Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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die Premier Diamanten Mine von ihrem Rein- 
gewinn erst 60 v. H. und von dem Rest noch 
10 v. H. als Einkommensteuer an die Regierung 
abzuführen, während die De Beers Gesellschaft im 
ganzen nur 10 v. H. allerdings von ihrem ge- 
samten Reineinkommen zahlt. 
Wenn in einem Jahr das Reineinkommen 
eines Bergwerks tausend Pfund Sterling nicht 
übersteigt, so wird die Steuer in dem betreffenden 
Jahr nicht erhoben (Art. 7). 
Handelt es sich nicht um Anteile des Staats 
am Gewinn (Art. 6), sondern um die vertrags- 
mäßige Verpflichtung zur Zahlung von Tribut, 
Regalien oder Rente oder zur Abgabe eines Teils 
der Produktion, so kann der Verpflichtete nach 
Art. 8 einen verhältnismäßigen Teil der neuen 
Steuer von solcher Zahlung oder Abgabe in Ab 
zug bringen. Der zum Empfang des Tributs, 
der Regalien, der Rente oder eines Teils der 
Produktion Berechtigte muß sich diesen Abzug 
gefallen lassen. 
Physischen Personen, die selbst bei den bezüg- 
lichen Bergwerksoperationen tätig sind, kann bei 
der Berechnung der Betriebskosten ein Betrag 
bis zu 750 2 für ihre atigteit in Anrechnung 
gebracht werden (Art. 1 
(Nach einem Berichte 5*dPk uen Generalkonsulats 
in Kapsta 
Tabakbau in der Kapprovinz. 
Kürzlich hat in Kapstadt die zweite') Tabak- 
aunktion stattgefunden. Das Ergebnis weist gegen 
das Vorjahr einen bedeutenden Fortschritt auf. 
Es wurden im Jahre 1911 (und 1910) zum 
Verkauf angeboten: Türkischer Tabak 17259 
(4160) engl. Pfund und Virginia 3298 (2990) 
engl. Pfund. Der Erlös betrug 1879 2& 2 sh 9 d. 
gegen 564 2 8 sh 8# d im Vorjahre. Zwei Farmer 
haben einen Preis von 2 sh 7 d für das Pfund 
türkischen Tabaks erzielt. Als besonders geeignet 
für den Tabakbau scheinen sich die Gegenden 
Slang Rivier, Freuch Hoek, Wellington, Stellen- 
bosch, Tulbagh, Calais und Vlotenberg zu er- 
weisen, die sämtlich im näheren Hinterland Kap- 
stadts liegen. 
Die „Cape Times“ führen aus, daß im vorigen 
Jahr nach dem Bundesgebiet eingeführt worden 
sind: An unverarbeitetem Tabak 679 642 lbs im 
Werte von 37 697 L, an Zigarren 144 803 lbs. 
im Werte von 58 300 L und an Zigaretten 
195 465 lbs im Werte von 60 699 L, Lsammen 
1 019 910 lbs im Werte von 156 696 L 
Die Tabakbauer hätten daher schor im In- 
land ein weites Feld der Tätigkeit vor sich. 
*) Val. D. Kol. Bl.“ 1910, GS. 887. 
  
  
Außerdem sei der Export anzustreben. In dieser 
Hinsicht müsse allerdings zunächst ein erhebliches 
Hindernis beseitigt werden. Amerikanischer Tabak 
werde in England zum Durchschnittspreis von 
6 d für das engl. Pfund gelandet, während die 
letzte Auktion in Kapstadt Durchschnittspreise von 
2 sh für türkischen Tabak und von 8½ d für 
Virginia ergeben habe. Nur wenn die Farmer 
durch Vergrößerung ihrer Produktion oder auf 
andere Weise ihre Preise bis auf die Höhe der 
amerikanischen herabdrücken könnten, sei natürlich 
eine Konkurrenz mit diesen in England möglich. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kapstadt.) 
Tabahbau und zernte in Britisch Uord-Borneo. 
Für den Tabakbau Britisch Nord-Borneos war 
das Jahr 1910 im allgemeinen günstig und es 
sind gute Ernten erzielt worden. Die ersten Ab- 
ladungen der 1910 r Ernte wurden in Amsterdam 
zu außergewöhnlich hohen Preisen verkauft. 
Das im Jahre 1910 bepflanzte Areal dürfte 
kaum größer gewesen sein als im Jahre 1909. 
Es wurde auf 12 Estates Tabak gepflanzt, d. h. 
es sind keine neuen Estates hinzugekommen und 
die alten haben sich nach den eingezogenen Er- 
kundigungen nicht ausgebreitet; ein kleiner Unter- 
schied in dem Gesamtexport kann durch hier oder 
dort gemachte größere Ergebnisse auf einzelnen 
Feldern bewirkt worden sein. Es wurden im 
Jahre 1910 im ganzen 14 819 Ballen gegen 
15 672 im Jahre 1909 exportiert. Streng 
nach Jahren genommen ist das im Jahre 1909 
verschiffte Quantum größer als im Jahre 1910. 
Die Ernte in beiden Jahren war jedoch ziemlich 
die gleiche und die Differenz in dem „Mehr oder 
Weniger“ liegt nur daran, daß man z. B. im 
Jahre 1909 bereits Tabak der Ernte des gleichen 
Jahres (1909) verschiffen konnte, anstatt wie 
üblich erst im darauffolgenden Jahre. 
Preise für die 1910 er Ernte: Die auf 
den Einschreibungen in Amsterdam erzielten Preise 
für die vorjährige Ernte stehen als ein Rekord 
da. Die „New Darvel Bay (Borneo) Tobacco 
Plantations Limited“ erzielte für die erste Sen- 
dung der 1910er Ernte für 494 Ballen Tabak 
2,43 fl. pro ½ kg. Die nachfolgenden Ver- 
schiffungen dieser Gesellschaft haben zwar nicht 
ganz so hohe Preise erzielt als die ersten 494 Ballen, 
aber immer noch bessere als im Jahre vorher. 
Batu Puteh Estate am Kinabatangan-Flusse 
(Sandakan-Distrikt) konnte teilweise sogar noch 
etwas bessere Preise erzielen und verkaufte deren 
erstes Los, bestehend aus 200 Ballen, zu 2,45 fl. 
pro ½ kg. Die Estates der New London (Borneo) 
Tobacco Coy., Ltd. im Kudat-Bezirk erzielten als
	        
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