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von der v ligen Transvaalregierung eingesetzten
Kommission, die die wirtschaftlichen Vorteile und
Nachteile der Errichtung großer Kraftwerle für
das Land untersuchen sollte, wurde im verflossenen
Jahre ein Gesetz über die Konzessionierung elek-
trischer Kraftanlagen erlassen. Auf Grund dieses
Gesetzes wurden der Victoria Falls and Transvaal
Power Company und der Rand Mines Power
Supply Company, sowie einer vorerst noch pro-
jektierten Elektrizitätsanlage in Tweefontein bei
Middelburg Konzessionen erteilt. Die Rand Mines
Power Supply Co. errichtet zurzeit eine große
Anlage zur Erzeugung von Elektrizität und Druck-
luft in Rosherville bei Johannesburg, die nach
ihrer demnächstigen Fertigstellung eine der ge-
waltigsten Anlagen dieser Art überhaupt sein
wird. Die Wirkung dieser fortschreitenden Elektri-
sizierung der Randbergwerke wird nicht nur eine
sparnis an Handarbeit sein, sondern auch eine
Verbilligung der Betriebskosten und eine Ver-
einfachung des gesamten Maschinenbetriebes auf
den einzelnen Gruben.
Der Vorbildung des Bergwerkspersonals
dient bereits das Johannesburger Transvaal
University College; eine Mines Training School,
verbunden mit einem Lehrbergwerk, ist für die
weißen Bergarbeiter in der Einrichtung begriffen.
Auf dem Gebiete der Gewinnung und Auf-
bereitung des Golderzes hat das vergangene
Jahr der Johannisburger Goldindustrie bemerkens-
werte Neuerungen nicht gebracht. Zu erwähnen
wäre in dieser Hinsicht nur, daß gegenwärtig
Versuche mit einer von einer deutschen Maschinen-
fabrik konstruierten verbesserten Rohrmühle im
Gange sind. Die Fabrik glaubt mit dieser Mühle
allein diejenige Arbeit leisten zu können, die bisher
von den Pochstempeln und den bisherigen Rohr-
mühlen zusammen geleistet wurde, was natürlich
eine beträchtliche Vereinfachung und eine weitere
Verbilligung der Aufbereitung des Golderzes und
damit die Möglichkeit der Nutzung von Erzmassen
zur Folge haben würde, die jetzt noch als zu
goldarm und daher unlohnend gelten.
Die Verwendung der bei der Goldgewinnung
übrig bleibenden Gesteinsände zur Auffüllung fertig
abgebauter Stollen (sog. Spülsatzverfahren) wurde
weiter gefördert. Von Bedeutung scheint dabei
ie Auffindung eines vorläufig noch im Versuchs-
stadium befindlichen Verfahrens zu sein, das die
unmittelbare Uberleitung der Sände aus den
Auslaugebottichen in die Stollen ermöglicht, indem
e in den Sänden enthaltenen Zyankalireste
unterwegs neutralisiert werden.
b Was die Organisation des Bergwerks-
etriebes anlangt, so zeigt sich neuerlich am
Rand in steigendem Maße das Streben nach
Amalgamierung, d. h. nach Verschmelzung an-
grenzender Bergwerkezu einheitlichen Großbetrieben,
wodurch vor allem eine Verbilligung der Betriebs-
kosten und Erweiterung des Arbeitsfeldes des
Unternehmens erreicht und damit der Abbau auch
von ärmeren und in größerer Tiefe liegenden
Erzgängen ermöglicht wird. Die bedeutendste
Zusammenlegung dieser Art war im vergangenen
Jahre die Aufsaugung einer Reihe von angren-
zenden Feldern durch die „Cinderella Deep“ und
deren Umformung in die „Cinderella Consolidated
Gold Mines“, die damit an die vierte Stelle
der ersten Großbetriebe des Witwatersrandes ge-
treten sind.
Was die finianziellen Ergebnisse des Jo-
hannesburger Goldbergbaus im verflossenen Jahre
anlangt, so teilten sich in den weitaus größten
Teil des aus der Produktion resultierenden Ge-
winns die großen Bergwerksgruppen Eckstein-
Rand Mines, Farrar-Anglo-Freuch-Gruppe, Con-
solidated Gold Fields, General Mining & Finance
Corporation, Neumann & Co., Barnato und Goerz
& Co. Die Reingewinne dieser Gruppen stellten
sich, wie folgt: Rand Mines 2563 225, Eckstein
2178 448, Farrar-Anglo-French 1 529 342, Gold
Fields 1 440 660, General Mining 778 063,
Neumann 708 802, Barnato 624 341 und Goerz
259 158 K. Der Gesamtreingewinn dieser Gruppen
bleibt mit 10 082 039 L um 600 ä446 K hinter
dem Reingewinn des Vorjahres 1909 zurück.
Dividenden wurden im Jahre 1910 von
40 Johannesburger Bergwerksgesellschaften gezahlt,
und zwar im Gesamtbetrage von 8 875 077 #
bei einem Gesamtkapital dieser Gesellschaften von
30 736 261 L, was einer Durchschnittsdividende
von nahezu 29 v. H. entspricht. Die Zahl der
sehr hohe Dividenden zahlenden Gruben ist aber
nur gering. Weitaus an der Spite marschiert
einsam die Ferreira-Grube mit 300 v. H. Es
folgen die Crown Mines mit 120 v. H., die New
Heriot mit 80 v. H. und die Village Main Reef
mit 70 v. I. Im Vorjahre zahlten 52 Gesell-
schaften am Rand Dividende im Gesamtbetrag
von 9 310 750 E, was bei einem ausgegebenen
Gesamtkapital von etwas über 38 Millionen Pfund
einer durchschnittlichen Dividende von etwa
24,22 v. H. entsprach. Der Umstand, daß 1910
nur 40 Dividenden zahlende Bergwerke erscheinen,
gegen 52 im Jahre 1909, ist im wesentlichen
darauf zurückzuführen, daß durch Zusammen-
legungen von Gruben eine Reihe von solchen im
verflossenen Jahre aufgehört haben, gesondert zu
existieren.
Die noch der Verarbeitung harrenden Gold-
erzmassen des Witwatersrandes werden der Jo-
hannesburger Goldindustrie noch auf lange Zeit
hinaus intensive Betätigung sichern, nachdem schon
jetzt die Fortschritte der Technik (vor allem die