Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

W 28 2Ö 
Otto Sinsch f. 
Am 31. Januar d. Is. starb in Braunschweig der Direktor der ethnologischen Abteilung 
des dortigen Muscums 
Herr Otto Finsch. 
Unter den zahlreichen Forschungsreisen des Verstorbenen werden besonders seine Fahrten auf 
dem Dampfer „Samoa“ 1884 bis 1885 entlang der Küste von Kaiser-Wilhelmsland unvergessen 
bleiben, durch die zum großen Teil völlig unbekanntes Gebiet erschlossen, mehrere Flüsse — darunter 
der Kaiserin-Augustastrom — entdeckt und die dentsche Hoheitserklärung über Kaiser-Wilhelmsland 
auf das wirksamste eingeleitet wurden. Der Name Otto Finsch wird stets unter den verdienstvollen 
Männern genannt werden, denen Deutschland sein Kolonialreich verdankt. 
Berlin, den 10. Februar 1917. 
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts. 
Solf. 
Uachrufe. 
Dr. Theodor Kirchheim . 
Am 20. Oktober 1916 erlitt den Tod für Kaiser und Reich der ehemalige Stabsarzt in 
der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun 
Herr Dr. Theodor Kirchheim, 
Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und Ritter des Königlichen Kronen-Ordens 4. Klasse 
mit Schwertern. 
Er gehörte den Schutztruppen seit dem Jahre 1910 an. Bei Ausbruch des Krieges mit 
Urlaub in Deutschland weilend, trat er zum Feldheer über und fand auf dem türkischen Kriegs- 
schauplatz Verwendung, wo ihn der Tod durch Ertrinken ereilte. 
Ein vortrefflicher, für seinen Bernf begeisterter Arzt, ein unerschrockener, pflichteifriger 
Sanitätsoffizier, ein allgemein beliebter Kamerad! So wird er in unserem Andenken weiter fortleben. 
Berlin, den 8. Februar 1917. 
Reichs-Kolonialamt. Kommando der Schutztruppen. 
Allerhöchst mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt: 
Lempp, Major. 
Dr. Otto Histner f. 
Am 5. Jannar 1917 starb an den Folgen einer schweren Verwundung der ehemalige 
Stabsarzt in der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun 
Herr Dr. Otto Pistner, 
Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. Klasse und Ritter des Königlichen Kronen-Ordens 4. Klasse 
mit Schwertern. 
Seit dem Jahre 1905 den Schutztruppen angehörend, hat er sich in Kamerun als tüchtiger 
und pflichteifriger Sanitätsoffizier im Krieg und im Frieden in hohem Maße bewährt. Bei Aus- 
bruch des Krieges mit Urlaub in Dentschland weilend, trat er zum Feldheer über, um dort nicht 
minder ersprießlich zu wirken. Am 13. Januar 1915 setzte die schwere Verwundung seiner treuen 
Fürsorge für die leidenden Kameraden ein Ziel und warf ihn selbst auf das Schmerzenslager, auf 
dem er zwei Jahre darniederliegen sollte, bis ihm der Tod die Erlösung brachte. Ein hoch- 
geschätzter, guter Kamerad ist uns in ihm entrissen, dessen Andenken in den Schutztruppen unver- 
gessen bleiben wird. 
Berlin, den 8. Februar 1917. 
Reichs-Kolonialamt. Kommando der Schutztruppen. 
Allerhöchst mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt: 
Lempp, Major.
	        
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