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und Barbara in der Provinz Kano am 16. und
20. Juli d. Is. Zollstellen errichtet worden. Die
Zollstelle Katagum ist am 15. Juli d. Is. auf-
gehoben worden. (The Board of Trade Journal.)
Rhodestia.
Strengere Handhabung des Waren-
zeichengesetzes.
Die Bestimmungen des Warenzeichengesetzes
(Merchandise Marks Act), betreffend die Bezeich-
nung des Ursprungslandes bei der Wareneinfuhr
nach Rhodesia, die jahrelang kaum beachtet wor-
den sind, werden seit kurzem wieder strenger zur
Anwendung gebracht. Es empfihlt sich daher,
die Bestimmungen der „Merchandise Marks Act“
bei der Einfuhr nach Rhodesia genau zu beachten.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Vizekonsulats
in Salisbury.)
Eritrea.
Verbot der Ausfuhr von Brennholz
und Holzkohle.
Der Gouverneur der Kolonie Eritrea hat
durch eine in der „Gazzetta Ufficiale“ Nr. 223
vom 26. September d. Is. veröffentlichte Ver-
ordnung die Ausfuhr von Brennholz und Holz=
kohle aus der Kolonie untersagt.
Das Tendula-Bewässerungsprojekt in Britisch-Indien.
Das Tendula-Bewässerungsprojekt, das den
ersten Anlauf zu einer Flußbewässerung in den
Zentralprovinzen darstellt, und das bereits im
März v. JIs. von dem Staatssekretär für Indien
sanktioniert worden war, soll nunmehr bald zur
Ausführung gelangen. Der einzige Grund für
die Verzögerung in dem Beginn der Arbeiten
hatte in der Schwierigkeit der Beschaffung der
nötigen Fonds gelegen. Wenn das Tendula-
projekt sich auch nicht mit den Riesenanlagen des
Punjabs messen kann, so muß es doch als ein
relativ sehr bedeutendes Werk bezeichnet werden,
sollen doch die dafür veranschlagten Kosten bei
einer geschätzten Banzeit von acht Jahren etwa
zehn Millionen Rupien betragen.
Die Hauptwerke sollen an dem Vereinigungs-
punkt der Flüsse Tendula und Lukka errichtet
werden, etwa zwanzig englische Meilen westlich
der Stadt Dhamtari in dem Raipur-Distrikt. Die
erwähnten beiden Flüsse führen zwar während
der kalten Jahreszeit nur eine spärliche Wasser-
menge und trocknen sogar manchmal nahezu ganz
aus; da jedoch die Monsunregen in jenen Gegenden
gewöhnlich sehr ergiebig zu sein pflegen und die
Betten der Flüsse sehr breit und tief sind, pflegt
während des heißen Wetters die Wasserzufuhr
ziemlich zuverlässig und ausreichend zu sein. Der
Zweck der Anlage ist, Wasser durch Anstauung
aufzuspeichern, um es eintretendenfalls den
durch Trockenheit gefährdeten Kulturen zuführen
zu können, sei es bei Eintreten eines der ge-
fürchteten „Breaks“ — Regenpausen — während
des Monsuns, sei es zu irgendeiner sonstigen
Jahreszeit.
Die jährlich durchschnittlich von den beiden,
320 Quadratmeilen umfassenden Flußbetten ge-
führte Wassermenge wird auf ungefähr 16 000
Millionen Kubikfuß geschätzt. Die für das Be-
wässerungsprojekt erforderliche jährliche Wasser-
menge beträgt 9000 Millionen Kubikfuß, liegt
mithin so weit unter dem Durchschnitte, daß ein
Versagen der Wasserzufuhr wohl als ausgeschlossen
angesehen werden kann.
Der für die Stauanlage nötige Damm soll
eine Gesamtlänge von beinahe drei englischen
Meilen erhalten, bei einer Maximalhöhe von
etwas über 80 Fuß und einer Gesamtfflächen-
ausdehnung des Staubeckens von 18 Quadrat=
meilen.
Das zu errichtende Stauwehr soll 1500 Fuß
lang werden und die Ablassung von über 100.000
Kubikfuß Wasser in der Sekunde gestatten. In
der Nähe des Wehrs zweigt der Hauptkanal ab,
der schätzungsweise 2000 Kubikfuß in der Sekunde
führen soll. Er soll 40 englische Meilen lang
werden. Vom Hauptkanal sollen zwei annähernd
ebenso lange Hauptzweigkanäle und ein ganzes
System von Verteilungskanälen abgezweigt werden.
Der Flächeninhalt des betreffenden Distrikts
umfaßt 673 157 Acres, wovon 608 516 Acres
kultivierbar sind. Man schätzt nun, daß es möglich
sein wird, alljährlich 263 412 Acres des bestell-
baren Landes zu bewässern. Bei einer Wassertare
von 2 Rupien pro Acre soll die Reineinnahme
aus dem Werk 390 927 Rupien jährlich betragen,
was einer Verzinsung des gesamten angelegten
Kapitals zu 3,9 v. H. gleichkommt. Sowohl die
Höhe der Wasserrate wie die Fläche, deren Be-
wässerung voraussichtlich möglich sein wird, sind
so vorsichtig abgeschätzt worden, daß man wobl
sicher darauf rechnen kann, daß das Unternehmen
sich rentieren wird.
liber den praktischen Wert des Proiekts konn
man nicht im Zweifel sein. Der Drugdistiikt,
dem das Bewässerungswerk zugute kommen sol,
ist aus der früheren westlichen Hälfte des Raipur=
distrikts gebildet worden, dem Landstrich zwischen
den Flüssen Karun und Sheonath, mit einer Be-
völkerung von etwa 210 000 Köpfen. Gerade