Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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zu belassen, blieb nichts anderes übrig, als zu- 
nächst provisorische Einrichtungen zu schaffen. 
Anfangs wurde eine Drahtseilbahn geplant, 
die den erhalten gebliebenen Brückenkopf mit dem 
landseitigen Brückenrest verbinden sollte. Unter 
den vorliegenden Verhältnissen glaubte man aber 
einer derartigen Einrichtung nicht die erforderliche 
Sicherheit und Leistungsfähigkeit zusprechen zu 
können und man entschied sich deshalb dafür, 
die entstandene Lücke durch eine in einfachster 
Weise herzustellende Notbrücke zu schließen. 
Da Holz, wie aus früheren Erfahrungen be- 
kannt war, an der Togoküste stark vom Bohrwurm 
befallen wird, mußte für die Notbrücke Eisen- 
material vorgesehen werden. Gewählt wurden 
I. Träger, die in der Quer= und Längsrichtung 
durch Rundeisendiagonalen und eiserne, zum Teil 
aus alten Eisenbahnschienen bestehende Holme 
und Zangen gehalten werden. Der Abstand der 
Pfähle beträgt in der Querrichtung 3 m, in der 
Längsrichtung 6 m. Als Schutz gegen das Rosten 
  
wird, da die Notbrücke nur für eine Reihe von 
Jahren vorhalten soll, nichts anderes verwendet 
als einfacher Anstrich von Teer und Asphaltlack. 
Die Bauarbeiten an der Notbrücke haben, 
nachdem das zugerichtete Baumaterial und die 
Baugeräte hinausgeschafft worden waren, Ende 
vorigen Jahres begonnen. Bis zum 27. Mai 
war die Notbrücke auf eine Länge von rund 
130 m fertiggestellt, so daß etwa noch 50 m 
fehlten. Der Anschluß an den Brückenkopf wird, 
wenn keine störenden Ereignisse eintreten, voraus- 
sichtlich im Juli erreicht werden. Der Güter- 
verkehr wird dann allerdings wohl noch nicht 
über die Brücke geleitet werden können weil aus 
Sicherheitsgründen noch Verstärkungsarbeiten am 
Brückenkopf und am landseitigen Rest ausgeführt 
werden sollen. Für den Personenverkehr dürfte 
indessen die Brücke, soviel sich übersehen läßt, 
alsbald nach Erreichung des Anschlusses wieder 
benutzbar sein. 
Vorläufige Übersicht über die Bewegung des Handels des Schutzgeblets Togo im Kalendersahr 1911 
im Vergleich mit 1910. 
  
1911 1910 mehr weniger 
M M ! M 
Einfuhr. 9 620 030 10 817 121 — 1 197 091 
Ausfuhr. 9 317 552 7222 123 2 095 429 — 
Gesamthandel 18 937 582 18 039 244 898 338 — 
Ein der tatsächlichen Handelsentwicklung Togos besser gerecht werdendes Bild zeigt sich, wenn 
man von obenstehenden Zahlen diejenigen Werte abzieht, die als eigentliche Handelswerte nicht an— 
gesehen werden können, nämlich Bargeld und Eisenbahnbaumaterialien. 
bei der 
sa) Geld . . . .. 
Finf 
Einfuhr 1 b) Eisenbahnmaterialier 
zusammen 
Ausfuhr — Geld. 
Hiernach ergibt sich folgendes 
Ihr Wert betrug: 
  
1911 1910 
MA 7 
1 366 994 1 568 570 
414 153 1 630 989 
1 781 147 3199559 
  
1 347.291 1 407 485 
Bild der Handelsbewegung im Kalenderjahr 1911: 
  
1911 1910 mehr weniger 
7 M. M M 
Einfuhr. 7 838 883 7 617 562 221 321 — 
Ausfuhr. 7970261 5 814 638 2 155 623 — 
Gesamthandel. 15 809 144 13 132 200 2 376 944 —
	        
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