Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Carupano-Kakao waren von guter Beschaffenheit. Die 
Preise stellten sich auf 50 bis 58 sh. 
Kongo-Kakao fand dieses Mal keinen rechten 
Anklang; die Preise, welche anfänglich höher waren, 
richteten sich schließlich nach denen für St. Thomé-Kakao. 
Auch für Ceylon-Kakao war keine besondere 
Stimmung vorhanden; das Angebot in guter Be- 
schaffenheit war gering; die Preise waren hoch. 
Kamerun-Kakao fand, obgleich er für den nieder- 
ländischen Bedarf, wenigstens vorläufig, noch nicht un- 
mittelbar in Betracht kommt, doch im Berichtsjahr 
etwas mehr Beachtung als früher. Es machen sich 
hier aber noch Bedenken wegen der Beschaffenheit 
geltend, trotzdem anerkannt wird, daß die Anpflanzungen 
jetzt mit mehr Sorgfalt als früher behandelt werden, 
so daß dieser Kakao einen guten Platz als Mittelsorte 
werde einnehmen können. Nach Ansicht der Sach- 
verständigen muß aber der Preis, der etwas in die 
Höhe getrieben war, noch billiger werden, falls auf 
dem hiesigen Markte ein größerer Umsatz erzielt werden 
soll, da man andernfalls lieber bei den alten guten 
Mittelsorten bleibt, die auch im Preise wesentlich 
niedriger stehen. 
Eingeführt wurden nach Amsterdamer Berech- 
nungen: 
1910 1909 1908 
nach Tonnen 
den Niederlanden 32301 31 186 25226 
Großbritannien. 32 151 34 989 30 381 
Frankreich. 61 016 53 030 54 829 
Hamburg 57978 61 149 5 175 
Ballen 
Amerika 681 189 731 714 593.053 
und, soweit Angaben bereits vorliegen: 
nach vom Tonnen 
Großbritannien 1. Jan. bis 30. Nov. 1911 29 837 
Frankreich 1. . 31. Okt. 1911 49 087 
Hamburg 1 . 31.-- 1911 64 917 
den Niederlanden 1-.. . 31. 1001 1 
Ameria 1. . 31. = 1911 563 923 
Java-Kakao. Der Markt für Java-Kakao war 
im Jahre 1911 wieder sehr belebt. Es wurden zum 
öffentlichen Verkauf gestellt: im Januar rund 4000, 
im März rund 7600, im April rund 4000, im Mai 
rund 3600, im Juni rund 2700, im August rund 4700, 
im Oktober rund 3400, im November rund 3100 Ballen. 
Der Vorrat in erster Hand betrug zu Ende des 
Berichtsjahres ungefähr 1400 Ballen (zu 50 kg). 
Von Java-Kakao wurden hierzulande eingeführt: 
1911 rund 26500, 1910 rund 27200, 1909 rund 18 500, 
1908 rund 22 600, 1907 rund 14 000 Ballen. 
Surinam-Kakao. Die Ernte dieser Kakaosorte 
war im Berichtsjahr geringer als im Vorjahr; die 
Beschaffenheit war gut. Die Ausfuhr wird angegeben 
auf 1 699 235 kg für 1908, 1 897 184 kg für 1909, 
2 042 526 kg für 1910, 1 423 941 kg für die Zeit vom 
1. Januar bis 30. September 1911. 
Die Kakaoernte ist für die nachstehend auf- 
ge führten Bezirke, wie folgt, berechnet worden: 
Ecuador: vom 1. Jan. bis 15. Dez. 1911: 35 687 
Tonnen (gegen den gleichen Zeitraum 1910: 32 982, 
1909: 27 954 Tonnen); Trinidad: vom 1. Jan. bis 
30. Nov. 1911: 19720 (24347, bzw. 20 626); St. Thomé: 
vom 1. Jan. bis 30. Nov. 1911: 23 750 (29 018, bezw. 
25 038); Bahia: vom 1. Jan. bis 30. Nov. 1911: 
29 782 (20 971, bzw. 24 471); Goldküste: vom 1. Jan. 
bis 31. Okt. 1911: 23500 (13 265, bzw. 13 605); 
S. Domingo: vom 1. Jan. bis 30. Sept. 1911: 
  
18 512 (15 551, bzw. 15 905); Grenada: vom 1. Jan. 
bis 31. Okt. 1911: 4592 (4828, bzw. 4869); Para: 
vom 1. Jan. bis 31. Okt. 1911: 2654 (3658, bzw. 4703); 
Surinam: vom 1. Jan. bis 30. Sept. 1911: 1424 
(1793, bzw. 1801); Ceylon: vom 1. Jan. bis 27. Nov. 
1911: 2941 (3021, bzw. 2998); Java: vom 1. Jan. 
bis 31. Aug. 1911: 1682 (1474, bzw. 1599). 
Der Kakaoverbrauch ist für einzelne Länder 
angegeben, wie folgt: 
1910 1909 1908 
Tonnen 
Deutschland 43 941 40 725 34 352 
Frankreich 25 068 23254 20 445 
Großbritannien 24 082 24 264 21 052 
Ballen 
Amerika 685 278 693 780 557420 
und für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober: 
1911 1910 1909 
Tonnen 
Deutschland 42 133 36 111 34 055 
Frankreich 22 079 20 264 18 900 
Großbritannien 20 878 19 025 20 365 
Die Ausfuhr stellte sich 
rechnung, wie folgt: 
nach Amsterdamer Be- 
.% 1910 1909 1908 
aus: Tonnen 
Guayaquil. 34 564 28 566 29 233 
St. Thome 35 676 27845 28 631 
Trinidad 26 315 23 267 21 737 
Bahia 24 539 28899 29426 
San Domingo 17 033 16 2061 20 871 
Venezuela 17251 16 848 16 303 
Goldküste 23 112 20 446 14 257 
Grenada 5846 6357 5 108 
Para 3691 4 831 3 278 
Surinam 2•03 1 897 1 699 
Ceylon 3389 8 534 2 836 
Java# 2511 2369 2278 
Die Vorräte werden angegeben auf: 
1911 1910 1909 
Tonnen 
Frankreich . am 31. Okt. 24 635 26 821 21 471 
Großbritannien = 30. Nov. 10 328 9054 806051 
Ballen 
Lissabon. . . 30. 69 365 118 787 124 886 
Auf dem Amsterdamer Markt sind insgesamt 
öffentlich zum Verkauf gestellt worden: 
Java-Kakao Surinam-Kakao Andere Zu- 
Jahr Ballen Ballen Sorten sammen 
zu 50 kg 60—100 kg Ballen Ballen 
1911 31 223 146 — 31 669 
1910 25 834 — 230 26 064 
1909 21 590 66 314 21 970 
Kakaobutter. Im Jahre 1911 wurden von der 
Firma C. J. van Houten & Zoon in Weesp rund 
1 019 000 kg Kakaobutter gegen 949 500 kg und 
947 000 kg in den Jahren 1910 und 1909 versteigert. 
Der Durchschnittspreis stellte sich auf 89 Cent für ½ kg 
Kakaobutter gegen 66 und 62½ Cent in den beiden 
Vorjahren. Auch die Kakaobutter der anderen nieder- 
ländischen Fabrikanten, die ihre Ware nicht zum öffent- 
lichen Verkauf stellten, fand Abnahme: die Preise rich- 
teten sich nach denen der Versteigerungen. Da die 
Nachfrage nach Kakaobutter ständig anhält, ist man 
der Ansicht, daß die feste Stimmung so bald nicht ab- 
flauen wird. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Amsterdam.) 
 
	        
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