben bei ihnen ab und hängen besonders während 
der Trockenzeit jämmerlich am Stamm herunter. 
Man nimmt an, daß die an feuchten kühlen 
Plätzen und im Schatten wachsenden klräftigen 
Olpalmen männliche Blütenstände im Uberfluß 
Das hier mitgeteilte Material wurde von Graf 
v. Zech gelegentlich einer im Jahre 1908 nach Dahomey 
unternommenen Dienstreise gesammelt. 
  
hervorbringen aber wenige weibliche. Die in nor- 
malen Zwischenräumen von 6 bis 10 m in einiger 
Entfernung von Sümpfen und Lagunen stehenden, 
der Sonne voll ausgesetzten Olpalmen sollen stets 
mehr weibliche als männliche Blütenstände tragen. 
Es gibt wenigstens vier Varietäten von Ol- 
palmen: 
1. Die gewöhnliche Varietät. 
Sie heißt in der Dié-Dji-Sprache „De“. 
Die jungen Blätter der sehr jungen Palmen 
sind noch unvollkommen ausgezackt, die Fieder- 
blättchen nur in geringer Anzahl entwickelt; auf 
der ganzen unteren Hälfte des Blattstieles gibt 
es überhaupt keine Fiederblättchen; sie werden 
dort ersetzt durch Stacheln, die desto schärfer und 
enger gestellt sind, je näher sie an der Blattbasis 
stehen. Eine engstehende Gruppe solcher junger 
Palmen bildet ein unüberwindliches Hindernis. 
Zwischen dem fünften und achten Jahr er- 
scheinen die ersten Blüten an den Blattwurzeln. 
Wenn die Palme gut entwickelt ist, trägt sie vor- 
wiegend männliche Blüten, bald jedoch auch einige 
weibliche Blütenstände von kleinerem Umfange.
	        
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