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jenigen während der gleichen Zeit im Vorjahre. In-
folge dieser kleinen Zufuhren und anhaltender Nachfrage
aus den Staaten und einigen europäischen Verbrauchs-
ländern konnte der Markt sich hier noch weiter be-
festigen, und man bezahlte am Schlusse des Monats
bis zu 16,50 für guten Arriba, 15,00 für Balao und
14,80 Sucres für Machala. Die Ankünfte stellten sich
wie folgt: Arriba 4160,06 (1913: 24 761,85), Balao
und Naranjal 2367.98 (10 457,55), Machala 4188,67
(8121,09), zusammen 10 716,71 (48340,49) span. Pfund.
In der ersten Hälfte des Monats Rovember
war keine wesentliche Anderung in den Zufuhren
zu verzeichnen. Die Preise konnten sich nicht nur auf
ihrem letzten Stande behaupten, sondern gingen wider
Erwarten noch mehr in die Höhe und betrugen Mitte
des Monats 17,50 für Arriba, 16,00 für Balao und
15,00 Sucres für Machala. In den ersten Tagen des
November nahm auch zur allgemeinen UÜberraschung
die Pflanzervereinigung den Ankauf von Kakao, den
sie bekanntlich gleich nach Ausbruch des Krieges in
Europa eingestellt hatte, wieder auf, zunächst zwar nur
in kleinem Maßstab, da die von ihr festgesetzten Preise
allgemein von den Ausfuhrhändlern überboten wurden.
Es trafen ein: Arriba 4783,42 (1918: 27996,74), Balao
und Naranjal 3912,80 (9881,90), Machala 2500,48
(7822,19), zusammen 11196,65 (45 700,83) span. Pfund.
Die Ankünfte nahmen zwar bis Ende November
etwas zu, blieben aber trotzdem noch sehr gering und
bedeutend hinter denjenigen vom Vorjahr zurück. In-
folge der lebhaften Nachfrage, namentlich aus den
Staaten, einerseits und der geringen Erträge während
der letzten Monate sowie der anhaltend ungünstigen
Aussichten für die kommende Ernte anderseits gingen
die Preise beständig in die Höhe und wurden Ende
des Monats bei steigender Neigung wie folgt notiert:
20—21 für Arriba, 19—20 für Balao und 17.50—18,50
Sucres für Machala. Die Ankünfte betrugen: Arriba
7391.68 (1913: 35010,05), Balao und Naranjal 3740,96
(7602,41), Machala 3701,71 (4509,37), zusammen
14 834.35 (47 121,83) spanische Pfund.
Während des ersten Halbmonats Dezember
waren die Ankünfte doppelt so groß wie in der letzten
Hälfte November, aber nur ungefähr halb so groß wie
in der gleichen Zeit im Vorjahre. Die Preise gingen
zunächst noch mehr in die Höhe und erreichten mit
26 Sucres für Arriba in diesem Jahre ihren höchsten
Stand. Später flaute der Markt etwas ab, so daß
Mitte des Monats nur noch 24—25 für Arriba, 22—23
für Balao und 20—21 Sucres für Machala bezahlt
wurde. Die Zufuhren beliefen sich auf: Arriba
19 383.52 (1913: 39 830,98), Balao und Naranjal
4507,28 (6839,87), Machala 4440,28 (4902,35), zu-
sammen 28 330,08 (50 573.20) spanische Pfund.
