Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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roße Dienste getan huben. In Togo konme das 
nicht deutlich werden; das kleine, nach allen Sciten 
offene Schutzgebiet wurde zu schnell überwiliigt. 
Um 80 dentlicher treten die Leistungen der Eisen- 
bahnen für die Verteidigung ron Kamerun, Süd-- 
westafrika und Ostufrika in Erscheinung. In 
Kamerun hat sich unsere Hauptmacht lüngs der 
Mittellandbahn ins Innere zurückgezogen; die Bahn 
war ihre wesentlichste Etappenlinie. Die südwest- 
afrikanische Schutztruppe würe nicht imstande ge- 
wesen, den Engländern am Oranje in zunüchst er- 
folgreicher Abwehr entgegenzutreten und gleichzeitig 
am Kunenec die Portugiesen für die Erwordung des 
Bezirksamtmanns Schultze zu bestrafen, wenn nicht 
las Bahnnetz Südwestafrikas die vrolle Ausnutzung 
der inneren Linien durch Truppentransporte und die 
Verpflegung und Ausrüstung der Truppe an den 
äußersten (irenzen des Landes möglich gemacht hittc. 
In Ostafrikna sind sowohl die Usambarabahn wie 
die Tanganjikabahn von größtem Werte für die 
Landesverteidigung gewesen. Die letztere Bahn — 
mit der bei Ausbruch des Krieges gerade in Angriff 
Lgonommenen Zubringerstrecke nach 5 nanda und mit 
einer während des Krieges durch Straßenbau und 
Kleinbahn hergestclliten Verbindung zwischen ihr und 
der Usambarabahn — bhat lange Zeit geradezu dus 
Rückgrat der Verteidigung gebildet. Aber nicht nur 
lurch ihre Schiencnstrünke, ihre Wagen und Loko- 
motiren huaben die Bahnen den tapferen Voerteidigern 
Echolfen. Auch ihre Werkstätten sind in den Dienst 
der, Landesverteidigung getreten; sie haben Waffen 
und Munition hergestellt, Münzen geschlagen und 
sonstige technische Arbeit getan. So huben auch die 
Eisenbahnen ibr Teil beigeirugen zur ruhmvollen Ver- 
leidigung unserer Schutazgebietc. 
Dr. Kalkmann. 
  
Hermann Stegemnann: Ceschlehte des Krleges. 
Zweiter Band. JSlit vier farbigen Kricgskarien. 
Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart. In Leinen 
geb. 15 .4. 
Was über dieses Jleiserstück der Kriegsgeschicht- 
schreibung im allgemeinen zu bemerken war, das 
wurde hier beim Prscheinen ——— 
gesprochen. Es gibt kaum cin zeitgenössisches Werk, 
bei dem weitere Lobreden so deplaciert würen, wie bei 
diesem, das heute geistiges Allgemeingut von Hundert- 
tausenden geworden ist. Der zweite Band ruht auf 
dem vor Jabresfrist erschienenen ersten, dem der Ver- 
fasser dus stolze Zeugnis geben kann, daß alle in- 
zwischen sichtbar gewordhenen, geklürten und gefaßten 
Quellen edergelegien politischen und 
—Nm¼ e scanüpunkt nicht zu verändern vermocht 
ü#tten. 
  
Jur vier Monate des Kricges sind cs. die uns 
diesmal vorgelührt werden, die Uarstellung bricht für 
West und Ost mit dem 15. /21. Februar 1915 ab. Der 
dritte Band soll dann die grohen Feldzüge des Jahres 
1915 im Osten und Südosten Europas, also die 
Karpathenschlacht, den Durchbruch bei Gorlice und 
den Rückzug der Russen hinter die Pripjetsümpfe die 
Feldzüge in Serbien und an den Dardancilen und die 
Durchbruchsschlachten im Westen bchandeln. Der 
Verfasser bemerkt dazu: „Ee wird von der Entwicklung 
des Krieges und der Bereitstellung des Stoffes ab- 
hängen, wann dieser dritte Band erscheinen kann.“ 
Jun, wir wollen hoffen, dah die hier ricelleicht mehr 
angeleuteten Schwierigkeiten sich baldmöglichst be- 
scitigen lassen. Auch vom Standpunkte strengstens 
wahrgenommener militärischer Interessen liegt wohl 
l noch ein stichhaltiger Grund dafür vor, vor den 
des Jahres 1918 einem künstlerischen Bildner 
4% (orkenliche nhe= rechung der Ereignisse von 1915 
zu versagen — Kreise des deutschen Volkes 
und wenlien brennen auf das, was ihnen 
Hermann Stegemann von dem ricsengewaltigen 
Stück Weltgeschichte, das über sie dahinbrnust. weiter 
Zu Sagen huben wircl. 
  
Neue Llteratur.) 
X. 
Zusammengestellt in der Blbllothek des Reichs- Kolonialamts. 
Die eingereichten Bücher, deren Aulzhhlung und Besprechung sich die Redaktion durchaus vorbehäl, werden unter 
einen Umständen zurückgesandt. 
I. Geschichte und Politik. 
Als Hraulschr. gedr. Denkschrift, betreitend die 
Totwendigkceit cincs übersceischen Kolonialbesitzes für 
(lic österreichisch-ungarische #lonurchic und die Richf- 
linien einer solchen Kolonialpolitik, von Rich. Ser fer# 
und Ad. Mahr, wit e. Cicleitwort von Stu. Schanzer. 
Wien: 1917. 10 10. (#1 
MAurquarchsen, 100% Hoerlin: 
eiemund 1917. 18 
[Schützenkraben- Bücher für das deutsche Volk. !1 12 
Wugener- Cicorz#i Wlilhelm: Meinc (lelangen- 
schaft in Südlafrikn und England vom 15. Sept. 1914 
bis 15. Juni 1916. Mit 6 Bildl. 2 verm. Aufl. Prann- 
hweig: Wollermann 1917. 101 S. 80. 
Lurere LKolonien. 
60. 
4 
)äMit elnem ’ sind die Titel der Werke bozeichnct, welche 
bei der Redaktlon 1% Kolonlalblattes eingingen; mit olnem 
dlejenigen, welche von der Hibllothek des Relchs-Kolonlalams 
kluflich erwarben vons en 
l 
oaneken, Hermann: Das altec und das neuo Mittel- 
Curopn. istorisch-polit. Betrachtungen über deutsche 
Bündnispolstik im Zeitulter Bismarcks und im Keit- 
aler * L eltkrieges. Gotha: Perthes 1917. XII. 
*4½ Schriken z. Weltkrieg. 15.) "zz 
Deters, Curl: Leben niunerungen. Mit 23 Bild. 
17.8. 
liumburg: Rüsch 1918. lb 
Peters, Carl: um V Wsbmsslss Ieldansunl# Ham- 
burg: Rüsch 1917. 2 ss 
Prothero. M.: 
lhe Derclopmem ol *P British 
Eimpire. London: 
Alnemillan 1917. VIII. 91 S. F 1 
Schlegel, Richurd: Im Feuer unserer Hottc. Nuch 
ammtl. Materinl ldurgestellt u. illnstriert. Berlin: Alnrinc-- 
Verlag Schlegel. JIolr. 62 S. S# 8
	        
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