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errichtet. Die Baumwollernte hat sich wieder ge-
hoben. Allerdings ist die Zunahme nicht gleichmäßig:
während der Atakpame-Bezirk die Ergeugung des
Baumwolljahres 1908,09 ganz wieder eingeholt hat
und die Küstenbezirke einen weiteren, wenn auch un-
bedeutenden Fortschritt gegen das Vorjahr aufweisen,
zeigen der Misahöhe-Bezirk und Nord-Togo eine weiter
zunehmende Abnahme. Der Bezirk Kete-Kratschi hat
die Baumwollerzeugung fast ganz aufgegeben. Für
den Misahöhe-Bezirk sei eine Besserung infolge der
Eröffnung des Betriebes der Entkernerei in Kpandu
im Mai 1912 zu erhoffen. Die Entkernereien waren
auf Grund einer Verständigung mit der Togo-Baum-
wollgesellschaft m. b. H., die ihre Palime-Anlage nach
Lome versetzte, gut beschäftigt. Nur in Kpessi ist die
Baumwollerzeugung nach wie vor gering. Die Anlage
in Sokode wurde an die Regierung verkauft,
welche Wert darauf legt, in Nord-Togo für
ihre ausgedehnten Kulturversuche eine eigene
Entkernerei zu besitzen. An der Ataklpame-Eisen-
bahn ist der Gesellschaft von der Regierung bei Kilo-
meter 120 von Lome aus ein Grundstück von 4000 ha
überwiesen worden. -
Die Pflanzungsgesellschaft Kpeme in Togo,
die AguPflanzungsgesellschaft und die Togo-=
Pflanzungs-Aktiengesellschaft, an denen die Ge-
sellschaft beteiligt ist, haben sich befriedigend entwickelt
(vgl. weiter unten). Die erste konnte den Fehlbetrag
aus dem Vorjahre decken und wird für das abgelaufene
Geschäftsjahr zum ersten Male eine Dividende von
5 v. H. auf die Vorzugsanteile verteilen. Der davon
auf die Beteiligung der Gesellschaft entfallende Anteil
wird erst für das laufende Jahr verrechnet werden.
Logo-Dflan zungs-Aktiengesellschatt.
Das Unternehmen hat in seinem ersten vollen
Betriebsjahre (1. Juli 1911 bis 30. Juni 1912) — das
erste Geschäftsjahr hatte nur drei Monate — vor allem
seine Sisalpflan zung erheblich ausgedehnt. Es wurden
175 ha neu bepflangt und für künftige Anpflan zungen
450 000 Bullbillen in Saatbeete gelegt. Daneben
wurden 20 ha mit Manihot und 5 hu mit Kapok be-
baut, auch etwas Kassada und Mais zur Berpflegung
der Arbeiter angepflangt. Die Kultur von Gerbstoff-
pflangen ist aufgegeben worden.
Unterkunftsräume für weißes und schwarzes Per-
sonal wurden neu errichtet und mit dem Bau eines
Anschlußgleises an die Eisenbahn Lome —Palime und
einer Feldbahn innerhalb der Pflanzung begonnen.
In der Gewinn= und Verlustrechnung stehen
11 104. Ausgaben für heimische Verwaltung 11 406.1
Einnahmen aus Zinsen und Provisionen gegenüber,
so daß der vorjährige buchmäßige Verlust sich von
1300 .K auf 998. ermäßigt.
In der Bilang erhöht sich das Pflanzgungsanlage-
konto um die dafür aufgewendeten Gehälter, Löhne usw.
auf 68 387 “ Im übrigen stehen auf der Aktivseite:
Grundbesitz mit 210 000 %¼% (Gebände mit 5077..
Inventar mit 1901 .X., Feldbahn mit 749.4 .%, Mate-
rialien mit 2296 .% Aich mit 594 . . Kasse mit
5358 "., Bankguthaben mit 31 653 7, noch nicht ge-
leistete Einzahlungen mit 375 000 .. Außenstände
190 000 .7.
Die Passiva sind: Kapital 850 000 ., Stener-
rücklage 19 292 .#¼, Restkaufpreis 50 000 .¼, Verbind-
lichkeiten 9168 . .
Kgu-Dflanzungsgesellschaft.
