Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Dem Grade nach war die Ernte als Ganzes un- 
befriedigend; sie war die geringste der letzten acht 
Jahre. Sie wird im Durchschnitt als mriet low 
middling bis miadd.ing angesprochen, gegen strict 
miaddling im Voriahr. Dieses wenig günstige Er- 
gebnis ist die Folge eines schweren Sturmes, der die 
meisten atlantischen Staaten zu Ansang des Jahres 
heimsuchte. Teras hatte im allgemeinen eine höher- 
gradige Baumwolle, die sich durchschnuittlich zwischen 
mielelling und strict middling hält, dagegen hatten die 
Golfstaaten meist niedrige Grade; Savannah berichtet 
einen Durchschnitt von fullv low mielellinz, Memphis 
strict 10V middling und New Orleans Strict 10w 
midldling bis micldllinz. Das geringe Anugebot von 
hochgradiger Baumwolle gegen Ende der Saison gab 
den Spinnereien vielfach Anlaß zur Klage. 
Die in den Handel gekommene Menge ergibt 
sich aus folgender Berechnung: 
1911/12 1910 11 1909 /10 
Abgeliefert in den 
Ausfuhrhäfen 
Auf dem Landweg 
nach den Spinne- 
reien des Nordens 
gegangen. 
Bezug der Spinne- 
reien im Süden 
12 181 621 8838 037 7501 985 
1 283 834 973 492 858 251 
2 363 616 
12 175 145 
2 341 303 
10 701 539 
2 744 067 
zusammen. 16 209 522 
Hiervon ab die Be- 
züge der südlichen 
Spinnereien aus 
den Ausfuhrhäfen 
Gesamtmenge der 
in den Handel 
gekommenen 
Baumwolle 16 138 426 12 120 095 10 609 668 
Nicht berücksichtigt in dieser Statistik ist die in 
der Hand der Pflanzer und an Plätzen im Innern 
gebliebene Baumwolle; sie entzieht sich der Berechnung. 
Die Gesamtmenge der im abgelaufenen Ernte- 
jahr in den Handel gekommenen neuen Baumwolle, 
d. h. von im Erntejahr neu gepflanzten Stauden ge- 
wonnene Faser, ist sehr erheblich und bleibt nur gegen 
das Vorjahr zurück. Die gahlen sind: 
1911/12 219 486 Ballen, 1910 11 280 263 Ballen, 
1909 10 133 240 Ballen, 1908/09 71 258 Ballen, 
1907/08 105 962 Ballen, 1906/07 30 580 Ballen. 
Das Gewicht der Ballen ist dem des Vorjahres 
fast gleich; durchschnittlich ist es in diesem Jahre um 
0,6 Pfund für den Ballen größer. Der Ballen wog 
im vorigen Jahre durchschnittlich 513.,12 Pfund. 
Der durchschnittliche Preis für die im letzten 
Jahre zu Markte gekommene Baumwolle ist auf Grund 
der zur Angeige gebrachten Abschlüsse mit 10,16 Cent 
für das Pfund miadling ermittelt gegen 14,60 Cent 
im Vorjahr und 14,37 Cent in 1909/10. Hiernach 
muß man den durchschnittlichen Handelswert eines 
Ballens Baumwolle mickelling mit 51,45 F gegen 75,69 
im Vorjahr und 73,41 F in 1909/10 ansetzen. Unter 
Zugrundelegung dieses Preises ist der Geldwert der 
Ernte auf 810 280 764 J zu berechnen. 
Der Gesamtwert der Ernte im Vergleich mit 
den Vorjahren stellt sich wie folgt: 1911/12: 10 118 426 
Ballen im Werte von 810 280 764 X 1910.11: 
12120095 Ballen im Werte von 917355589 K; 1909/10: 
106090668 Ballen im Werte von 778894095 8; 1908 09: 
13825 457 Ballen im Werte von 683 794.194 S: 1907.08: 
11 571 966 Ballen im Werte von 672 285 093 S. 
Die vorstehenden Zablen geben nur den Wert der 
Baumwolle selbst und lassen unberücksichtigt den immer- 
71 096 55 050 91 871 
  
hin nicht unbedentenden Wert des Samens; unter 
HOinzurechnung des letzteren stellt sich der Verkaufswen 
der gesamten Ernte auf 937 710 073 F. während die 
gleiche Zahl sich für das Vorjahr auf 1 030 000000 # 
siellte. 
