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Zur Aufbereitung der Kakaoernten waren zwei
Anstalten vorhanden. Für die künftig zu erwartenden
größeren Ernten wurde eine dritte Trockenanlage auf
der Grenze zwischen Tuanaimato und Falelauniu er-
richtet.
Um die abgeernteten Kakaofrüchte schneller der
Aufbereitungsanstalt zuführen zu können und gleich-
geitig Arbeitskräfte zu ersparen, wurden im Berichts-
jahre 1000 m Feldbahngleis gelegt.
Kautschuk. Im Dezember wurden zum erstenmal
in Falelauniu mit 15 Zapfern etwa 4500 Heveen an-
gezapft. Das Ergebnis war etwa 40 kg trockener
Kautschuk, der von guter Qualität ist. Für den in-
zwischen in Hamburg eingetroffenen Kautschuk wurden
10,40 für 1 kg bezahlt.
Kaffee. Von Tuanaimato wurden 1500 kg Kaffee
geerntet, der meist in Apia zum Preise von 1,20.¼ für
1 kg verkauft werden konnte.
* 1*.
4
Die Gesellschaft hat 1911 vereinnahmt aus Ernten
108979 / und aus Zinsen usw. 15310.4. Dagegen
erforderten Verwaltungskosten, Löhne, Betriebsaus-
gaben, Abschreibungen usw. zusammen 247127 .K.
Unter Hingurechnung des Verlustvortrages aus dem
Vorjahre mit 15959 ∆& ergab sich mithin ein Fehl-
betrag von 138796.4, der auf Pflanzungskonto
übertragen wird. In der Bilanz per Ende 1911
sind eingestellt die Pflan zungen Saninoga mit 302 453..
Tuanaimato mit 506941 +&. und Falelauniu mit
338 820 7. Kasse und Bankguthaben betrugen
25419 /ZAC# Debitoren 16276.J/. Unter den Papieren
standen 47463. ¼ Kreditoren. 390000 . Obligationen--
schulden und 60000 Oypothekenschulden.
Dazu bemerkt die Verwaltung u. A.: „Die finan-
ziellen Verhältnisse unseres Unternehmens haben wir
im Laufe des Jahres 1911 mit steigender Sorge zu
betrachten gehabt. Zu den durch den Betrieb unserer
Pflanzungen fortlaufend erforderten und den für die
Verzinsung unserer Onpotheken= und Obligationsschulden
notwendigen Geldern waren unsere Mittel mehr und
mehr in Mißverhältnisse geraten, und wir hatten mit
dem Eintreten eines ernsten Augenblicks für den Fall
zu rechnen, daß es nicht gelingen würde, unter Mit-
wirkung des weitans größten Teiles der Obligationäre
eine neue Transaktion in der Richtung der Sanierung
durchzuführen.“ Inzwischen ist die Sanierung ein-
geleitet.
Samoa-RKautschuh-Compagnie, A. 6.“)
Pflanzungsbetrieb. Inoagesamt standen am
Ende des Berichtsjahrs auf einem Areal von 415 ha
rund: 155 000 Heveen, 120 000 Nakuobäume, 1800 Ficus
elastiea, sowie an den Wegen 730 KRokospalmen.
Die in Angriff genommene Vergrößerung der
Pflanzung ist bis Mitte des Jahres 1911 fertiggestellt
worden. Neu hinzu kamen im ganzen 4 Blöcke mit zu-
sammen 40.95 ha, die mit Kakaobäumen und Heveen
bepflanzt worden sind. Auf jedem Blocke stehen etwa
3//00 Kakaobäume und etwa 850 Heveen.
*) Aus dem Bericht für 1911.
Hevea. Dem Alter nach standen Ende Dezem-
ber 1911 im Felde:
rund 54 000 Heveen 5—6 Jahre alt
4 «
I 65 000 - - -
* 28000 - 3 - -
- 4000 - 2 - -
4000 - (1911 gepflanzt)
Insgesamt 155 000 Heveen.
Das Gedeihen der Heveen war, abgesehen von
einigen Stellen, auf denen früher Eingeborene ihre
Pflanzungen hatten, durchweg befriedigend; die älteren
Heveen haben sich bereits zu recht stattlichen Bänmen
entwickelt. Die im Berichtsjahr angegzapften Bäume,
etwa 4—5000, haben einen Stammumfang von durch-
schnittlich 10—55 cm, 1 m über der Erde gemessen.
Die Bäume wurden einen Tag um den andern gezapft,
und zwar kamen auf den Mann und Tag etwa 90 Bäume.
Es ist unserer Pflanzgungoleitung gelungen, die anfäng-
lich recht geringen Zapfleistungen der Chinesen be-
trächtlich zu steigern; zufriedenstellend sind diese Leistun-
gen bis jetzt aber durchaus nicht.
Die Kautschukernte im Jahre 1911 betrug 1847,5 kg
netto. Hiervon sind bis zum Schlusse des Geschäfts-
jahres 1566,5 kg verkauft worden, für die ein Erlös,
nach Abzug der Seefracht und Spesen, von 15598.
erzielt wurde. Die Preise für Heveakautschuk waren
gegen das Vorjahr erheblich zurückgegangen, doch er-
zielten wir immerhin für unser Produkt durchschnittlich
10,10 x für 1 kx.
1912 werden voraussichtlich etwa 40 —50000 Hevcen
gezapft werden können. Falls wir nicht durch Mangel
an Arbeitskräften gezwungen werden, einen Teil der
Bäume unangezapft zu lassen, wird der Ertrag an Kaut-
schuk für das Jahr 1912 nach Schätzung 9—10 000 kg
betragen.
Kakao. Die gesamte Kakaoanlage, die in Misch-
kultur mit Hevea steht, erfreute sich guten Gedeihens.
Eine kleine Ernte wird im Laufe d. J. 1912 erwartet.
Dem Alter nach standen Ende Dezember 1911 im Felde:
rund 18 000 Bäume 3 Jahre alt
2 95 00 * .. 2 - 2
- 13 000 = (gepflanzt 1911)
Sa. 126 000 Bäume.
Zu der Bilanz wird bemerkt, daß für nom.
1 280 000 Aktien die Verpflichtung zur Zuzgahlung von
30 v. O. zwecks Umwandlung in Vorzugdaktien über-
nommen ist; hierauf sind 384 000 „7 für anßerordent-
liche Abschreibungen auf die Pflanzung verwendet
worden.
u
1
Im übrigen ergibt der Jahresabschluß pro 1911
eine Erhöhung der Unterbilanz von 126 621 .##
auf 143 411 .X, wobei ein weiterer Fehlbetrag
von 214 818 auf Pflanzungsanlage = Konto
übertragen ist, das Ende 1911 mit 1 196 969 .¾ zu
Buch stand. Kasse und Bankguthaben betrugen laut
Bilanz 125 193.“¼ und Debitoren 13 526.KK. Dagegen
begifferten sich die Kreditoren auf 93 789 .7.