Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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nleichen Zeitraum von 1911: 3 570 627 lbs, 1912: 
7961 509 lbs, also auch hier eine eminente Steigerung. 
Beide Erntesteigerungen entsprechen durchaus den Be- 
rechnungen bezw. sie übertreffen diese. 
Was die Marktpreise selbst angeht, so ist in 
dem lanfenden Jahr von erheblichen Spitzen nach 
oben und unten nicht zu reden, sondern es liegt er- 
freulicherweise eine gewisse Stabilität vor. Besonders 
wichtig und beachtenswert ist es, daß zum ersten Male 
etzt wieder die Plantagen-Para-Preise beachtlich unter 
  
denen für Wild-Para liegen, wobei noch besonders be- 
rücksichtigt werden muß, daß der Wild-Para doch min- 
destens 15 v. H. Waschverlust hat, während der Plan 
tagen-Para keinen nennenswerten Verlust bei der 
Verarbeitung in der Fabrik mehr aufweist. Juuein- 
zelnen stellen sich vergleichsweise die Londoner Notizen 
für Plantagen-Fein-Para, Wild-Para und Plantagen- 
Scrap im Vergleich mit den Notizen der gleichen Be- 
richtsperiode 1911 in der üblichen Londoner Angabe 
per Ih wie folgt: ·- 
Fein-Para-Plantagen Wild-Para Scrap 
L L 
1911 Juli 5.2½ bis 5.6½ 4/9½ bis 4/8 bis 4°70 
1912 JIui 1/110 5/1½ 4/%0 5/1.0 3/600 3/11/15 
1911 Augucst 5//4/) . 5/7/0 48% 4½/N 41%% 44//7½ 
1912 August. . 49·791½0 . 50½ 4°110 = 5 2½ 3.60 „ 3 10 1 
1911 Septembrer. 57'1 0 = 5/ 1°8½ = 5/½ 4/2.00. 460 
1912 Septembeerr. 1/9/½ 4 5// 51 1-70 3.9%½ 3,61/ 
# Weiter möchten wir in üblicher Weise über die Vergleichspreise im 3. Quartal ab 1910 bis jest 
Bericht geben: 1910 1911 1912 
Anfang Juli Ende Sept. Anfang Juli Ende Sept. Anfang Juli Ende Sent. 
IJI. 1 12 4 " M. AM 
Para fe 22.40 15.25 9.00 10,80 11.30 10,30 
In. Afrikarner 10650 13.75 8,10 10,00 9.25 9.25 
Manaos Serappp. 14.50 9.50 8,10 9.20 8,60 7.90 
Plantagen-Para 219,25 14,15 11,00 11,80 11,30 9.95 
Plautagen-Manihot 16.00 12.50 7.00 10.40 9,50 S.(AKr 
Plantagen-Rickriga 15,00 12,00 7,10 8,80 10,60 9,00 
Diese Übersicht zeigt insofern erfreuliche Ergebnisse, 
als die Preisnotierungen für die deutschen Plantagen— 
Kautschuke sich durchaus befriedigend im Verhältnis 
zum WMild-Para gestaltet haben. Dauernd gleichmäßig 
und im Verhältnis besonders günstig zu dieser führenden 
Marke gestalten sich die Preise für die westafrikanischen 
Kickria-Qamschuke, welche auch entsprechend in immer 
besserer Jualität erscheinen. Auch die Manihot-Pro- 
dukte Ostafrikas werden relativ befriedigend bezahlt; 
allerdings muß bei diesen Preisen beachtet werden, 
daß wir nur in der llbersicht wie üblich die Höchst- 
  
preise für reine Platten angeben, und cs erscheim 
wichtig, auch einmal daneben die Preise von Bällen 
anzugeben und eine Vergleichsberechnung über die 
wirklichen Werte dieser Marerialien anzustellen. Im 
solgenden sind die Mittelwerte für Manihotbälle pr#“ 
Juli, August, September, daneben sind in der zweiten 
Rubrik diejenigen Werte angegeben, welche bei 20 bim 
25 v. H. Waschverlust der Kautschuk wirklich er zielt. 
Endlich in der dritten Rubrik sind nochmals vergleichs- 
weise die Werte für prima gewaschene Manihotplaten 
angegeben: 
(iM: 
Mau * rnnntn Waschverlust Manihot-= . 
Manihotbälle Mittel bei 25 v. H. bei 20v.H. la. Platten Mittel 
AL 4 #. 1 # . Al " ·. 
Juli 6,.80 bis 7,10 7.10 9.50 8,90 8,00 bis 9,50 8.75 
August 6,60 = 1J/,20 6,00 9.20 8.65 8,000 = 8,80 8.10 
September 6,60 6,900 6.75 9,00 8,10 7,00 = 88,00 8.25 
Die Guttapercha-Notizen gestalteten sich weiter 
wenig erfreulich. Mittelsorten sind vom Markt so gut 
wie andgeschlossen, und man wertet nur noch Prima= 
Ware mit .K 5.00 bis .¼ 6.50 für 1 kug gegen Sekunda- 
Ware mit .K 1,25 bis 14 2,00 für 1 kg. 
Auch auf diesem Marktgebiet wäre es erwünscht, 
mehr Klarheit über die wirklichen Jnalitäten zu er- 
halten. 
Rheinische Handel-Dlantagen-Gesellschaft in Köln.“ 
Der Geschäftsbericht über das Jahr 1911 hat 
einige erfreuliche Zahlen aufguweisen, die in erster 
Linie auf die besseren Naffeepreise zurückzuführen sind. 
Die schon im vorigen Bericht erwähnte günstige Markt- 
lage hat sich seitdem weiterentwickelt und befestigt. 
Oinzu kam eine größere Ernte, als wir erwarten 
durften; denn während die Ernteschätzung auf min- 
destens 100 000 kxg lantete, stellten wir in Europa gut 
122 000 k.x zum Verkauf und setzten draußen noch gut 
*) Aus dem Bericht über das 16. Geschäftojahr 1911. 
  
15 000 ku — meist minderer Qualität — ab. Ab züg- 
lich Seefracht und aller weiteren Spesen erhielten wir 
für den in Europa verkauften Kaffee rund 170 0Cum. v. 
oder im Durchschnitt 1,.36 .K& netto pro Kilo, und er- 
zielten im ganzen aus dem Kaffee 192 377.90 .4 Ein- 
nahme. 
Der Regenfall von 1249 mm ist für Ngambo 
mäßig zu neunen und blieb um ein paar 100 mmr 
hinter dem Durchschnitt mehrerer Jahre zurück: da, 
gogen war die Verteilung des Regens über das Jahr 
günstig. 
Der Arbeitermangel hielt leider an, und wir 
könnten fast wörtlich wiederholen, was wir darüber in 
unserm letzten Geschäftsbericht sagten. Leider ist ein- 
getroffen, was wir im vorigen Jahre als Befürchtung 
aussprachen, daß uns nämlich wegen Mangel an 
Pfluückern eine erhebliche Menge Kaffee verloren ge- 
gangen ist. Trotz aller Mühe und großem Geldauf- 
wand gelang es nicht, in der Erntezeit eine nur an- 
nähernd ausreichende Anzahl Arbeiter zu bekommen. 
Daß übrigens in den sechs bis acht Wochen der Ernte-
	        
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