Die Zufuhren nahmen in der zweiten Hälfte
des Dezember noch bedeutend zu und erreichten
nahezu die Höhe des Vorjahres. Die Preise hielten
sich zunächst auf ihrem letzten Stande und würden sich
voraussichtlich vorläufig zum mindesten darauf gehalten
haben, wenn nicht plötzlich Schwierigkeiten auf dem
Geldmarkt in Guayaquil eingetreten wären, die einen
ganz bedeutenden Preissturz hervorriefen. Besagte
Schwierigkeiten entstanden dadurch, daß von den beiden
Banken, Banco del Ecuador und Banco Comercial y
Agricola, welche von den Ausfuhrhändlern die gegen
ihre Verschiffungen gezogenen Wechsel kaufsen, letzt-
genannte Bank, die alsbald nach Auobruch des Welt-
krieges ihre Handelsgeschäfte auf das Ausland nahezu
einstellen mußte, jetzt, wo größere Abladungen gemacht
werden, nicht über genügende Mittel verfügte, um die
angebotenen Wechsel kaufen zu können, und erstere aus
übertriebener Vorsicht sich ebenfalls weigerte, diese
Wechsel zu übernehmen. Dies hatte zur unmittelbaren
Folge, daß der größte Teil der Ausfuhrhändler aus
Mangel an den nötigen Mitteln das Kaufen einstellen
mußte und die Preise sofort bis auf 15 Sucres her-
untergingen. Nur dadurch, daß eines der bedeutendsten
Ausfuhrhäuser, das selbst Bankgeschäfte macht und des-
wegen nicht unter den geschilderten Schwierigkeiten zu
leiden hat, größere Aufträge auszuführen hatte und
aus Furcht davor, die benötigten Mengen nicht zu-
sammenbringen zu können, höhere Preise anlegte (bis
zu 21 Sucres), trat vorübergehend eine Besserung am
Markte ein. Da die übrigen Ausfuhrhäuser sich in-
dessen andauernd zurückhielten, ging erwähntes Haus
mit seinen Angeboten wieder herunter, und es wurden
am Schlusse des Monats nur noch 18—19 Sucres für
Arriba und entsprechend weniger für die übrigen Sorten
bei fallender Neigung bezahlt.
Die Asociaciôn de Agricultores, die sehr stark auf
die Banco Comercial y Agricola angewiesen ist, mußte,
da sie keine weiteren Fonds für ihre Geschäfte be-
kommen konnte, am Jahresschluß ihre Tätigkeit neuer-
dings einstellen.
Die Zufuhren betrugen: Arriba 42 260,73 (1918:
44 992,02), Balao und Naranjal 4887,06 (8371.84),
Machala 4470,87 (2444,04), zusammen 51 618,66
(55 807,90) spanische Pfund.
Das Gesamtergebnis der 1914er Kakao-
zufuhren in Guayaquil stellt sich somit auf:
rriba 703 697,82 (1913: 574 019,24), Balao und Na-
ranjal 145 846,37 (187 254,62), Machala 72 594,26
(97721,19), zusammen 922138,44 (858 995,05) spanische
Pfund. Die Zufuhren waren also wieder um 7 v. H.
größer als die im Vorjahr, das seinerseits die Zufuhren
von 1912, worin sie 728 920,14 Pfund betragen hatten,
um 18 v. H. übertraf; es ist mithin innerbalb zweier
Jahre eine Zunahme um etwa 200 000 spanische Zent-
ner") zu vergeichnen.
Die Berichte über die kommende Haupternte lauten
sehr verschieden; allgemein wird aber über große
Trockenheit geklagt, weshalb kaum vor März/April
mit größeren Zufuhren zu rechnen sein dürfte.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Guayaquil
vom 31. Dezember 1914.)
—. — ——
Gewinnung von Cacquler-Dalmfrüchten in Balti.
In Haiti, besonders in der Nähe des Etang
Saumatre, kommt in großen Mengen die Cacquier=
Palme vor, deren Früchte ein für die Herstellung von
Seife sehr geeignetes Ol liefern. Amerikanische Sach-
verständige legen diesem Erzeugnis großen Wert bei,
so daß eine New Yorker Firma sich bereit gesunden
hat, von einem dortigen Reichsangehörigen 10 Tonnen
zum Preise von 520 Dollar probeweise zu beziehen.
Die Ware sollte von New ork nach Rotterdam ver-
schifft werden; doch ist hieraus infolge des Krieges
nichts geworden.
Vielleicht werden sich deutsche Firmen für den
Bezug von Cacquierfrüchten nach dem Friedensschlusse
interessieren, zumal da die Ausfuhr durch die den Etang
Saumütre mit Port au Prince verbindende Eisenbahn
sehr erleichtert wird.
(Bericht der Kaiserl. Minister-Residentur
in Port au Prince.)
*) 1 spanisches Pfund = 0,46 kg; 1 spanischer
Zentner = 46 kg.
Verantwortlicher Redakteur für den nichtamtlichen Teil: Oskar Biesenthal, Berlin.
Verlag und Druck der Königlichen Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei von G. S. Mittler & Sohn, Berlin 8W 68, Kochstr. 68—71.
Dieser Nummer liegt das 1. Heft des XXVIII. Bandes der „Mitteilungen aus den
. Schutzgebieten“ bei.