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entfernt liegenden Gegenden ist der Kunstdünger zu
teuer, und ein natürlicher Dünger ist nicht vorhanden.
Geht die Bahn durch die Mbo-Ebenec, so wäre aller-
dings daran zu denken, Düngemittel einzuführen, und
die Regierung müßte hier so weit vorgearbeilet haben,
daß man sofort mit positiven Vorschlägen bezüglich der
Düngung kommen könnte.
Die Düngerfrage ist vorläufig jedoch nicht die
wichtigste Frage.
Wie von der Station Dschang sestgestellt wurde,
läßt sich durch Stenern und einen annehmbaren Fak-
loreipreis in bar die Produktion an l und Kernen
ohne alles weitere bedentend heben. Mit dem Fort-
schreiten der Bahn und der dadurch gegebenen billi-
geren Frachl von und zur Küste sowie der größeren
Konkurrenz der Firmen untereinander werden die
für obige Produkte gezahlten Preise bedentend steigen,
außerdem werden die Zubringewege bedentend kürzer.
Hente ist Njanga der einzige Platz für Kerne und Sl.
Geht die Bahn bis ins Menna-Tal, so kann das ganze
DTschang-Gebiet zu einem Preise von 1 X pro Last
Produkte anbringen. Die Folge hiervon wird eine
größere Nutzung von Palmen sein und dadurch eine
yrößere Fruchtbarkeit, denn eine gleichmäßig gepflegte
Palme was, wie oben gesagt, gleichbedentend mit
regelmäßiger Ernte ist trägt auch regelmäßig
Früchte, während eine ungenutzte mit Epiphyten be-
wachsene Palme selten oder gar nicht fruchtet. Bei
diesen Palmen ersticken nämlich die Fruchtstände und
verfanlen, ehe sie sich entwickelt haber
Ein weiteres Erfordernis wird dan das Reinhalten
des Bodens der Olpalmbestände, der jetzt mit Nieder-
busch oder sogar hohen Schirm-(Musanga) und an-
deren Bäumen beslanden ist, sein. Von selbst wird sich
dann aus dieser Entwicklung die Anlage von Palm
fruchtaufberceitungswerken seitens priva-
ler Unternehmer ergeben. Geradezu ideal sind die
Ausgänge der ölpalmreichen Seitenläler der Mbo-
Ebene für derartige Anlagen geeignel.“) Hier ieh
dauernd genügende Wasserkraft. aur Verfügung, und
das Rohmaterial isi nur lalab zu schaffen. Schätt#
man die Daner des Weiterbaues der Bahn bis zum
Endpunlte der Mbo-Ebene, das Menna-Tal, auf drei
bis vier Jahre und nimmt man an, daß zur Entwick-
lung eines genügenden Produktenmarktes noch weitere
drei bis vier Jahre nötig sind, so würden acht Jahre
erforderlich sein, ehe man an die Errichlung maschi-
neller Anlagen wird denten lönnen, die von vorn-
herein lediglich auf der Zufuhr der Produkte durch
Eingeborene basierten. Eine Errichtung maschineller
(ulagen direkt nach Eröffnung der Bahn oder schon
vorher halte ich vorläufig nur dann für aussichtsreich,
menn dem Werle größere, durch eigne Arbeiter zu
nutzende Bestände an Slpalmen zur Verfügung siohen.
Es lönnen dies nur Gebiele sein, in denen die Sl-
palmen in. dichten Beständen und großen Mengen
nortommen. Die lleinste maschinelle Anlage verar-
beitet täglich etwa 51 Früchte. Die Erme der Ol—
palmfsrüchte verleilt sich auf elwa vier bis sechs Mo-
nate im Jahre. Mau lann also mit einer jährlichen
Betricbszeiln von sochs Monaten rechnen, also mit einer
jährlichen Verarheilung von. eiw 1000 1 Früchten.
