Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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deutend kleiner. Da die Nachfrage aus den Konsum- 
ländern fast gänzlich fehlte, flauten die Preise trotz der 
geringen Ankünfte noch mehr ab. Man bezgahlte für 
guten Arriba 18.40 bis 18,.50 Sucres, während Machala-- 
Kakao infolge besserer Nachfrage bis zu 18,20 Sucres 
ergielen konnte. Die Ankünfte betrugen: Arriba 
12 030 (12 717), Balao und Naranjal 9611 (14 367), 
Machala 4949 418001), zusammen 26 590 (35 075) 
span. Ztr. 
Auch die erste Hälfte des September zeigte 
keine nennenswerten Anderungen in der Zufuhr: diese 
hielt sich ungefähr auf derselben Höhe; der Markt war 
anhaltend recht flau. Arriba-Rakao wertete kaum noch 
18 Suncres für den span. Ztr. Die Zufuhren betrugen: 
Arriba 11 609 (10 415), Balao und Naranjal 7336 
(12 685), Machala 5120 (6256), zusammen 24 155 
(29 356) span. Ztr. 
In der zweiten Hälfte des September 
wurde nur wenig Rakao von dem Produktionsgebiete 
nach hier gebracht, welcher zu guten Preisen Abnehmer 
fand, da einige Exporteure in blanco verkauft hatten 
und bis Ende des Monats sich decken mußten. Man 
bezahlte für guten Arriba-Rakao zwischen 19,40 und 20, 
Balao 18.80, Machala 18,60 Sncres für den span. Ztr. 
Die Ankünfte betrugen: Arriba 6738 (11 326), Balao 
und Naranjal 6706 (10 138), Machala 4008 (6297), zu- 
sammen 17452 (27761) span. Ztr. 
Das Gesamtergebnis der Kakaoernte bis Ende 
September 1912 ist 625 726 gegen 634 654 span. Ztr. 
im gleichen Zeitraum des Vorjahrs, das laufende Jahr 
ist also bereits wieder um 8928 span. Ztr. oder etwa 
1½ v. H. durch das Vorjahr überholt, nachdem in den 
ersten Monaten ein großer Vorsprung zu verzeichnen 
gewesen war. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Guayagqnil 
vom 15. Oktober 1912.) 
Wirtschaftliche Beziehungen zwischen der süd- 
afrikanischen Union und Rhodesla. 
Während Rhodesia mit den südlichen Häfen 
Südafrikas durch die über Kimberley—Mafeking 
gehende Hauptlinie verbunden ist, war es bisher vom 
Osten und Nordosten Südafrikas aus nur auf einem 
ziemlichen Umweg zu erreichen. 
Dem hilft die Verbindungsstrecke zwischen Zeerust 
und dem Hauptstrang Rimberlen — Mafeking — 
Bulawano, die demnächst dem öffentlichen Verkehr 
übergeben werden soll, ab. 
Für den Transvaal wird diese neue Verbindung 
mit Rhodesia ein ganz erheblicher Vorteil sein. Die 
Verbindung zwischen Johannesburg und Bulawayo 
wird dadurch um eine Strecke von rund 250 Meilen, 
d. h. für den Passagierverkehr um 12 Stunden Fahr- 
zeit kürzer. 
Die neue Linie wird aber sicherlich noch weiter 
reichende Verschiebungen hervorbringen. Bulawayo 
wird nämlich statt wie bisher 1323 Meilen nur 1073 
Meilen von Durban entfernt und damit diesem Hafen 
um 127 Meilen näher gerückt sein als Port Elizabeth. 
Auch eine Abkürzung der Strecke nach Lourengo 
Marques ist die Folge dieser neuen Verbindung, 
wenn auch dieser Umstand eine Verschiebung des 
Frachtverkehrs höchstens für die südlichen Distrikte von 
Südrhodesien nach sich ziehen wird, indem Beira 
natürlich für den größten Teil Rhodesiens nach wie 
vor der nächste Hafen bleiben wird. 
Die Entfernungen nach den wichtigsten Plätzen 
werden nach Eröffnung der neuen Strecke folgende 
sein: von Bulawayo nach: Beira 675, Johannesburg 
  
679, Durban 1073,., Lourengo Marques 1075, Pomn 
Elizabeth 1200, East London 1261 und Kapstadt 1362 
engl. Meilen. 
Im Zusammenhange mit den Nachweisen über die 
neue Bahn bringt die Presse einige kurze Angaben 
über die günstige Weiterentwicklung der Handels- 
beziehungen zwischen der Südafrikanischen 
Union und Südrhodesien. Demnach sind in den 
ersten 8 Monaten 1912 für 515 000 L Waren. um 
15 000 L mehr als in derselben Zeit des Vorzjabrs. 
von der Union nach Südrhodesia eingeführt worden. 
Davon waren Güter im Werte von 363 000 L gegen- 
über 301 000 L im Vorjahr in der Union selbst erzeugt. 
so daß man auf eine Ausfuhr von südafrikanischen 
Produkten nach Südrhodesien im Werte von beinabe 
einer halben Million im Jahre 1912 rechnen darf, 
während z. B. die Ausfuhr solcher Erzeugnisse im 
Jahre 1909 sich nur auf 438 000 L und 1908 auf 
298 000 L beläuft. « 
Die hauptsächlich zur Ausfuhr gelangenden Er- 
zeugnisse der Union während der ersten 8 Monate des 
Jahres 1912 waren: Vieh 50 000, Butter 12 000, 
Eier 7000, Getreide 41 000, Mais 25.000, Zucker 24.000 
(1911 nur etwa 12 000), Seife 10 000 (1911 eiwa 
3300), Zigarren und Zigaretten 27.000 K. 
Allerdings wird mit der landwirtschaftlichen Er- 
schließung des Landes ein allmähliches Abnehmen 
gerade in der Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse 
aus der Union zu erwarten stehen. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Johannesburg.) 
Die Diamantengewinnung der südakrikanischen 
Union im ersten Halbjahr 1912, verglichen mit dem 
Jahre 1911. 
I. Die auf primärer Lager stätte ge- 
wonnenen Diamanten, sog. „Bergbanudiamanten“, 
des Transvaal stammen fast ausschließlich aus 
der Premier-Grube, diejenigen der Kap-Provinz 
weit überwiegend aus den Gruben der De 
Beers Co. in Kimberley, diejenigen des Bezirks 
Boshof (Oranje-Freistaat) aus den drei Gruben 
Koffyfontain, Blaauwbosch und Eland, die des 
Bezirks Fauresmith aus der Jagersfontein und 
die des Bezirks Kroonstad aus der Voorspoed 
Grube. 
III. Die auf sekundärer Lagerstätte ge- 
wonnenen Diamanten, sog. „Alluvialdiamanten“, 
des Transvaal kommen fast ausschließlich aus dem 
Bezirk Bloemhof, jene der Kapprovinz von Barkly 
West am Vaalfluß und Umgebung. 
Unter den Zahlen über die Produktion unter I 
fällt die beträchtliche Zunahme der Ausbeute der 
Premier-Grube, sowohl der Quantität als dem 
Wert nach, auf. Dagegen ist die Erzeugung der 
De Beers Gruben, der Jagersfontein und der 
neuerdings geschlossenen Voorspoed Grube der 
Quantität nach etwas zurückgegangen. In Ein- 
klang mit der andauernden Preissteigerung auf 
dem europäischen Diamantenmarkt sind die Ge- 
samtwerte auch bei den De Beers Gruben im 
Vergleich zu 1911 gestiegen. Bei der Jagers-
	        
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