größten Teil eingegangen; ebenso hat Cardamom
sehr gelitten. Zimt steht gut, der sandige Bimstein-
boden sagt ihm zu. Vanille und Schwarzer Pfeffer
sind in einigen Eremplaren vorhanden; planmäßige
Anpflanzungsversuche haben bisher noch nicht vor-
genommen werden können.
Ol und Fett liefernde Pflanzen. Auf dem
Gebiete der Erdnußkultur ist keine nennenswerte
Anderung zu verzeichnen. Da der Garten bis jetzt
noch nach jeder Richtung hin frei und offen liegt, können
Wildschweine ungehindert zu den Kulturfeldern ge-
langen: sie haben in den Erdnußkulturen großen Schaden
angerichtet.
Bei den Eingeborenen ist die Erdnußkultur noch
nicht in Aufnahme gekommen: einigen in ihre Heimat
aurückkehrenden Arbeitern wurde Saatgut von Erd-
nussen zu Anpflanzungsversuchen mitgegeben.
Olvalmen haben die ersten Früchte getragen; diese
lieserten Pflan zmaterial für ein größeres Versuchs-
feld. Schädlinge konnten an den Olpalmen bis jetzt
nicht beobachtet werden. Unter den jungen Kokos-
palmenbeständen hatten die Nashornkäfer großen
Schaden angerichtet. Dieser Schädling hält sich in
dem noch zusammengefalteten jungen Blatt auf und
zerstört durch Anbohren die junge Blattanlage, während
die Larven die jungen Blätter zerfressen. Der Schäd-
ling muß sorgfältig abgesucht werden. Im Garten sind
die Palmen mit Avenarius-Rarbolineum bespritzt worden.
Düngungeversuche sowie Nachpflanzungen auf den
Kokospalmen-Quartieren mußten unterbleiben, da diese
Felder zu dem Gebiet gehören, das für die in Anssicht
genommene Wasseranlage Rabauls benötigt wird.
Kautschuk liefernde Pflanzen. Feecus elastica
steht gut: als Schädling, der vorläufig aber nur un-
bedeutenden Schaden verursacht, hat sich ein kleiner
Bohrkäfer eingestellt, der die jungen Triebe anbohrt,
die nach der Verletzung bald welken.
Vermehrt wurden die Kautschukpflanzen durch
Neueinführung von Ficus Rigo und Ficus elastica var.
glaucrophrlla.
Von den Kautschuklianen wächst Chonomorphn
macrophyxlla sehr gut, während Landolphia nur kümmer-
lich vorwärts kommt.
Alanihot (ilaziovü hat sich gegen heftige Stürme
nicht als widerstandsfähig erwiesen; die ältesten
Eremplare dieser Art wurden bei einem starken Nord-
westwind völlig entwurzelt. Bei Anlage von Manihot-
kultur wird man auf genügenden Windschutz bedacht
sein müssen.
Die beiden anderen Varietäten. Manihot dichotoma
und Alanihot pyhauniensis, haben sich nicht entwickelt;
eine weitere Anpflanzung erscheint demnach nicht aus-
sichtsvoll.
Herca brasiliensis ist infolge der anhaltenden
Trockenheit im Wachstum sehr zurückgeblieben. Der
Wuchs von Kickumn elastica ist verhältnismäßig gut.
Saat kann reichlich abgegeben werden; es ist jedoch
keine Nachfrage vorhanden.
Die beiden Kautschukpflan zen Mascurenhasin elustica
und Fieus Schlechterii gedeihen weiterhin zufrieden-
stellend.
Dic ältesten (fünfjährigen) Bäume von Castillou-
elastida sind zapfreif geworden; sie bleiben jedoch
reserviert, um bei Einrichtung eines Laboratoriums
und einer Pflan zungsuntersuchungsstelle Material für
planmäßige Untersuchungen und Anzapfungsversuche
abzugeben.