Dem Geschäftsberichte für das sechste Geschäfts-
jahr (1. Juli 1911 bis 30. Juni 1912) sind zwei farbige
Skizzen der neu vermessenen Pflanzungen in Tafie
und Njangbo beigelegt. Der Bericht gibt eine genaue
Aufstellung über die vorhandenen Kulturen nach ein-
zelnen Jahrgängen. Danach sind 163 ha mit Kakao,
153 ha mit Kantschuk lüberwiegend Manihot), 59 ha
mit Olpalmen in Reinkultur, 8 ha mit Agaven und
je 0,4 ha mit Kola und verschiedenen Kulturen be-
pflanzt. Zu den 383 ha bepflanzter Fläche treten
24 ha Wege und Hofräume, so daß 407 ha in Nutzung
agenommen sind. Die Pflanzung besitzt nun noch
230 ha unbebauten Landes in Njangbo und die im
vorigen Jahre erworbenen, noch nicht vermessenen
500 ha in Gadia.
Die Kulturen haben sich infolge der ausreichenden
Niederschläge recht lefriedigend entwickelt. Die Kakao-
bestände, die um 5 ha vergrößert wurden, lieferten
304 dz Kakao gegen 272 dz im Vorjahre; davon ent-
fallen anf die volltragenden 49 hun der Jahrgänge 1900
bis 1905: 263 dz oder 537 kx pro Hektar. Einige
auf nicht geeignetem Boden angelegte Pflanzungen
werden allmählich mit Manihot oder Olpalmen durch-
gepflan zt. Bei Kautschuk wurden die vergleichenden
Anzgapfungsversuche der ältesten Manihotbestände fort-
gesetzt: der Grätenschnitt scheint sich besser zu bewähren
als die ostafrikanische Stichelmethode. Die Hevea-
bestände sind noch nicht zapfreif. Die Kultur von
Ficus elasticn wurde wieder aufgegeben. Verschifft
wurden 280 kg Kautschuk gegen 556 kg im Vorjahre.
Die Ernte der Rolabäume und Saatgut von den
Agaven wurden im Schutzggebiet verwertet. Mit
Ananasanpflanzung ist versuchsweise begonnen worden.
Besonderes Augenmerk wurde den OClpalmen zuge-
wendet, die teils zwischen den anderen Kulturen stehen
blieben oder neu dagwischen gepflangt worden sind,
teils nach Durchlichten und Reinigen der wilden Be-
stände in Reinkultur genommen werden. Die Ernte
an ausgelesenen Früchten stieg von 121 t auf 197 t.
Das Palmölwerk wurde erheblich vergrößert. Nach
läüngeren Versuchen gelang es, ein fast ranzfreies
Palmöl herzustellen, das voraussichtlich für die Speise-
fe#tt= Fabrikation verwendbar sein wird Mit den fort-
schreitenden Erfolgen des Palmölwerkes gewinnt die
Kuliur der Olpalme immer mehr Bedeutung für das
Unternehmen. Verschifft wurden 34 t Palmöl und
20 t Palmkerne.
Die Gewinn= und Verlustrechnung weist
folgende Ausgaben auf: Gehälter 23 373 .¼, Löhne
39 897.1“, Unkoften in Afrika 4732.¼, Saatgut 977.7¼/,
Düngemittelverbrauch 2967. . Vorstandsgehalt 4000..
heimische Unkosten 6259.¼. Abschreibung aus Gebäude
3611 .¼. Abschreibung auf das Palmölwerk 9692 . J
Abschreibung auf das Inventar 2781 „. Dagegen
brachten Produkte 417271 ¼, Zinsen und Provisionen
1083 .J. Der Saldo von 50 136. wird in der
Bilang auf die Rechnung der Pflangungsanlage über-
tragen, die sich damit auf 493 251 „K erhöht.
Die Bilanz weist im übrigen folgende Aktiva
auf: Grundstücke 70 000.. Gebäude 34 304.., Palm-
ölwerk 54 923 .¼. Inventar 11 126.¼. Materialien
1632 . Düngemittel 2588.. Kasse 3894 .J, Pro-
duktenbestand 7500.MX, Bankguthaben 55 152.¼, Außen--
stände 18 177.¼¾. schwebende Verrechnungen 2583 ..
Auf der Passivseite stehen: Kapital 750 000 .7. Rück-
lage für Anteilstempel 1500 .%, Werbindlichkeiten
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