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wird die Sorte „Apple Plum“ bezahlt, die in der
letzten Saison für 9 sh 6 d das Kistchen verkauft wurde.
Birnen: Die für diese Frucht im Jahre 1911
erzielten Preise schwanken zwischen 11 sh 6 d und 4 Sh
das Kistchen, je nach der Sorte.
Trauben: Die Durchschnittspreise für ein 10 Pfund-
kisichen schwankten in den letzten Jahren zwischen 8 sh
und 4 sh 6d, je nach der Sorte.
Melonen: Die zarthäntige Wintermelone findet
am meisten Beifall: diese Frucht erzieltte Preise von
1 bis 2sh das Stück je nach Größe und Güte.
Ananas: Der Durchschnittspreis für „Qeen“=
Ananas ist etwa 5% pro Kiste mit einem Dutzend
Stück Juhalt. Die „Cüant Kew“-Sorte erzielte Preise
von 2 sh bis 2 Sh 6 d das Stück, je nach Größe und Güte.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kapstadt.)
Die Rakaovalorisation.“)
Uber einen Fortgang der Verhandlungen für
die Bildung eines Kakaotrusts verlautet nichts
weiter. Auch spricht man von einem endgültigen
Scheitern des Unternehmens, weil die dazu er-
forderlichen sehr bedeutenden Geldmittel nicht zu-
sammengebracht werden konnten.
Von der früher herrschenden Bereitwilligkeit
der Staatsregierung in Bahia, dem Unternehmen
eventuell Vorrechte und namentltich pekuniäre
Unterstützung zu gewähren, ist angesichts der
Schwierigkeiten und der dadurch abflauenden Be-
geisterung der Interessenten nichts mehr zu be-
merken, um so mehr, als inzwischen eine neue
Regierung gewählt wurde, die sich in der Haupt-
sache mit dem Ausbau und der Modernisierung
der Stadt Bahia befaßt und auf diese Weise vor-
läufig gezwungen ist, ihre Kredite aufs äußerste
in Anspruch zu nehmen.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bahia vom 4. Sep-
tember 1912.)
Die Baumwollernte NHgyptens im Jahre 1912.
Die ägyptische Baumwollernte 1912 ist unter im
allgemeinen recht günstigen Bediugungen verlaufen.
Ende Februar, als die Feldbestellung beginnen sollte,
herrschte zwar ziemlich kaltes und regnerisches Wetter,
so daß sich die Aussnat etwas verzögerte, doch wurde
diese Verspätung im Laufe der weiteren Monate durch
günstige Witterung reichlich wett gemacht. Mit Aus-
nahme von Oberägypten besteht gegenwärtig ein Vor-
sprung von ungefähr drei Wochen gegen die letzte
Ernte.
Nach einer von dem Finanzministerium heraus-
gegebenen Tabelle wurden 1912 (und 1911) in Unter-
#gypten 1 346 236 (1 347 522) und in Oberägupten
375 561 (363 705). zusammen 1 721 797 Feddand““) an-
gebaut gegen 1 711 227 im Jahre 1911, mithin mehr
10 570 Feddans.
Die eingelnen Sorten
folgende Anbauflüchen in Feddaus:
zeigten 1912 (und 1911)
Afifi Assil 39 837
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912. S. 30.
*) 1 Feddan = rund 4200 qm.
—), Mit-Afifi 691 893 (845 666), L'Abassi 36 354
1 (33 384), Le Joannovich 239 231 (250 972), L'Ashmonni
344 265 (329 813), Nubari 158 566 (115 492), Sakella-
ridis 197 456 (119 636) und verschiedene Arten 14 195
(16 234).
Unter Zugrundelegung einer ungefähr gleich großen
Ernte wie in der Saison 1911 und bei Annahme eines
Durchschnittsergebnisses von 4½ Kantar den Feddan
für 1912 dürfte folgende Schätzung gerechtfertigt sein:
Assil 375.000, Afifi 2 750 000, Nubari 600 000, Abbassi
135 000, Joannovich 300 000, Sakellaridis 1 050 000
und Oberäguptische 1 600 000, zusammen 7 310 000
Kantar.
Bemerkenswert ist vor allem der Anbau von „Assil“
auf Kosten von „Afifi“. Assil ist eine neue Art, welcher
gelegentlich der ägyptischen Ackerbauausstellung seitens
der British Cotton Growint Association der erste Preis
zuerkannt wurde, als Qualität, die dem Afifi vor
seiner Degeueration am nächsten kommt.
In die Wasserversorgung hat während der
Aussnat als unerwarteter Faktor der Kohlenstreik in
England hineingespielt, wodurch dort, wo die Wasser-
hebung mittels Dampfpumpen geschieht, namentlich in
Oberägypten, der Betrieb durch den Mangel an Brenn-
material beeinträchtigt wurde.
Die Nilschwelle war verspätet und bis gegen Ende
Juni schwach: demgufolge blicb bis dahin die Wasser-
verteilung auch sehr sparsam. Die Felder verblieben
zu Zeiten während 24 Tagen und darüber hinaus ohne
Bewässerung; als Folge davon wird jetzt aus den be-
treffenden Distrikten ein gewisser Abfall von Kapseln
gemeldet. Anderseits hat das Staubecken in Assuan
aufs neue seine Wirksamkeit bewiesen; die Gefahr einer
allgemeinen Dürre scheint in die Vergangenheit gebannt
zu sein. Ende Juni aber war der Stand des blauen
Niles schon höher als im Vorjahr, die Nilschwelle machte
sich in der zweiten Hälfte Juli in Agypten ausgiebig
bemerkbar und damit war die MWassersorge erledigt.
Ubrigens lehrt die Erfahrung, daß die äguptische Baum-
wolle Mangel an Wasser besser verträgt als zu viel;
man hofft deshalb auch, daß der niedrigere Grund-
wasserstand ein höheres quantitatives Erträgnis pro
Feddan zeitigen werde.
Die Schädlinge, wie Raupen, Blattlaus, Kapsel-
wurm (Raupe eines Nachtschmetterlings), sind in der
gewohnten Reihenfolge aufgetreten, doch war die Re-
gierung und unter ihrem Drucke die Fellachen von
Anfang hinterher, das Ungeziefer zu vertilgen. Zeit-
weise allerdings waren hierzu die verfügbaren Arbeits-
kräfte nicht audreichend. Die ersten Raupen erschienen
Ende Mai, im ganzen zeigten sich drei Generationen.
Als man ihr ausgebreitetes Vorhandensein in den Klee-
feldern konstatierte, ordnete die Regierung das Schnei-
den des Klees und das Umpflügen der Felder an. Im
übrigen hat sich bei der Vertilgung der Raupen die
zumeist herrschende große Hitze als mächtiger Bundes-
genosse erwiesen. Der Blattlaus suchte man sich durch
Bestreuen der Pflanzen mit Kalk zu erwehren. Die
erste Generation des Kapselwurms hatte Ende August
keinen nennenswerten Schaden angerichtet, doch be-
fürchtet man eine zweite Invasion, die zahlreicher sein
könnte. Im großen und ganzen scheint es. daß bisher
der Ernte durch Schädlinge nicht viel Abbruch getan
wurde.
Nebel traten im südöstlichen Delta schon im Juli
auf und sind infolge der mit der Nilschwelle eingetre-
tenen hohen Luftfeuchtigkeit ein häufiger Gast geworden.
Inwieweit sie den Kulturen geschadet haben, wird
man erst später sehen können.
Die ersten Ankünfte aus Oberägypten trafen
in der dritten Woche August ein und bestanden in der