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Das Thema „Maisbau“ ist sauderorbents h biel-
ettig. Im letzten Jahre habe rming
Congress einen allgemeinen überbiict über7T Maisbas
Legeber. Heute beschränke ich mich auf einen Punkt,
miich die Be enutzung des Maises als Vieh-
atte
5 weiß nicht. ob die amtliche Schätzung richtig
ist, nach welcher während der jetzt herrschenden trockenen
Zeit bisher über chafe und über 16 000
Linder an den Folgen der Dürre eingegangen sind.
Ein Farmer im 1 yheid- Distrikt verlor 300 Schafe
und ein anderer 1
Es ist eine Ebn. und geradezu verbrecherisch
zu nennen, daß es möglich ist, daß in einem so guten
Lande wie Südafrika mit seinen ausgezeichneten Be-
dingungen und Möglichkeiten und seinem guten Klima
im 20. Jahrhundert ein derartig großes Sterben
unter dem Vieh infolge von Dürre vorkommen kann.
Es scheint unglaublich, daß trotz der lehrreichen Bei-
spiele der Regierungs-Versuchsfarmen und -Stationen
und trotz des guten Vorbildes, welches viele private
Farmer gegeben haben, ein derartiges Morden im
Großen hat stattfinden können.
Derartige Vorkommnisse sind nur möglich, weil
Farmen in Südafrika viel zu leicht ist und zu leicht
genommen wird. Wir sind hierzulande so gleichgültig,
daß wir alle Dinge dem Zufall überlassen. te
Farmen sind zu groß, und infolgedessen können wir
nicht die höchstmöglichen Ernten herauswirtschaften.
Ich zögere keinen Tugenblicht zu sagen, daß der Besitz
zweier Farmen, einer im Hochveld und einer im Busch-
veld, wie das im Sh 5 oft der Fall ist, für
den Farmer und das Land durchaus schädlich ist. Die
Folge ist: schlampiges Farmen und die Verschleppung
von Räude und anderen Seuchen. Im letzten Sommer
diskutierte ich mit einem Farmer, den ich zum Anbau
von mehr Reservefutter veranlassen wollte. Er ant-
wortete mir: „Warum sollte ich das tun? Ich habe
soeben eine zweite Buschkoldlarm gekauft. Es ist doch
viel bequemer, mit meinen Schafen im Winter dorthin
zu trecken, als hier Futter für sie anzubauen. Warum
soute ich schuften, um mehr Geld zu verdienen, wenn
ich genug Geld verdienen kann ohne viel Arbeit?“
Ich antwortete ihm, wenn er meinem Rate folgte, so
könnte er nicht 5 bloß mehr verdienen, sondern auch
einige „arme Weiße“ ãftigen und ihnen eine
Eristenzmöclichkeit bieten, und er würde damit seinen
Nachba d der ganzen Umgegend ein gutes Bei-
spiel geben“
Wenn ich diese Verluste als unnötig bezeichne, tue
ich das nicht nur von dem Standpunkte eines theore-
tischen Sachverständigen aus, sondern weil ich es mit
eigenen Augen gesehen habe, daß die Farmer anderer,
ähnlich gearteter Länder den Beweis erbracht haben,
daß große Viehsterben wirklich unnötig sind, und vor
allem, weil dieser Beweis auch hier in Südafrika
bereits geliefert worden ist.
diesem Augenblick, wo rund herum zahlreiches
Vieh guglunde geht, bin ich in der Lage, auf eine
gröbere Anzahl von Farmern einzuweisen deren Vieh
trotz der auch bei ihnen herrschenden Dürre in keiner
Weise Not leidet. Ihre Ochsen haben den Winter
Hidurch Pflugarbeit verrichtet und sind trotzdem noch
ett, ihre Kühe geben Milch, ihre Schafe und Lämmer
sind gesund und in gutem Futterzustande.
Ich spreche von Trockenfarmern, nicht von Leuten,
die Ländereien unter Bewässerung haben und Luzerne
und Futterrüben anbaue
Wie ist das mlichs Es ist der ganz gewöhn-
liche und verachtete Mais, der die Situation rettet.
Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß es keine Feld-
frucht gibt, welche dieselbe Masse nahrhaften Futters
von einem Acre Landes mit so geringen Unkosten gibt,
wie der Mais. Er liefert nicht nur Stengel und
Körner, sondern man kann daraus auch Trockenfutter
(Heu) und Fe##btes Gärsnter (Ensilage) machen.
Mais ist die Hauptfeldfrucht Südafrikas, vor
allen Dingen auch für den Trockenfarmer. Im vorigen
Jahre ist der Beweis geliefert worden, daß eine
lohnende Ernte mit weniger als 12 Zoll (300 mm)
Regen erzielt werden kann, und es sind sogar im
Freistaat Maisernten erzielt worden in Gegenden, die
zwischen dem 1. Oktober und 30, April nicht mehr als
8 Zoll (200 mm) Regenfall hatt
Maispreßfutter (Ensilage) i- besonders nützlich
zum Futtern von Rindern und afen; es kann auch
für Pferde und Schweine Verwendung finden. Es ist
besonders wertvoll für Zuchttiere und Milchlühe, weil
es die Milchproduktion anregt, und aus demselben
Grunde, mit Vorsicht in kleinen Gaben gefuttert, für
Schafmuttern, welche Lämmer haben. Für Mastvieh
ist Ensilage während der Winterzeit eine ausgegeichnete
Beigabe zum Gras oder Heufutter. Man gibt es auch
Arbeitsochsen, Pferden und Mauleseln in kleinen
Quanten; es ist eine große Hilfe für die Erhaltung
einer guten Konditio
Im ellgemeinen itt es ratsam, niemals Preßfutter
allein zu futtern. Man gibt es vielmehr im Gemenge
mit anderen Futterarten.
Zur Produktion von 150 Tonnen (1000 kg) Ensilage
sind 10 bis 13 Acres Land erforderlich. Das billigste
Preßfutter macht man in Erdgruben an kann da
ein gutes brauchbares Futter erzielen, wie seit vielen
Jahren durch die Versuche, die auf den Regierungs-
sarmen angestellt werden, gezeigt wird. Eine Grube,
5 Fuß (1 Fuß — 30 cm) lang, 15 Fuß breit und
z Suf, sief faßt ungefähr 50 Tonnen
150 Tonnen Preßfutter kann man ein Viertel-
jahr kt 650 Schafe oder 162 Ochsen oder 108 Milch-
kühe oder 500 Schafe, 20 Ochsen und 4 Kühe futtern.
Herr Holm hat berechnet, daß die gesamten Her-
stellungsklosten für eine Tonne Preßfutter 10 bis 12 sh
(10 bis 12./4% betragen.
Vergleicht man die Erträge von Mais, der für
Exvortzwecke hergestellt wird, mit den Ergebnissen des
Mais bei Berwendung zu Preßfutter, so ergibt sich,
daß bei einer Ernte von 8 Sack per Acre zum Preise
von je 10 sh die Ernte 4 (80 /%) bringt, wozu 10 sh
(10 “) als Wert der Maisstengel zu rechnen sind,
während eine Ernte von 10 Tonnen Preßfutter per
Acre hinen Wert von 12.10.— 8 (250 .) besitzt, vovon
2 8 (40 .) Herstellungskosten abgehen. Die Preß-=
fu 2 ergibt also 6 8 (120 .K4) mehr als die
Körnerernte.
Farmern, die zwei Farmen und nicht genug Be-
triebskapital dalärs — ist dringend anzuraten,
eine Farm zu verkaufen und mit dem erzielten Gelde
Preßfutteranlagen und andere Meliorationen auf der
ihnen verbleibenden Farm auszuführen. Die heran-
wachsenden Söhne aber sollten auf die Landwirtschafts-
schulen geschickt werden und dort lernen, wie man
Preßfutter macht und wie man sein Vieh wirtschaftlich
richtig futte
Als zuorur Redner über Mais sprach Herr S. J.
ich zu Herzen nehmen. Die Farmer
Sudosrita- verfolgten eine falsche Politik, indem si
das produzierte Futter über See exportierten, während
ihr Vieh auf den Farmen Hungers sterbe.
Er wünsche, einige Bemerkungen über Maissorten
zu machen, die widerstandsfähig gegen Trockenheit