Um Erfahrungen über das Gedeihen der C#stilloa
auch für weniger fruchtbaren Boden zu gewinnen,
wurde ein neuces Ouartier angelegt. Die jungen
83 20
Pflanzen haben sich auch auf dem neuen Standort gut
entwickelt. Schädlinge konnten bis jetzt noch nicht ent-
deckt werden. Die Beantwortung der Frage, welche
der Kautschukkulturen Bedentung gewinnen wird. ist
erst nach Vornahme erakter Beobachtungen und syste-
matischer Untersuchungen möglich.
Das Wachstum von Palaquium ist nicht befriedi-
gend. Die Pflanzen haben wohl ein gesundes Aus-
sehen, wachsen aber äußerst langsam. Der Versuch,
von Talaguinm Stecklinge zu ziehen, ist erfolglos
geblieben.
Faserpflanzen. Der alte Bestand von Sisal-
agaven mußte aufgegeben werden, da fast sämtliche
Pflanzen Blüten getrieben hatten. Die zahlreich ent-
wickelten Brutknospen (Bulbillen) wurden zunächst auf
Pflangbeete ausgesetzt: wenn sie genügend erstarkt sind,
werden sie auf ihren Bestimmungsort ausgebracht.
Fourcrorya giganten treibt jetzt die ersten Blütenschäfte.
Hinsichtlich der Kultur von Fourcroya, Musa tel-
tilis und Sanseviern ist nichts zu berichten. Aus Mangel
an geeigneten Entfaserungsmaschinen konnte der Auf-
bereitung der Faserpflanzen keine besondere Aufmerk-
samkeit zugewendet werden.
Die Hauptkultur der Südsee wird die Kokospalme
bleiben. Daher werden auch andere Kulturen, 3. B.
die der Faserpflanzen, nicht so schnell Fuß fassen.
Medizinalpflanzen. üÜlber die beiden
Ersthroxylon-Arten ist nichts neues zu berichten.
Strophanthus hispidus wächst sehr kräftig und scheint
hier auch die erforderlichen Lebensbedingungen vorzu-
finden. Die Abteilung „Medizinalpflanzen“ ist durch
Strophanthus gratus erweitert worden.
Farb= und Gerbstoff liefernde Pflanzen.
Die eingesandte Probe von Divi-Divi ist von der
Versuchsanstalt für Lederindustrie in Freiberg i. Sa.
mit „gut“ bewertet worden. Die jetzt 1¼ Jahre alten
Pflan zen im Muttergarten stehen gut; sie beanspruchen
reichlich Sonnenbestrahlung. Die jüngere Anpflanzung
hat unter der Trockenheit sehr gelitten.
Am Perubalsambaum traten unter der Rinde
am unteren Stamm Maden auf, welche die Rinden-
schichten durchbohrten. Die schadhaften Stellen wurden
ausgeschnitten und mit KParbolineum bestrichen.
Infolge der Verletzungen trat an den oberen Teilen
mehrfach der wohlriechende Balsam aus.
Nutzhölzer. Coellrela odorata hat sich weiter
sehr kräftig entwickelt. Die Kultur erfordert insofern
weniger Arbeit und Pflege, als der Stamm wenig
Nebentriebe bildet.
Ein zweiter Anpflanzungsversuch ist mit Ceülrela
unternommen worden, und zwar um sie als Straßen-
baum zu verwenden.
Stickstoffsammelnde Pflangen. Das Onar-
tier für Stickstoffsammler ist durch Neuanpflanzungen
erweitert worden. Der Zuerst angelegte Bestand
zeigt ein gutes Wachstum. Ein Schädling wurde
nur bei Errthrinn beobachtet. Die Larve des Schäd-
lings frißt sich in die Terminalknospe ein, wodurch
häufig die Entwicklung von Seitenästen oder eine
Gabelung des Stammes verursacht wird. Die Larde
bohrt sich von der Kuospe weiter durch den jungen
Trieb. Der Haupttrieb stirbt dann gewöhnlich ab und
neuer Sproß bildet sich heraus. Die Pflanzge wird
durch die Beschädigung an ihrem Höhenwachstum be-
einträchtigt.
Von den strauch= und krautartigen Stickftoff-
sammlern sei besonders „Kutjang iajo“ hervorgehoben
(lihnscolus radintus). Reichlich Saatgut wurde von
den Regierungosstationen sowice von Privatfirmen ein-