Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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— Mitteilungen. 
Deutsch-Ostafrikanische Bonk.“) 
ie Zahl der in unseren Süchern geführten Konten 
hat um 75 vermehrt und betrug Ende des Jahres 
815 gegen 740 an seinem Anfang Entsprechend dem 
haißten Geschäftsverkehr haben sich auch die Unkosten 
Besonders erfreulich hat sich der Wechselverkehr 
gehoben und dementsprechend einen höheren Gewinn 
ergeben. 
Der Notenumlauf zeigte wieder eine so befriedi- 
hende Entwicklung, daß die nach der Konzession zu- 
ässige Höchstgrenze, d. h. der dreifache Betrag des 
eingezahlten Grundkapitals, nahezu erreicht wurde, 
und wir daher weitere 3 v. H. auf das ausstehende 
Grundkapital im Laufe des Jahres einberufen haben. 
An dem Mehrumlauf “u namentlich die großen Noten 
beteiligt, so daß wir mit dem Gedanken umgehen, auf 
500 Rupien lautende Noten auszugeben; wir sind 
zugenblickich mit den Entwürfen zu diesen Noten be- 
schstigt. Am Ende des Jahres waren insgesamt 
2190 015 Rp. gegen 1 567 100 Rp. Ende 1909 im 
n#0 Der ausgegebene Betrag der einzelnen Noten- 
werte ist aus der Bilanz ersichtlich. ie Kosten für 
die Beschaffung neuer Noten haben wir vollständig ab- 
gebucht und einen entsprechenden Betrag für die Her- 
stellung der neuen Noten Zurückgestellt. 
Bei der fortschreitenden kommerziellen Eutwicklung 
des Schutzgebietes war die Nachfrage nach Silber über 
Erwarten groß. Infolgedessen trat im Sommer eine 
Knappheit an Silberrupien ein, die durch verstärkte 
s 
  
Ausprägung bald behoben wurde. Immerhin über- 
chritten im August und September die im Umlauf 
befindlichen Noten die steuerfreie Grenze, so daß wir 
eine Steuer von 2 zu entrichten hatten. 
r für die 7229., Hebung der wirtschaftlicen 
Verhderisf wichtige Bahnban nach 2 ist rüstig 
fortgeschritten: die Strecke bis Dodon 16 km von 
Daressalam, wurde Ende des Werihhisjahres dem 
öffentlichen Verkehr übergeben, während das Gleis b 
Abfassung dieses Berichtes bereits bies aranda, 
ungefähr 576 km. von Daressalam, fertiggestellt 
worden ist. 
Unser Bestand an Wertpapieren ist folgender: 
2 702 000 /4 4% Preußische Schatzanweisungen und 
Deutsche Reichs-Schatzanweisungen baw. 
Preußische Konsols und Deutsche Schutz- 
gebietsanleil je, 
38 % Preubische Konsols bzw. Deutsche 
Reichsaulei 
3½% Deu rch-Ontafritanische Gesellschaft 
nrhiriine 
  
  
150 000. 
148 000 = 
Der Gewinn für 141 beträgt 187 568 .“ und 
soll. wie folgt, verteilt werden: 10 v. H. Dividende - 
112 500 , zum Reservefonds 9374 , Verwaltungs= 
ratstantieme 9310 ., Gewinnanteil des Landesfiskus 
56 271 und Vortrag 113 A. Das Grundkapital 
der Bank umfaßt nom. 2 Millionen Mark. Davon 
stehen jetzt noch 25 v. H. aus. Der im Jahr 1910 ein- 
gezogene Kapitalbetrag von 25 v 500 000 /% 
nimmt an der vorerwähnten Dibtbende erst zu einem 
Viertel teil. Na ach,r der . Hilanz per 31. Dezember 1910 
betrugen: Kasse 1 948 872 .#k, Wechsel 526 764 .4, 
Lombard-Vorschüsse 2 854 .KF, Effekten 2 976 385 .4. 
*) Aus dem sechsten Geschäftsbericht (1910). 
  
