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7. Die Art, welche ich für den „Beginn der
Unternehmungen vorschlug, war folgend
u) Die 1. Division beginnt lrrmr Vormarsch
am 5. März und hat somit zwei volle (Tage
Vorsprung vor dem Angriff auf Tave
b) Die 1. Südafrikanische Berittene ide
und die 3. Südafrikanische Infanterie-Brigade,
beide unter dem Befehl des Generals van
Deventer, brechen von Mönuyuni und Seren-
geti am Abend des 7. März auf und er-
reichen in einem Nachtmarsch den Lumifluß
östlich vom Dschalasee. Am 38. setzen sie sich
in Besitz der Höhen um den Dschalasee und
entwickeln sich zu einer Umgehung westlich
von Taveta. Der Zweck dieser Umgehung
war teilweise eine überraschung des Feindes
und teilweise Vermeidung eines Frontal=
angriffs durch den dichten Busch zwischen
Salaita und Tavecta.
Die 2. Division rückt am Morgen des
8. März gegen den Salaitahügel vor, gräbt
sich vor dem Hügel ein und bereitet einen
Angriff vor, unterstützt von der Armee-
Artillerie.
Die Hauptreserve solgt der Kolonne des
Generals van Deventer während der Nacht
vom 7. zum 8. März und nimmt eine Bereit-
stellung am Lumiflusse ein, von wo sie auf
Berlangen entweder van Deventer oder die
2. Division verstärken kann
Man wird sofort sehen, daß dese Bewegungen
die größte Tatkraft und Entschlußsähigkeit an die in
Frage kommenden Führer stellte. Um in naher
Fühlung mit den Haupiunternehmungen um Taveta
zu sein, entschloß ich mich, die Hauptreserve an den
Lumifluß zu begleiten und ließ nur einen Teil meines
Stabes in Mbuynni zur Kontrolle der sonstigen
Operationen zurück.
Die einleitenden Bewegungen wurden erfolg-
reich und bei nur leichtem Widerstand von seiten des
Feindes, der zweifellos überrascht wurde, durchge-
führt. Die 1. Division kam glücklich durch den wasser-
losen Streifen und hatte am Nachmittag des 6. März
mit ihren Vortruppen den kleinen Hügel Nagasseni.
direlt östlich vom Engare Nanjuli- Fluß, erreicht. Um
2 Uhr nachmittags des 7. März war die ganze Di-
vision hier versammelt, und am 8. März marschierte
sie auf Geraragna.
3. Am Abend des 7. März brach die Kolonne
des Generals van Deventer zum Marsch durch die
Serengetisteppe nach dem Dschalasee auf, und zwar
die 1. Südafrikanische Berittene Brigade von Mbu-
huni, die 3. Südafrikanische Infanteric-Brigade vom
Serengetilager. Die Armeereserve unter General
Beves folgte als Nachl ut der 3. Südafrikanischen
Infanteric-Brigade.
Um 6 Uhr morgens am 8. Märg erreichte die
1. Südafrikanische Berittene Brigade den Lumisluß.
nahe am südlichen Ende des Ziwanisumpfes, und die
r Südafrikanische Insanterie-Brigade gleichzeitig das
Ostufer des Dschalasees. General van Deventer
Qing sofort weiter vor, um sich die Höhe zwischen
Dschalasee und der Missionsstation Nombo u sichern.
Er machte dann einc konvergierende Bewegung gegen
die Dschalastellung von Osten und Nordwesten und
entsandte die Brigade-Sconts südlich, um dic Rückzug-
linie des Feindes zu bedrohen. DSschala war vom
Feind nur leicht besetzt, und die getroffenen Dispo-
sitionen veranlaßten ihn bald, sich auf Taveta zurück-
zuziehen. General van Deventer besetzte Dschala
und verfolgte gegen Taveta. Ein Teil der dortigen
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Stellung n wurde von den 2. Südafrikanischen Reitern
besetzt. Da aber der Feind in Taveta b betwächtlich
stark war, hielt General van Deventer es für gut,
vor Dunkelheit seine Truppen bei der Tschalastellung
zusammenguziehen.
