Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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verden und die Kultur sich bei den Pflanzern 
aleen stetig steigenden Interesses erfreut, wie die 
büsetige Vergrößerung des angebauten Areals 
6 Die im verflossenen Halbjahre erzielten Durch- 
vantttspreis e betrugen: für Togobaumwolle 
6 Rl., bei einem Höchstpreise von 75 Pf., für 
utsch-ostafrikanische 89½ Pf., bei einem Höchst- 
preise von 1 M pro Pfund. 
gebi die Baumwolstation Mpanganya im Rufiyi= 
15 et ist am 1. Oktober vom Gorvernement 
ernommen worden. Als Propaganda= und 
ehrstation hat sie ihren Zweck erfüllt: Die 
amumwoll.Eingeborenenkultur ist im Rufiyigebiet 
pst- weitesten entwickelt, von mittleren und Groß- 
| anzungen sind über 45 000 ha für den Baum- 
ollbau belegt. Die Baumwollstation Mpanganya 
md nunmehr insbesondere als Baumwoll-Saat- 
schtstation eingerichtet und ausgestaltet werden. 
hat Entkörnungsanlagen mit deutschen Maschinen 
das Komitee für die Bezirke Morogoro 
nd Muanso geliefert. 
au Für die neue Pflanzperiode sind bis jetzt an 
Msländif cher Saat beim Komitee bestellt: 
etfit. Saat etwa 2600 Zentner, Abassi-Saat 
a 700 Zentner und Uganda-Saat etwa 420 
inntner. Am Saatbezug sind beteiligt die Bezirks- 
iter Lindi, Kilwa, Morogoro, Mohoro, Bagamoyo- 
adani, Muansa und die Bezirksnebenstelle Aruscha. 
he Im Interesse der Gewinnung guter ein- 
Ermischer Saat ist das Komitee bereit, auf 
0b und von mit Saatzüchtern und Ginnereibesitzern 
V mAschließenden Verträgen ersteren den Zentner 
Eilassiger Saat zum Preise von 8 M frei ab 
sänssation abzunehmen und den Ginnereibesitzern 
i das Emtkörnen der Saatbaumwolle einen Zu- 
* in Höhe von 5 Rps. pro Tonne Saat zu 
en. Die Saatlieferer und Ginnereibesitzer 
msiichten sich dagegen zu gewissenhaftem Anbau 
Sa zu sorgfältiger Aufbereitung der Saat. Die 
daratfelder und Entkörnungsanstalten unterstehen 
Pen Aussicht der vom Gouverneur ernannten 
anmten der Regierung und der Beamten des 
n itees. Nichteinhaltung der Verträge hat deren 
gültigkeit bzw. Strafe zur Folge. 
beiseur Verteilung an Pflanzer für besondere 
das ##en auf dem Gebiete des Saatbaues hat 
Hr domitee bis zu 3000 dem Gouvernement 
Verfügung gestellt. 
dachr Hebung der Eingeborenenkultur in Deutsch- 
Vin ika hat das Komitee ferner Pflanzprämien 
Grchte. Den Bezirksämtern Lindi, Kilwa, 
sowierro, Morogoro, Muansa und Neu-Langenburg 
vooo ber Residentur Bukoba sind im ganzen 
dölte zur Verteilung an die eingeborene Be- 
innerung zur Verfügung gestellt worden, die nach 
ein . 
er bestimmten Vereinbarung mit den Bezirks- 
  
G 
ämtern erfolgt. Außerdem werden Pflüge und 
landwirtschaftliche Geräte kostenfrei verteilt. 
Eine zweite umgearbeitete Auflage der „An- 
leitung für die Baumwollkultur in den 
deutschen Kolonien“ von Prof. Dr. Zimmer- 
mann ist herausgegeben. 
Während die Anzeichen für die Entwicklung 
der Baumwollkultur in Deutsch-Ostafrika recht 
ermutigend sind, lassen die Nachrichten aus Togo 
leider erkennen, daß in diesem Jahre hier ein 
Rückgang in der Produktionsmenge zu erwarten 
ist. Dieser Rückschlag ist um so mehr zu be- 
dauern, als es sich nicht nur um eine etwa durch 
ungünstige Witterungsverhältnisse verursachte Ver- 
minderung der Quantität, sondern auch um einen 
Rückgang der Qualität handelt, der voraussichtlich 
auf eine natürliche Sortenmischung und deren 
Folgen zurückzuführen sein dürfte. . 
Die Baumwollbau-Kommission hat daher be- 
schlossen, einen Baumwollsachverständigen 
zum Studium der Baumwollfrage nach Togo zu 
entsenden und die Kolonialverwaltung zu bitten, 
die Studienreise weitgehendst zu unterstützen. 
Zur Erschließung neuer Gebiete für die Land- 
wirtschaft, insbesondere für Baumwoll-Groß- 
pflanzungen, dienen 
die im Sommer zum Abschluß gelangte 
wasserwirtschaftliche Erkundung der Mkattasteppe; 
in Frage kommt ein Gebiet in ungefährer 
Größe von 50 000 ba; 
die jetzt ausgenommene wasserwirtschaftliche 
Erkundung der östlichen und südöstlichen Ge- 
biete am Virtoriasee, Schätzung der Gebiete 
etwa 150 000 ba; 
die für das Jahr 1911 geplanten Erkun- 
dungen am oberen Pangani und am Unterlauf 
des Ruvu. 
Die Ausarbeitung der Ergebnisse der wasser- 
wirtschaftlichen Erkundungen des Komitees erfolgt 
seinerzeit in Deutschland. 
An der Wanderausstellung der Deutschen 
Landwirtschafts-Gesellschaft in Hamburg hat sich 
das Komitee durch die Ausstellung von deutsch- 
kolonialer Baumwolle und Maschinen beteiligt. 
Zum Vergleich mit den deutschen Bestrebungen 
dürfte noch eine Mitteilung über die Erfolge der 
Baumwollbauversuche Englands und Frank- 
reichs von Interesse sein. Frankreich produzierte 
in seinen Kolonien im Jahre 1909: 955 Ballen 
à 500 Pfund gegen 686 Ballen in 1908. Be- 
merkenswert ist der Aufschwung der Kolonien 
Senegal, Ober-Senegal und Niger 1909 mit 
164 Ballen gegen 73 Ballen 1908, Dahomey 
1909 mit 545 Ballen gegen 236 Ballen 1908. 
Ein Rückgang ist dagegen zu verzeichnen in 
Algerien, Madagaskar und den Komoren.
	        
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