Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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3 Setzen wir, um ganz sicher zu gehen, die 
ufuhren von Pflanzungsgummi aus der ganzen 
elt, außer Ceylon und Ma- 
laya, ein mit nur 
bergibt sich mit den Erträgnissen 
5 der beiden letzteren mit. 
une Versorgung von 
zm Jahre 1913/17. 
Da Wohlgemerkt — Pflanzungs-Gummi allein. 
sebn kommt der wilde Gummi. Von diesem er- 
in en wir seither annähernd 70 000 Tonnen 
Jahre. - 
20 000 Tonnen, 
89 000 
. 109 000 Tonnen 
geb Es wird vielfach angenommen, daß der an- 
weaute Kautschuk den wilden einfach verdrängen 
ng-. Das dürkte ein großer Irrtum sein. Die 
und d die solche Schätze besitzen, wie Brasilien 
veel er Kongostaat, sind sich deren Wichtigkeit 
dese zu sehr bewußt, als daß die Gewinnung 
vertr Urwaldware so ohne weiteres aufgegeben 
übelen könnte. Man wird die vorhandenen 
verlstände, die das Sammeln erschweren und 
milduiern, mit allen Mitteln zu heben und zu 
wildern suchen. Die Kosten der Bereitung des 
sein en Gummis sollen ungefähr doppelt so groß 
#mls die des angebauten, und in diesem 
nich e hat der Pflanzungs-Gummi einen gewiß 
9 zu unterschätzenden Vorteil voraus. Auf 
Pr anderen Seite, besonders bei dem hard fine 
Ara, liegt der Vorzug der größeren Güte, des 
zäheren Nervs, und diese Ware muß der Fabri- 
kant für Kraftwagen-Reifen und dergl. haben 
und den Preis zahlen. Also wilden Kautschuk 
werden wir auch ferner haben. Nehmen wir 
aber an, die Zufuhren gingen wirklich auf die 
  
  
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Hälfte zurück — auf 35 000 Tonnen bis 1916/17 
— so ergäbe sich eine jährliche Gesamtversorgung 
von 144 000 Tonnen Kautschuk gegen 76 553 
Tonnen, beziffert für den 30. Juni 1910. 
Wie diese Zahlen den zukünftigen Wertstand 
des Artikels beeinflussen werden, hängt davon ab, 
wie sich der Verbrauch gestalten wird. Für die 
letzten fünf Jahre ergibt sich eine durchschnittliche 
jährliche Zunahme von 5 v. H. Diese fünf Jahre 
zeigen uns den Markt unter sehr verschiedenen 
Umständen, die niedrigsten, seit lange gekannten 
Preise fallen in diesen Zeitabschnitt, und ebenso 
die höchsten, je dagewesenen. Das Jahr 1908/09 
zeigt eine erhebliche Zunahme. Dies ist zunächst 
darauf zurückzuführen, daß allseitig sehr stark ge- 
kauft wurde, nachdem die Preise aufingen, sich 
von dem niedrigsten Punkte zu erholen. Daß 
aber auch die Ziffern für den 30. Juni 1910 
noch ein Wachsen des Verbrauches zeigen, trotz 
des fast unmittelbar vorher gewesenen höchsten 
Wertstandes, ist ein gutes Zeichen. 
Die großen Zufuhren, die uns bevorstehen, 
sollten ein abermaliges Steigen der Preise von 
irgendwelcher Bedeutung ausschließen. 
Die Ernten der ausgedehnten angebauten 
Ländereien wachsen mit solcher Schnelligkeit, daß 
die Fabriken mit deren Verarbeitung nicht werden 
Schritt halten können. 
Die Möglichkeit eines Zunehmens des Ver- 
brauches um 10 v. H., die nötig wäre, um an- 
nähernd die großen Mengen zu bewältigen, wird 
von Kennern der Verhältnisse bestritten. Wir 
werden — vielleicht nur zeitweilig — mehr An- 
gebot als Nachfrage haben. 
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
ber niederländische Kahao- und Rohcobutter- 
markt 1910. 
Das Jahr 1910 kann für den Kakaohandel 
eleder Beziehung als günstig bezeichnet werden. 
uht Markt nahm im großen und ganzen einen 
unden und gleichmäßigen Berlauf, der nur hin 
lati wieder durch die Einwirkungen der Speku- 
V on in kaum fühlbarer Weise unterbrochen wurde. 
lu besonders günstigem Einfluß waren die prak- 
e Taltik der Verläufer und die verständigen 
abnahmen der Käufer, welche beide sich während 
die ganzen Jahres bemühten, in Anpassung an 
* eingetretenen Umstände zu regelmäßigen und 
daechnäßigen Abschlüssen zu gelangen. Zu Ende 
* Jahres ist der Marktzustand im allgemeinen 
Frlund zu nennen, die Interessen der Verbraucher 
scheinen durch den ziemlich niedrigen Preisstand, 
in 
  
zu dem die Spekulanten in hohem Maße bei- 
getragen hatten, und durch gute Vorräte gesichert. 
Was die hauptsächlichsten Kakaosorten im 
einzelnen betrifft, so war der Accrakakao durch- 
schnittlich gut, es wurden sogar davon große 
Mengen von sehr guter Beschaffenheit auf den 
Markt gebracht. Der Preis war im Anfang 28 
bis 28½ Cent, fiel infolge von Spekulation auf 
26½ bis 27 Cent, um am Schlusse des Jahres 
eine Höhe von 29 Cent zu erreichen. 
Geringere Zufuhren von Bahiakakao be- 
wirkten eine Preisbeständigkeit für diese Marke. 
Aber auch ihrer bemächtigte sich die Spekulation, 
so daß in der zweiten Hälfte des Jahres ein 
Preisrückgang eintrat, dem aber gegen Ende eine 
Preissteigerung folgte. Immerhin blieb der Preis 
für Bahiakakao das ganze Jahr hindurch an-
	        
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