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im Anfang des Monats fiel, brachte nur geringen
Schaden und hauptsächlich in den Provinzen
Dakalieh und Gharbieh. Der Ertrag bei der
Entkörnung ist der gleiche wie im vorigen Monat
und beträgt für die ganze Zeit etwa 1½ v. H.
mehr als im Vorjahr.
In Oberägypten und Fayoum war die
Witterung im allgemeinen günstig. Es blieb nur
wenig Baumwolle zu pflücken. Der Ertrag bei
der Entkörnung beträgt für die ganze Zeit 1 bis
1½ v. H. mehr als im Vorjahr.
Die Ernte dürfte auf etwa 6½ Millionen
Kantar zu schätzen sein.
(Bericht der Alexandria General Produce Ansociation
vom 5. Dezgember 1911.)
Fortschritte der Baumwollkultur in der Domini-
kaonischen Republlk.
Baumwolle wurde im Jahre 1910 in den
Dominikanischen Provinzen Monte Cristi, Santiago,
Puerto Plata, Moca, La Vega und San Fran-
cisco de Macoris angebaut.
Die Abart der Sea Island-Baumwolle, die
in der Republik zur Anpflanzung gelangt, trägt
bis zu fünf Ernten bei mäßigen Unkosten. Im
Durchschnitt erzielt man bei einer Ernte von der
Pflanze 3 Pfund unentkörnte Baumwolle; es
kommen aber Pflanzen vor, die bei der ersten
Ernte 5½6 Pfund ergeben. Der Baumwollsamen
gebraucht in der Dominikanischen Republik zum
Keimen sechs bis acht Tage und gibt nach vier
bis fünf Monaten die ersten Erträge, aber während
in den Vereinigten Staaten die Pflanzen im
Winter durch die Kälte zum Absterben gebracht
werden, bleiben sie hier mindestens fünf Jahre
lang hintereinander ertragsfähig; der einheimische
Samen liefert sogar zehn Jahre lang noch
Baumwolle.
Im Jahre 1910 wurden aus der Republik
61 893 kgx Baumwolle im Werte von 15 385 5
zur Ausfuhr gebracht. Im Jahre 1911 erwartet
man eine dreimal so große Ernte, und bei der
Begeisterung für die Baumwollkultur, die zur Zeit
herrscht, darf man auf weitere bedeutende Fort-
schritte der Baumwollgewinnung in der Zukunft
wohl rechnen.
(Nach Dailr Consular und Trade Reports.)
Der Cissaboner kahaomarkt im UNovember 1911.“)
Das Kakaogeschäft ist in Lissabon während
des Monats November sehr ruhig gewesen. In-
folge geringer Nachfrage ist der Preis allmählich
von 4000 auf 3800 Reis gesunken.
*) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 901.
Im November 1911 (und 1910) betrug: die
Zufuhr 43 151 (62•574), die Ausfuhr 23 653
(37904) und der Vorrat am 30. Nov. 69 970
(151 219) Sack.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon.)
kK##kaocernte in Bahla (Brasilien).
Das Ergebnis der letzten Kakaoernte — vom
1. Mai 1910 bis 30. April 1911 — war ins-
gesamt 487 392 Sack à 60 kg netto (gegen
484 739 Sack im Vorjahr). Die zahlenmäßige
Beteiligung der einzelnen Kakaodistrikte des Staates
Bahia an dem Ernteergebnis war nicht fest-
zustellen. Die stärksten Kakaoproduzenten sind die
Plätze Ilhéos, Belmonte, Cannavieiras und Rio
Contas. Geringere Mengen kommen u. a. aus
Santarém, Valenca und Porto Seguro.
Während des Erntejahrs vom 1. Mai 1910
bis 30. April 1911 wurden von Bahia exportiert:
Nach Hamburg 109 161, Southampton
Option 108 762, New York 98 445, Havre'Option
85 296, Marseille Option 17 530, Buenos Aires
16 408, Liverpool 11 788, Bristol 9759, Amster-
dam 9450, Bordeanx 7152, Triest und Fiume
4950, Rotterdam 3700, zusammen einschließlich
verschiedener Häsen 490 742 Sack.
Die laufende Ernte, die die Monate Mai
1911 bis April 1912 umfaßt, soll nach Ansicht
verschiedener Bahiaer Kakao-Interessenten an-
geblich klein ausfallen. Dagegen spricht jedoch,
daß in den Monaten Mai bis Oktober d. Js.
231 793 Sack gegen 171 930 Sack in den
entsprechenden Monaten des Vorjahrs einge-
kommen sind.
Berücksichtigt man dabei, daß die Zufuhren
während der Monate November bis April fast
nie kleiner werden, sondern eher größer, so kommt
man zu dem Schlusse, daß die laufende Ernte
kaum besonders klein ausfallen wird.
Die Qualität des Kakaos dieser Ernte soll
gut sein. Die in Bahia augenblicklich lagernde
Kakaomenge wird auf mindestens 100 000 Sack
geschätzt, ein Quantum, das wahrscheinlich schon
im Hinblick auf die ersehnte Kakao-Valorisation?)
angesammelt wurde.
Was die kommende Ernte anbetrifft, so soll
die Blüte gegenwärtig ausgezeichnet stehen und
zu den besten Hoffnungen berechtigen. Allerdings
können sich die Aussichten infolge ungünstiger
Witterung oder starker Regenfälle während der
Blütezeit noch verschlechtern.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bahia
vom 14. November 1911.)
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 988.