Gleichzeitig hielt die 3. Südafrikanische In-
fanterie-Brigade und die Armeereserve die UÜber-
gänge über den Lumifluß besetzt. Am Nachmittag
kam eine auf 300 bis 500 Mann geschätzte feindliche
Truppenabteilung, die durch unser unerwartetes Vor-
gehen auf Dschala von der Hauptmacht abgeschnitten
war, von Norden durch den dichten Busch den Fluß
entlang und griff mehrmals die Außenposten der im
Biwak liegenden Infanterie an. Diese Angriffe
wurden unter Verlusten für den Feind leicht zurück-
geschlagen, aber sie verursachten auch die meisten der
Verluste, die wir an diesem Tage erlitten.
Während die Masse meiner Streitkräfte damit
beschäftigt war, die Dschalastellung und die Uber-
gänge über den Lumi zu sichern, beschoß die Artillerie
ze er 2. Division unter Generalmajor Tighe am
8. März Salagita, und die Infauterie der i. Ost-
afrikanischen Brigade grub sich ein, um für einen
Sturm am 9. März bereit zu sein.
9. Bei Sonnennuntergang am 9. März sandte
General van Deventer seinc berittenen Truppen aus,
um die Moschistraße westlich von Taveta zu durch-
kreuzen, welchen Platz der Feind im Laufe des
Tages räumte. Er sandte auch das 12. Südafrika-
nische Infanterie-Regiment ab. um den Ndui ya
Warombo-Hügel und die Lumibrücke östlich von Ta-
veta zu sichern. Die 2. Division fuhr fort mit der
Beschießung von Salaita, und um 2 Uhr nachmittags
setzte die Infanterie zum Sturm an, um zu finden.
daß die Beschießung im Verein mit der Umgehung
über Dschala den Feind zur Räumung gezwungen
harte, gerade zur rechten Zeit für ihn, um zwei
Schwadronen der 4. Südafrikanischen Reiter zu ent-
gehen, die entsandt waren, um ihm den Rückzug ab-
uschneiden.
10. Am frühen Morgen des 10. März konnte
ein Regiment südafrikanischer Reiter, welches von
Dschala ans abgeschickt wurde, um Taveta zu be-
setzen, diese Stellung vor einer starken feindlichen
Truppenabteilung erreichen, dic augenscheinlich zur
Wiederbesetzung von Taveta abgeschickt war. Nach
einem kurzen Gesecht zog sich der Feind gegen den
Latema-Reata-Hügel Zurück, heftig verfolgt von
berittenen Truppen und von Feldartillerie. Der
Feind lieferte ein hartnäckiges Rückzugsgesecht, und
wurde schließlich im Besitz des Hügels gelassen.
Am selben Tage martschierte die 2. Division auf
Tavcta nach Zurücklassung von Besatzungen in Se-
rengeti und Salaita. Der Lumi-Ubergang wurde
für Motorlastwagen und schwere Artillerie unpassier-
bar gefunden und die Hauptmasse des Transports
konnte erst nach Verstärkung der Brücke am Mittag
des 11. übersetzen.
11. Am Morgen des 1I. rückte General van
Deventer mit dem rechten Flügel über Spitz-Hügel
und Kile zur Mission Mamba und an den Himo-
Abschnitt. Im Zentrum erreichten die 4. Südafrika-
nischen Reiter, unterstützt vom 12. Südafrikanischen
Infanteric-Regiment, nach scharsem Scharmützel den
Osthang der Kitowoberge. Auf dem linken Flügel
erkundeten die berittenen Truppen der 2. Division
den Latema-Reata- Hiel, der ziemlich stark besetzt
gesunden wurde. Die Armecereserve erhielt Befehl.
von Dschala nach Taveta vorzurücken.
Es war nunmehr klar, daß der Feind von Ta-
veta sich in zwei Richtungen zurückgezogen hatte,