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des protestantischen Anteils der Nationalspende,
die zum Regierungsjubiläum Seiner Majestät des
Kaisers für die Mission in den deutschen Schutz-
gebieten von beiden Konfessionen gesammelt war.
Unter den in unseren Schutzgebieten wirkenden
Missionen ist die bereits erwähnte Mission der
Brüdergemeine mit dem Sitz in Herrnhut
weitaus die älteste. Sie begann bereits 1732
eine ausgedehnte Missionstätigkeit in fast allen
Erdteilen. Die Arbeit in unseren üÜberseeischen
Besitzungen hat sie allerdings erst 1891 auf-
genommen, und zwar im südwestlichen und im
mittleren Deutsch-Ostafrika. 1815 folgte ihr die
Baseler Missionsgesellschaft, die ihren Sitz
zwar, wie schon der Name besagt, in der Schweiz
hat, ihre Förderung aber, wie auch ihre Missionare
selbst, überwiegend aus süddeutschen Missionskreisen
erhält. Sie unterhält seit 1886 ein sehr be-
deutendes Missionswerk in Kamerun und ist seit
1913 auch in Togo tätig. Die 1824 gegründete
Berliner Missionsgesellschaft hat ein großes
koloniales Arbeitsfeld seit 1891 im Süden von
Deutsch-Ostafrika von Daressalam bis zum Nord-
ende des Nyassasees, und dazu seit 1898 in
Kiautschon.
Die 1828 ins Leben gerufene „Rheinische
Missionsgesellschaft", mit dem Sitze in
Barmen, arbeitet bereits seit 1842, also lange
vor der Flaggenhissung in Deutsch-Südwestafrika
und trat 1886 gleich nach der deutschen Besitz-
ergreifung auch auf der damals noch gänzlich
unwirtlichen und unerschlossenen Insel Neuguinca
(Kaiser-Wilhelmsland) in die Arbeit ein. Die
1836 gegründete Norddeutsche Missions-
gesellschaft, die von Bremen aus geleitet wird,
hat ihre unerschrockenen Glaubensboten bereits
1847 zu einer westafrikanischen Arbeit entsandt,
die seit 1859 in das heutige deutsche Togo sich
ausdehnte, wo sie dann späterhin ihr Haupt-
arbeitsfeld gefunden hat. Die „Goßnersche
Missionsgesellschaft“, die das gleiche Ge-
burtsjahr hat wie die Rheinische und deren
Sitz sich in Berlin-Friedenan befindet, hat kurz
vor Kriegsausbruch, 1913, ihre Tätigkeit in
Zentralkamerun ausgenommen. Ihre gleichalte
Schwester, die Leipziger Missionsgesellschaft,
wirkt seit 1893 in Deutsch-Ostafrika, und zwar
am Kilimandjaro und den angrenzenden Berg-
ländern. Ebenfalls in Deutsch-Ostafrika, in Uha
und Udjidji, hat sich die in Schleswig-Holstein
beheimatete und 1877 gegründete Breklumer
Missionsgesellschaft im Jahre 1912 ein
Arbeitsfeld gegründet, und in der gleichfalls in
Deutsch-Ostafrika gelegenen Landschaft Urundi wirkt
seit 1911 die Neukirchner Missionsgesell-
schaft vom Jahre 1881, die seit 1886 bereits
in dem angrenzenden Britisch-Ostafrika gearbeitet
hatte. Aus der kolonialen Begeisterung selbst ent-
stand die Deutsch-Ostafrikanische Missions-
gesellschaft neuerdings mit dem Sitz in Bethel-
Bielefeld, sie hat schon 1885, erst an der Küste
und in Usambara, seit 1907 auch in Ruanda die
Arbeit aufgenommen. Die im bayerischen Franken,
in Neuendettelsau, ebenfalls 1886 gegründete
Missionsgesellschaft gleichen Namens wirkt seitdem
im Südosten von Kais ilhelmsland. Die 1891 ge-
gründete Missionsgesellschaft der deutschen
Baptisten, neuerdings in Neuruppin ansässig,
hat in Kamerun neben der Baseler Mission ihre
Arbeit aufgenommen.
In der Südsee, und zwar auf den Ostkarolinen,
arbeitet seit etwa zwölf Jahren die 1899 ins
Leben gerufene „Liebenzeller Mission“, die
dort ein vom „Jugendbund für entschiedenes
Christentum“" angefangenes Werk weiterführt.
Endlich ist noch in Deutsch-Ostafrika die Missions-
gesellschaft der deutschen Adventisten tätig,
die seit 1903 mit dem Sitze in Hamburg besteht,
und in Kiautschon seit 1898 noch der Allgemeine
evangelisch-protestantische Missionsverein
in Berlin.
Zu Beginn des Krieges hatten die protestan-
tischen Missionsgesellschaften einschl. einiger nicht-
deutscher Missionsarbeiter zusammen 233 Haupt-
stationen, in denen 346 ordinierte Missionare,
177 Laien, 12 Arzte und 81 Schwestern tätig
waren. Die Zahl der getauften Eingeborenen
betrug 109 349, diejenigen der Taufbewerber
72397.
Ich fürchte, daß ich durch Aufzählung der
einzelnen Missionen Ihre Geduld ungebührlich
in Anspruch genommen habe. Aber wenn Sie
von Ihrer Geduld auch etwas haben opfern
müssen, so ist es ein Dankopfer, denn jede einzelne
g