Die Bestände an „alter" Baumwolle aus 
früheren Ernien in den Lagern der Spinnereien und 
in der Hand der Pflanzer oder in den kleineren 
Märkten werden auf 282 959 Ballen gegen 208 091 
Ballen im Vorjahr geschätzt. 
Der Weltverbrauch von amerikanischer 
Baumwolle im Erntesahr 1911/12 wird auf 
15 585 000 Ballen gegen 12 131,0000 Ballen im Vorjahr 
angegeben und setzt sich 191112 (und 1910 11,, wie 
folgt, zusammen (in tausend Ballen): Nördliche ameri- 
kanische Spinnereien 2631 (1994#). südlich amerikanische 
Spinnereien 2744 (236X1“, kanadische Spinnereien 181 
(153), merikanische Spinnereien 16 (6), japanische und 
chinesische Spinnercien 515 (153), oftindische Spinnereien 
82 (—), europäische Spinnereien 9416 (7464), zusammen 
15 585 (12 134). 
Die am 31. August 1912 vorhandenen Welt- 
vorrüte an amerikanischer Baumwolle wurden 1912 
(und 1911), wie folgt, geschätzt (in tausend Ballen: 
Vorräte in amerikanischen Spinnereien (geschätz## 350 
(200), Vorräte in europäischen Spinnereien (geschätzt 
1900 (980), zusammen 2250 (1180). Hieran sichtbare 
Vorräte des Marktes 1362 1800), ergibt einen gesamten 
sichtbaren und geschätzten Vorrat von amerikanischer 
Baumwolle von 3602 (1980). 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in New Orleaus 
vom 10. September 1912.) 
Ausfuhr von frischem Obsft aus Britisch -Südatrika. 
Einem von dem Handelsministeriunm des süd- 
afrikanischen Bundes herausgegebenen Blaubuch wird 
folgendes entnommen: 
Der Wert der Ausfuhr von frischem Obst aus 
Südafrika hat sich in den letzten sechs Jahren vervier- 
facht; es wurden in dieser Zeit ausgeführt: 1906: 
59 866, 1907: 82 355, 1908: 172 922, 1909: 173 922, 
1910: 201 871 und 1911: 245 549 Kisten. 
Unter frischem Obst sind vorstehend verstanden: 
Pfirsiche, Birnen, Pflaumen, Nektarinen, Trauben, 
Melonen, Aprikosen, Apfel, Ananas und Mangoes 
(nicht Orangen und Zitronen). 
Nachstehend werden die Durchschnittspreise wieder- 
gegeben, die die einzelnen Obstsorten auf den euro- 
päischen Märkten in den letzten Jahren erzielten: 
Aprikosen: Die ersten Sendungen von dieser 
Frucht treffen ungefähr um Weihnachten in London 
ein. Sie erzielen sehr hohe Preise, nämlich: von 8 
bis 10 sh das Listchen mit 48 Stück Inhalt. Im 
Januar beträgt der Preis von 3 bis 5 sh, 
Pfirsiche: Die ersten Sendungen werden ge- 
wöhnlich zu sehr hohen Preisen verkauft, nämlich zu 
15 bis 20 sh, zuweilen sogar bis zu 30 sh das Kisichen 
mit 21 bis 30 Stück Inhalt. Im Jannuar schwanken 
die Preise zwischen 6 und 15 sh, je nach der Güte der 
Frucht. Die großen Sendungen, die gewöhnlich im 
Februar ankommen, verursachen einen bedeutenden 
Preisausfall; 4#h bis 7 sh 6 sind in diesem Monakl 
die Durchschnittopreise für die angegebene Quantitat. 
Nektarinen: Die ersten Sendungen erzielten 
Preise von 12 bis 19 sh das Kistchen. Die Preise fallen 
auf 5 bis 6 sh, wenn größere Sendungen eintreneen. 
Pflaumen: Die verschiedenen Sorten von 
Pflaumen ergzielen sehr verschiedene Preise; am besten
	        
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