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Wie im Vorjahre waren auch in diesem Jahre Haupt
saktoren der Einfuhr Getreide, Mehl und Reis mit
einem Mehr von etwa 2770 t Wert: 437 067 K.
An zweiter Stelle kam Opium, onfolge stärkerer Ein-
fuhr nach dem Distrikt Fesselton. wo die meisten
—2 liegen. Wert der Mehreinfuhr:
Die Mehreinfuhr bezog sich weiter ins-
0 c auf Baumaterialien, Bier und Spirituosen,
Lebensmittel Conseerven Maschinen und Schiffe, Zi-
garren und Tabak, ?
Die Ausfuhr girg n 5099705 8 auf 5662 908 "
also um 826 113 8 o 17,07 v. H Ion der Wert-
zunahme der Ausfabe n allein 527106 S auf die
Ausfuhr von Gummi mit einem Mehrgewicht von
1170 tons. Diese erhebliche Mehrausfuhr von Gummi
war keine Mehreinnahme für den Staat,
Landesgesetz Gummi vom Ausfuhrzoll für 50 Jahre
befreit ist. Es folgte Tabak mit einem Mehr von
1070 Ballen, 85½ tons im Werte von 121 062 S. Die
übrigen hauptsächllchsten Artikel der Mehrausfuhr waren
Damar (Banumharz), getrocknete Fische, Holz, Kohlen,
Sago und Mehl.
Die Gesamt-Tonnage der verkehrenden Handels-
schiffe betrug 151782 Tonnen, wovon 104743 Tonnen
auf die deutsche, der Rest au die englische und die
Nord-Borneo-Flagge entfielen
(Aus dem Bericht des Kaiserlich deutschen
Vizekonsulats in Sandakan.)
Straits Settiements.
Gründung von Handelskammerabteilungen
für Kautschuk in Singapore und Penang.
Mit dem Steigen der Gummiproduktion auf der
malaischen Halbinsel und der stetig wachsenden Be-
deutung von Singapore als Marktplatz für dieses
Produkt hat sich allmählich das Bedürfnis für die
Gründung einer selbstän idigen Abteilung der
dortigen Handelskammer für Kautschuk heraus-
gestellt
Der Name der neugegrümdeten Vereinigung lautet:
„The Singapore Chumber of Commerce Rubber Asso-
Ciation“, ihr Sitz ist Singapore. Hauptzwecke der
neuen Geselsschaft sind Verbesserungen der arktÜ
verhältnisse für Gummi in Singapore, Förderung des
dortigen Gummimarkts durch Abhaltung von öffent-
lichen Gummianktionen, Führung von Statistiken und
Veröffentlichung von Marktberichten nach Bedarf
da nach
Die Mitgliedschaft ist auf die Mitglieder der
Singaporer europäischen Handelskammer beschränkt,
doch kann das Komitee für. bestimmte Zeit irgend-
welche Personen als Ehrenmitglieder wählen, denen
jedoch kein Stimmrecht zusteht.
Auf den von Fall zu Fall anzusetzenden Anktionen
dürfen nur Mitglieder Gummi kaufen, verkaufen oder
verauktionieren. Doch kann an Känfer, die nicht Mit-
glieder sind, gegen Zahlung einer Gebühr von 10 8
ein widerruflicher Erlaubnisschein zum Kaufen auf den
erwähnten Anuktionen erteilt werden. Muster des zu
verauktionierenden Gummis werden mindestens einen
Tag vorher in den Auktionsräumen ausgelegt. Für
Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten ist ein
Schiedsgericht vorgesehen. Für den Verkauf aus den
Auktionen werden mäßige Gebühren von der Kautschuk-
kammer berechnet. Für die daselbst. stattfindenden Ver-
käufe ist ein besonderes Formular für die Kaufverträge
vorgeschrieben. Statutenänderungen dürfen nur mit
Genehmigung der Handelskammer erfolgen.
Wenn auch die bis jetzt auf den Auktionen ge-
handelten Qualitäten im Vergleich zu dem gesamten
auf der malaiischen Halbinsel produgierten Gummi
noch sehr gering sind, so verspricht man sich doch von
der neuen Einrichtung mit der Zeit einen aroßeu Erfolg.
da die hiesigen Agenten einer Menge großer Einkaufs=
häuser der Kautschukkammer bereits als Mitglieder
beigetreten sind.
Eine gleiche Einrichtung wie in Singapore ist auch
in Penang getroffen worden, wenn auch die eser Hafen
vorläufig Singapore im Kautschukhandel an Bedeutung
noch weit nachsteht.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Singapore.)
Uvassaland.
Verbot der Einfuhr von selbsttätigen Ge-
wehren und von Gewehren mit Schall-
dämpfern.
Nach einer in der „Nyasaland Government (ia-
zette“ vom 31. Jannar 1914 enthaltenen Bekannt-
machung (Nr. 11/1914) vom 2. Jannar 1914 ist für
das Schutzgebiet die Ein= und Durchfuhr von selbst-
tätigen Gewehren und von Gewehren mit Schall-
dämpfern verboten.
(Thbe Bonrd of Trade Journal.)
Vermischtes.
Die Lage des Kntwerpener Diamantmarktes 1913.
Die Lage des Antwerpener Diamant-
marktes war im verflossenen Jahre im allgemeinen
ungünstig zu nennen; politische wie finanzwirtschaft-
liche Gründe haben einen nicht unbedentenden Rück-
gang in den Absatzmöglichkeiten verursacht. Die Un-
gewißheit über den Ausgang der Balkanwirren im
Vereine mit der Stagnation des Geldmarktes übten
auf die Entwicklung der Diamantindustrie und des
Diamanthandels einen lähmenden Einfluß aus.
Auch dürfte die von dem Londoner Syndikate zu
Beginn des Lallankegese eingeschlagene Takii- der
Erhöhung der Preise für Rohware, die auch im
Laufe des Jahres •#„9 in steigende Tendenz zeigten,
dazu geführt haben, daß Fabrikanten und Händler in
geschliffener Ware nicht genügenden nutzbringenden
Absatz finden konnten.
Zu der ungünstigen Lage des Marltes gegen Ende
des Jahres dürfte ferner der seit dem 1. Oktober 1913
von den Vereinigten Staaten von Amerika ein-
geführte Zolltarif auf Diamanten, der, wie bekannt,
für den Import von Rohware einen Einfuhrzoll von
10 v. H. und von fertiger Ware von 20 v. H. des Wertes
vorsieht, insofern beigesteuert haben, als sich die ameri-
kanischen Fabrikanten und Händler rechtzeitig mit einem
bedeutenden Stock Roh= und verarbeiteter Ware ver-
sahen, so daß der Bezug in geschliffener Ware aus
Europa nach den Bereinigten Staaten seit jener Zeit