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die meisten war es das erste Gefecht; unheimlich
wor es, daß sich in der Werft nichts rührte, ob-
am hl zwischen den jetzt deutlich sichtbaren Pontoks
mehreren Stellen dünner Rauch ausstieg.
vS. en Moment mußte der Anmarsch entdeckt
derden, der erste Schuß fallen — nichts von
. M geschah, es blieb totenstill, das Nest war
Eer. Alles umsonst!
Aus den Spuren war zu erkennen, daß die
ft tags vorher verlassen worden war; der
zug war in nordwestlicher Richtung erfolgt.
Die Werft bestand aus 53 Pontoks, vor denen,
Arch den Nachtwind angefacht, da und dort noch
yeuer brannten. Im Kraal lag ein anscheinend
ror wenigen Stunden an Sterbe verendetes Maul-
ver.“ Hinter den Pontoks auf der Höhe waren
dorzüglich angelegte Klippenschanzen; auch eine
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unoierrand. Bei diesen Entdeckungen überkam
Ka ein Gefühl wie den Reiter übern Bodensee.
weum einer von unserer schwachen Patrouille
are zurückgekehrt, wenn die Werft noch besetzt
éEwesen wäre.
Wie sehr diese Vermutung richtig ist, beweist
Zusammenstoß der 3. Etappenkompagnie mit
e er Werft am 26. März bei Groß-Heusis,
* dem Leutnant Elsner und vier Bastards
n Otjimbinque fielen.
Wo Ich hätte dieser erfolglosen Patrouille kein
rt gewidmet, wenn ihr Verlauf nicht be-
nend für die Art und Weise wäre, wie da-
führn der Kleinkrieg gegen die Eingeborenen ge-
ern t werden mußte, die unsere Truppen so sehr
achöpfte und uns an Menschen und Tieren durch
Veebliches und ermüdendes Herumziehen und
solgen mehr Verluste kostete als alle Gefechte.
3. ¶nmittelbar nach dem erfolglosen Gefecht der
von tappenkompagnie bei Groß-Heusis wurde
v. (ommando eine Durchstreifung des Komas-
rundlandes angeordnet, an der sich unter Füh-
in von Oberleutnant Kuhn Etappentruppen
Von er Stärke von 120 Gewehren beteiligten.
bis. Otlimbinque aus wurde das Gebirgsland
VBarmtoß-Heusis und von dort nach Groß-
infol. len und Okasise durchstreift. Hierbei sind
und e der um diese Zeit herrschenden Sterbe
genomr großen Anstrengungen 85 v. H. der mit-
der Amenen Pferde zu Verlust gegangen. Bei
sechsnockehr der Abteilung nach Karibib nach
Lachtsecchiger Abwesenheit waren außer einigen
vorhanden nur noch Reitpferde für die Offiziere
benehdese Streife war auf keinen Gegner mehr
seine ur denn Andreas hatte um diese Zeit alle
über nterwerften im Kuiseb gesammelt, war
antus nach dem oberen Gaob gezogen
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und hatte in diesem Rivier südwestlich des
Skanzberges eine große Werft aufsgeschlagen.
Um die gleiche Zeit waren die 4. Etappen-
kompagnie (Hauptmann v. Kahlden) und die
Ersatzkompagnie 1a (Oberleutnant Buchholz),
erstere über Haris — Tantus, letztere über Reho-
both—Nauchas, auf den mittleren Kuiseb an-
gesetzt worden.
Der 4. Etappenkompagnie war der Zug
Wilm, der eben vom oberen Tsub zurückgekehrt
war, zur Unterstützung zugeteilt.
Diese Kompagnie hatte bei Tantus die Spur
der Hererowerft gefunden und war ihr bis
Chausib gefolgt, von dort aber wegen Ver-
pflegungsschwierigkeiten über Hornkranz nach
Rehoboth zurückgekehrt. Dort war Hauptmann
v. Kahlden erkrankt, und die Führung wurde
dem Oberlentnant Wilm übertragen.
Nachdem in Rehoboth Ausrüstung, Verpflegung
und Beschlag, soweit dies aus den bescheidenen
Beständen der Bastard-Abteilung möglich war,
ergänzt waren, marschierte die Kompagnie mit
75 Gewehren am Abend des 29. April 1905
von Rehoboth über Tsebris nach Hornkranz,
wo sie am 1. Mai eintraf.
Dort war Leutnant v. Clavé aus Nauchas
eben von einer Patrouille zurückgekehrt; von ihm
erfuhr ich die Anwesenheit der Ersatzkompagnie 1a
in Nauchas, worauf ich mit nach Nauchas ritt,
um die Lage und die weiteren Maßnahmen mit
Oberleutnant Buchholz zu besprechen.
Von Eingeborenenpatronillen war festgestellt
worden, daß Andreas mit seinen Werften im
Gaob, einem linken Nebenfluß des Kuiseb, einem
stark zerklüfteten und tief eingeschnittenen Ge-
birgsfluß, sitze. Dorthin führten auch die Spuren
der von ihm am Karfreitag, den 21. April, in
Nauchas geraubten Zuchtstuten und Fohlen des
Gouvernements-Gestüts.
Die Eingeborenen beschrieben den Platz so
genau, daß wir keinen Zweifel in die Richtigkeit
ihrer Meldung setzten. Wir berechneten nach
dieser Beschreibung die zum Anmarsch nötige
Zeit und verabredeten den Angriff auf diese Werft
nach getrenntem Anmarsch auf den 8. Mai mor-
gens in der Weise, daß Ersatzkompagnie 1a von
unten und die 4. Etappenkompagnie von oben
im Sinne des Flußlaufes angesetzt werden sollte.
Die Ersatzkompagnie 1a hatte einen beritienen
Zug zu 30 und zwei Züge zu Fuß zu je 20 Ge-
wehren und führte ihre Verpflegung auf Maul-
tieren mit, die von Eingeborenen getrieben wurden.
Zur Ergänzung memer Verpflegung (4. Etappen-
kompagnie und Zug Wilm) hatte ich in Areb
aus den Beständen des Gestüts noch 300 Feld-
portionen empfangen und traf damit am 5. Mai
in Hornkranz ein.
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