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Carupano-Kakao waren von guter Beschaffenheit. Die
Preise stellten sich auf 50 bis 58 sh.
Kongo-Kakao fand dieses Mal keinen rechten
Anklang; die Preise, welche anfänglich höher waren,
richteten sich schließlich nach denen für St. Thomé-Kakao.
Auch für Ceylon-Kakao war keine besondere
Stimmung vorhanden; das Angebot in guter Be-
schaffenheit war gering; die Preise waren hoch.
Kamerun-Kakao fand, obgleich er für den nieder-
ländischen Bedarf, wenigstens vorläufig, noch nicht un-
mittelbar in Betracht kommt, doch im Berichtsjahr
etwas mehr Beachtung als früher. Es machen sich
hier aber noch Bedenken wegen der Beschaffenheit
geltend, trotzdem anerkannt wird, daß die Anpflanzungen
jetzt mit mehr Sorgfalt als früher behandelt werden,
so daß dieser Kakao einen guten Platz als Mittelsorte
werde einnehmen können. Nach Ansicht der Sach-
verständigen muß aber der Preis, der etwas in die
Höhe getrieben war, noch billiger werden, falls auf
dem hiesigen Markte ein größerer Umsatz erzielt werden
soll, da man andernfalls lieber bei den alten guten
Mittelsorten bleibt, die auch im Preise wesentlich
niedriger stehen.
Eingeführt wurden nach Amsterdamer Berech-
nungen:
1910 1909 1908
nach Tonnen
den Niederlanden 32301 31 186 25226
Großbritannien. 32 151 34 989 30 381
Frankreich. 61 016 53 030 54 829
Hamburg 57978 61 149 5 175
Ballen
Amerika 681 189 731 714 593.053
und, soweit Angaben bereits vorliegen:
nach vom Tonnen
Großbritannien 1. Jan. bis 30. Nov. 1911 29 837
Frankreich 1. . 31. Okt. 1911 49 087
Hamburg 1 . 31.-- 1911 64 917
den Niederlanden 1-.. . 31. 1001 1
Ameria 1. . 31. = 1911 563 923
Java-Kakao. Der Markt für Java-Kakao war
im Jahre 1911 wieder sehr belebt. Es wurden zum
öffentlichen Verkauf gestellt: im Januar rund 4000,
im März rund 7600, im April rund 4000, im Mai
rund 3600, im Juni rund 2700, im August rund 4700,
im Oktober rund 3400, im November rund 3100 Ballen.
Der Vorrat in erster Hand betrug zu Ende des
Berichtsjahres ungefähr 1400 Ballen (zu 50 kg).
Von Java-Kakao wurden hierzulande eingeführt:
1911 rund 26500, 1910 rund 27200, 1909 rund 18 500,
1908 rund 22 600, 1907 rund 14 000 Ballen.
Surinam-Kakao. Die Ernte dieser Kakaosorte
war im Berichtsjahr geringer als im Vorjahr; die
Beschaffenheit war gut. Die Ausfuhr wird angegeben
auf 1 699 235 kg für 1908, 1 897 184 kg für 1909,
2 042 526 kg für 1910, 1 423 941 kg für die Zeit vom
1. Januar bis 30. September 1911.
Die Kakaoernte ist für die nachstehend auf-
ge führten Bezirke, wie folgt, berechnet worden:
Ecuador: vom 1. Jan. bis 15. Dez. 1911: 35 687
Tonnen (gegen den gleichen Zeitraum 1910: 32 982,
1909: 27 954 Tonnen); Trinidad: vom 1. Jan. bis
30. Nov. 1911: 19720 (24347, bzw. 20 626); St. Thomé:
vom 1. Jan. bis 30. Nov. 1911: 23 750 (29 018, bezw.
25 038); Bahia: vom 1. Jan. bis 30. Nov. 1911:
29 782 (20 971, bzw. 24 471); Goldküste: vom 1. Jan.
bis 31. Okt. 1911: 23500 (13 265, bzw. 13 605);
S. Domingo: vom 1. Jan. bis 30. Sept. 1911:
18 512 (15 551, bzw. 15 905); Grenada: vom 1. Jan.
bis 31. Okt. 1911: 4592 (4828, bzw. 4869); Para:
vom 1. Jan. bis 31. Okt. 1911: 2654 (3658, bzw. 4703);
Surinam: vom 1. Jan. bis 30. Sept. 1911: 1424
(1793, bzw. 1801); Ceylon: vom 1. Jan. bis 27. Nov.
1911: 2941 (3021, bzw. 2998); Java: vom 1. Jan.
bis 31. Aug. 1911: 1682 (1474, bzw. 1599).
Der Kakaoverbrauch ist für einzelne Länder
angegeben, wie folgt:
1910 1909 1908
Tonnen
Deutschland 43 941 40 725 34 352
Frankreich 25 068 23254 20 445
Großbritannien 24 082 24 264 21 052
Ballen
Amerika 685 278 693 780 557420
und für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober:
1911 1910 1909
Tonnen
Deutschland 42 133 36 111 34 055
Frankreich 22 079 20 264 18 900
Großbritannien 20 878 19 025 20 365
Die Ausfuhr stellte sich
rechnung, wie folgt:
nach Amsterdamer Be-
.% 1910 1909 1908
aus: Tonnen
Guayaquil. 34 564 28 566 29 233
St. Thome 35 676 27845 28 631
Trinidad 26 315 23 267 21 737
Bahia 24 539 28899 29426
San Domingo 17 033 16 2061 20 871
Venezuela 17251 16 848 16 303
Goldküste 23 112 20 446 14 257
Grenada 5846 6357 5 108
Para 3691 4 831 3 278
Surinam 2•03 1 897 1 699
Ceylon 3389 8 534 2 836
Java# 2511 2369 2278
Die Vorräte werden angegeben auf:
1911 1910 1909
Tonnen
Frankreich . am 31. Okt. 24 635 26 821 21 471
Großbritannien = 30. Nov. 10 328 9054 806051
Ballen
Lissabon. . . 30. 69 365 118 787 124 886
Auf dem Amsterdamer Markt sind insgesamt
öffentlich zum Verkauf gestellt worden:
Java-Kakao Surinam-Kakao Andere Zu-
Jahr Ballen Ballen Sorten sammen
zu 50 kg 60—100 kg Ballen Ballen
1911 31 223 146 — 31 669
1910 25 834 — 230 26 064
1909 21 590 66 314 21 970
Kakaobutter. Im Jahre 1911 wurden von der
Firma C. J. van Houten & Zoon in Weesp rund
1 019 000 kg Kakaobutter gegen 949 500 kg und
947 000 kg in den Jahren 1910 und 1909 versteigert.
Der Durchschnittspreis stellte sich auf 89 Cent für ½ kg
Kakaobutter gegen 66 und 62½ Cent in den beiden
Vorjahren. Auch die Kakaobutter der anderen nieder-
ländischen Fabrikanten, die ihre Ware nicht zum öffent-
lichen Verkauf stellten, fand Abnahme: die Preise rich-
teten sich nach denen der Versteigerungen. Da die
Nachfrage nach Kakaobutter ständig anhält, ist man
der Ansicht, daß die feste Stimmung so bald nicht ab-
flauen wird.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Amsterdam.)