Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

W 622 20 
Spielzeug und Spiele 8264 (5578). Die Wert- 
summe dieser Erzeugnisse stellte sich auf 
126 404 000 s (80 848 000). 
(Nach The India Rubber World.) 
Gummiausfuhr des Vizekhonsulatsbe zirks lauitos 
(Deru). 
An Rohgummi wurden im Jahre 1911 von 
Jquitos folgende Quantitäten in kg verschifft: 
Feingummi 671 787, Mittelfein 93 416, Ser- 
namby (Abfall) von Gummi 270312, Kautschuk 
in Platten 38 765, Sernamby von Kautschuk 
668 052, Schwachfeingummi und Sernamby von 
Schwachfeingummi 202 244 und Putumayo-Tails 
137 311, zusammen 2081 887 gegen 2294 191 kg 
im Jahre 1910. 
Die Ausfuhr verteilte sich in den Jahren 
1911 (und 1910) auf folgende Häfen: Havre 
1 006 452 (993 948), Liverpool 880 336 
(995 894), Hamburg 126221 (21712) und 
New Vork 68 878 (282 637) kg. 
Es sind hauptsächlich Putumayo-Tails weniger 
ausgeführt worden, und zwar 162773 kg weniger 
als im Vorjahre. Diese Minderanlieferung aus 
dem Putumayo dürfte wohl dadurch hervor- 
gerufen worden sein, daß infolge erlittener Miß- 
handlungen die dort den Gummi sammelnde 
Indianerbevölkerung sich mehr ins Innere zurück- 
gezogen hat, um nicht mehr mit den Weißen in 
Berührung zu kommen. 
Der Wert des verschifften Gummi beträgt 
1911 rund 753 960 L gegen 1 128 501 L im 
Jahre 1910. 
Hierbei ist zu bemerken, daß die Ausfuhr-= 
werte nur geschätzt sind, da die statistische Ab- 
teilung des Zollamts seit einer Reihe von Jahren 
nicht mehr besteht und diese Daten auf andere 
Weise nicht zu erlangen sind. 
Die Gummiausfuhr nach Hamburg hat im 
Jahre 1911 allerdings zugenommen, doch nur 
durch zwei größere Zufallsgeschäfte, die in keinem 
Zusammenhange mit der regelmäßigen Ausfuhr 
stehen. Obwohl Deutschland ein starker Ver- 
braucher von Rohgummi ist, ist es trotz aller 
Versuche noch nicht gelungen, die Ausfuhr nach 
Hamburg zu heben. Der Grund dafür ist viel- 
leicht folgender: Es ist ausgeschlossen, daß die 
Exportfirmen in Jquitos direkt mit den Kon- 
sumenten verkehren, da letztere verlangen, daß 
man ihnen Lieferung bestimmter Quanten zu be- 
stimmten Zeiten zusagt, was der dortige Erporteur 
nicht kamnn. Es würden sich also kapitalkräftige 
Zwischenhändler in Hamburg nötig machen, nach 
dem Beispiel von London und Paris, welche 
allen ankommenden Gummi aufkaufen und den 
  
Konsumenten je nach Bedarf weitergeben. Es 
scheint indessen in den in Frage kommenden 
Kreisen noch nicht genügend Interesse für den 
Artikel vorhanden zu sein, trotzdem es sich hierbei 
um ein sehr großes Geschäft handeln würde. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Vizekonfsulats 
in Jquitos.) 
Eine neue ölfrucht in Hortugiesisch-Ostatrika. 
Unweit Lourenco Marques ist auf den Lebombo- 
Bergen ein Baumbestand aus der Familie der 
Balaniten gefunden worden, dessen Kerne ein 
feines Ol in einer Menge von 60 v. H. liefern. 
Der fragliche Baum ist von einem Portugiesen 
in Lourengo Marques, der als der beste Botaniker 
der Stadt gilt, entdeckt worden. Er machte die 
Regierung darauf aufmerksam und beantragte die 
Untersuchung der Frucht auf ihren wirtschaftlichen 
Wert. Die von dem Landwirtschafts-Departement 
angestellten Ermittlungen haben ergeben, daß die 
Frucht zwar den behaupteten Olgehalt besitzt, aber 
für den Handel unter den gegenwärtigen Verhält- 
nissen nicht geeignet ist. Der ölhaltige Kern ist von 
einer starken panzerartigen Schale umgeben und 
zerfällt bei der Offnung in kleine Teilchen. Diese 
Eigentümlichkeit macht die Entkernung und den 
Versand nahezu unausführbar. Der Export der 
Frucht mit Schale würde zu teuer werden. Für 
den Lohn, der in diesem Falle den Eingeborenen 
gezahlt werden könnte, würden Sammler nicht 
zu bekommen sein. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lourenco Marques.) 
Pbosphatgewinnung im Staate Florida. 
Die Phosphatgewinnung im Staate Florida 
weist seit dem Jahre 1910 eine stetige Zunahme 
auf. Sie betrug im Jahre 1911 2 494 572 long 
tons (zu 1016 kg) gegenüber 2 029 797 long tons 
im Jahre 1910, also 1911 rund eine halbe 
Million long tons mehr als 1910. Die Phos- 
phatgewinnung verteilt sich auf Phosphatgestein 
und auf Landkiesel-Phosphat, wie folgt: 
Phospatgestein (llard rock phosphate): Jn dem 
für die Gewinnung von Phosphatgestein in Betracht 
kommenden Distrikt machte sich im Jahre 1911 ernent 
eine rege geschäftliche Tätigkeit bemerkbar, die eine 
wesentliche Steigerung der Produktion zur Folge hatte. 
Es wurden gewonnen: 1474 094 long tons im Jahre 
1911 gegenüber 392 088 long tons im Jahre 1910. 
Zu Beginn des Jahres 1911 arbeiteten in dem 
erwähnten Distrikt 45 Werke. Während eine ganze 
Anzahl dieser Werke im Laufe des Jahres den Betrieb 
einstellte, weil die bearbeiteten Lager erschöpft waren, 
oder aus anderen Gründen, wurden während desselben 
Zeitraums mehrere neue Anlagen dem Betrieb über- 
geben, so daß am Ende des Jahres 1911 43 Werke 
arbeiteten, die 14 Gesellschaften gehören.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.