Um diese Fr 8 zu. lieierr n, die Nutung von
2#000 bis 2% balmen. Wiorbenihh Es int ein-
leuchtend, daß, wen die, Ernie. urch eigene Arbeiter
geschehen solll. Palmen in eiyem Umkreise von
Ich bin der Uborzeugung, das zur Zeit mehr
Slpalleed im Dschang-i#ezirk vorhanden jind, als von
der jetzigen Bevölterung“ ausgenubt werden können.
! R.
wenigen Stunden um die Fabrik vorhanden sein
müssen, anderweitig wird der Antransport zur Fabrik
zu teuer und die Beaussichtigung der Arbeiter bei der
Ernte zu schwierig. Man wird die SLlpalmwerke
jedoch von vornherein nicht auf das Eristenzminimum
beschränken wollen, sondern so groß anlegen, daß an)
die Produktion der Eingeborenen aus einem weiteren
Umkreise verarbeitet werden kann. Diese Produktion
muß aber erst allmählich geschaffen und vermehr!
werden. Ich zweifle nicht, obwohl mir genauere
Zählungen nicht zur Verfügung stehen, daß in den
fraglichen Gebieten vielfach Strecken vorhanden sind,
in denen die Llpalmen so dicht sichen, daß die An-
lage von Fabriken, die auf der eigenen Nutzung dieser
zu erwer rbenden Bestände basierten, gerechtfertigt wärc.
Erfreulicherweise hat die Konstruktion von Ma-
schinen zur Palmiruchtaufbereitung in den kabten
Jahren große Fortschritte gemacht und es ist zu
warten, daß künftighin die private Tätigkeit den Auf-
schluß der natürlichen Bestände an Olpalmen in die
Oand nohmen wird.
Bei der weiteren Entwicklung fallen der
rung solge ide Aufgaben
Bau von Nbrin ewegen.
Bestenerun? oder sonstige verwaltungstech-
nische Maßnahmen zur Einführung der Pro-
duktion der Eingeborenen.
Anleitung der Eingeborenen in inteniiver Bo—
wirtschaftung und Anstellung von Düngever-
suchen. Vermehrung und Erhaltung der Be-
stände.
Die beiden ersien Aufgaben zu lösen, ist Sache der
ortskundigen Verwaltungsbeamten; die letztere würde
meines Erachtens durch eine landwirtschaft
li Versuchsstat # on zu bearbeiten sein. Man
muß in zwei bis drei Jahren daran denken, dem
Posien BVarc oder der Station Dschang einen land-
wirtschaftlichen Beamten"") beizugeben, der einen
größeren Bestand in Kultur nimmt und aus Reisen
belehrend auf die Eingeborenen wirkt. Es könnten
dem betreffenden Beamten die Söhne einfslußreicher
Lente aus den Slpalmdistrikten zur Ausbildung über:
wiesen, nach Bedarf kann auch die Anlage zu einer
Aerba usch ule ausgebildet werden. Zugleich
müßte diese Station die Massenanzucht guter Elpalm-
sorten (Lisombe) übernehmen, die dann zur Vertei-
lung an die Eingeborenen gelangen könnten. Auch
wäre hier eine gegebene Stelle, um Instrumente für
die Aufbereitung (jahrbare Knackmaschinen, Blatt-
scheren) und deren Einführung bei den Eingeborenen
auszuprobieren.
Geeignet für eine
die Landschaft Mbo ge.
1r–
I. Auonutzung der Raphiabestände der Savannen-
11n Kamernus und einer dort ebenfalls vor-
kommenden Phönixart.
1. Raphin (Ilonleuttorun
Die Raphia-Palme gehört zu den natürlichen
Schätzen der Savannen-Länder Kamernus. Sie
lommt dort, wenigstens in den Graslandstrecken des
Bezirles Dschang, allenthalben in großen Beständen
längs der Bäche und Flüsse vor und ist ein derarlig
craiter Indikator für feuchten Boden und Waser
läufe, daß man allein nach den Raphia-Beständen
hudrographische Karten dieser Landstrecken entwerfen
crnr
*) Mit dem Bau hanselben wird sosort begonnen,
sobald, die Bahmtraffe jestlicg R.
**) Ist in Dschang un Vare geschehen. .