  
galtuckcer umd Debitoren 2 816 069 .K. Dagegen 
schuld et die Bank an Kreditoren 4 028 569 AM. Der 
Betrag ihrer im Umlau befindlichen Noten beziffert 
sich auf 2920 020. 
Ostafriho-Rompanie Ju Berlin.) 
Unsere Unternehmungen in Deutsch-Ostafrika haben 
sich auch im Jahre 1910 gün stig weiter entwickelt. 
Unsere drei Pflanzungen haben bereits erhebliche Er- 
träge geliefert. 
Pflanzung Kikwetu. 
Pflanzungen. Sisal. Die Sisalflanzung ist 
nicht weiter vergrößert worden. Nachpflanzung 
der fünften Million Agaven soll erst zu Ende 1911 
erfolgen. Die Slsalschht B¾ä haben sich normal weiter 
entwickelt und standen nach den monatlichen Pflanzungs- 
berichten dauernd sehr g 
as vom Wu.m nach dem vorjährigen 
Geschshsveriche für 1910 veranschlagte Erntequantum 
on 150 Tonnen wurde überschritten. Es konnten 
203 Tonnen (815 Ballen, darunter 77 Ballen Abfall- 
hauf) geliefert und in Hamburg verkauft werden. Wir 
erlösten dafür bei verhältnismäßig flauem Markte rund 
73 400 . netto. Die Dampferfrachten und sonstigen 
Spesen von der Pflanzung bis #m Verkauf sind noch 
sehr hoch — über 19 v doch hat die Deutsche 
Psraflnt Linie nr,wische die Fracht um 10 per 
Tonne herabgesetzt. Für das Jahr 1911 rechnet unser 
Pflanzungsleiter auf einen Ertrag von 700 Tonnen. 
Agyptische Baumwolle. Der Erfolg der Paum- 
t — Mitafisi — des Jahres 1910 
war gesel Te ungünstiger Regenverteilung nicht ünstig. 
a wischenkultur indes den Hauptzweck Eanu. die 
er Thset zu verbilligen, und dies auch Frr 
wurde, so ist der geringere Ertrag nicht von wesent- 
licher Bedeutung. Wir ernteten im zae rund elf 
Tonnen und erlösten dafür in Hembrg, ¾ günstigen 
Marktpreisen zwischen 0.87 und 1,12. 
zusammen rund 17 Al. Die nsucn der neuen 
zun uisbebst begann Ende 191 
ravonica-Baumwolle. Die Caravonica= 
Versuchsfolder — 30 ha — wurden weiter von allen 
schlechten Spielarten gesäubert, um nach Möglichkeit 
nur eine oder nur wenige beste Varietäten zur Weiter- 
zucht zu erzielen. Aus dem Ertrage von 4759 kg läßt 
sich ein Ertrag pro Hektar darum einigermaßen zu- 
verlissig nicht berechnen, weil der Stand der Felder 
infolge der —. 4 ungleich war. Bisher 
will uns indes scheinen, als ob die in Aussicht ge- 
nommenen Erträge auf eal e isalböden kaum erzielt 
werden könnten. Die Qualität der Baumwolle wurde 
selbst in der Mischung der noch vorhandenen ver- 
schiedenen Varietäten von Sachverständigen wieder 
hervorragend beurteilt. Wir erzielten einen Preis von 
1,05 . x pro Pfund und glbsten zusammen rund 9700.4. 
tiis meisttragende Variet t hat sich eine hellblühende 
Silk herausgestellt. hith in der Qualität überragt 
diese die anderen Varietäten. Wir setzen die Saat- 
reinzucht-Versuche — auch mit Saat, welche wir von 
der Pflanzung Mkoesee nördlich von Kikwetu bezogen, 
auf besserem Boden am Mamburu-Bache, welcher unsere 
Pflanzung mit Wasser versorgt, sort und beabsichtigen 
2. Aus dem Geschäftsbericht über das Jahr 1910. 
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