Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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Stellung auf dem rechten Ufer um Ubungi 
und gegenüber der Nigerischen Brigade bei 
Mkindu. Ein Angriff auf unsere Vorposten bei 
Njakisiku wurde verlustreich abgewiesen. General 
Hannyngton schob Teile der 1. Division bis 
10 Meilen nördlich Agarambi vor, jedoch ver- 
hinderten Verpfleg i igkeiten d 
an geeigneten Transportmitteln entscheidende 
Angriffsbewegungen. 
Ende Februar stand die 1. Division auf der 
Linie Utete—Namatewa') —Tschemera. Letzterer 
Punkt und Mitole deckten die Feldbahn, die 
von Kilwa westwärts auf Liwale im Bau be- 
griffen war. 
Um diese Zeit war das nördliche Ufer des 
Rufiji frei, und der größere Teil der Kolonne 
des Colonels Brun ging bei Utete über den 
Fluß. Die Vermessung des Flusses durch die 
Marine innerhalb der Mangrowensümpfe des 
Rufiji-Deltas bedingte eine äußerst schwierige 
Arbeit, aber Lieutenant Commander Garbett 
stellte in bemerkenswert kurzer Zeit eine genaue 
Vermessung her, und obgleich nachfolgende 
Überschwemmungen die Kanäle veränderten und 
die Barren verschoben, war die Zufuhr von 
Vorräten auf dem Wasserwege nach Utete hin- 
fort regelmäßig. 
In der Gegend des Utungi-Sees und an 
den Ufern des Lungonja und Kingani war im 
Laufe des März eine erhöhte Patronillentätig= 
keit bemerkbar, jedoch verhinderten die über- 
schwemmungen des Geländes Bewegungen von 
größerer Ausdehnung. 
Gegen Mitte März zeigte der Feind eine 
erhöhte Tätigkeit südlich des Matandu-Flusses, 
und Mpotora'") wurde stark besetzt gemeldet. 
Es war augenscheinlich, daß ein Teil der bei 
Utungi stehenden Streitkräfte sich nach Süden 
gewandt hatte, und wurden dementsprechend die 
in der Umgegend von Kilwa stehenden Truppen 
umgruppiert"“. 
Inzwischen hatten anscheinend die durch die 
große Regenzeit hervorgerufenen ungünstigen Ver- 
hältnisse und deren Folgen die Bewegungen der 
britischen Truppen so ziemlich lahm gelegt und 
Anlaß zu umfangreichen Anderungen in der Organi- 
sation der Truppen und zu Maßnahmen zur Sicher- 
stellung des Nachschubs sowie schließlich zu um- 
fassenden Vorbereitungen für die nach Schluß der 
Regenzeit einzuleitenden Unternehmungen gegeben. 
Hierüber berichtet General Hoskins folgendes: 
„Die Verpflegung aller Kolonnen war eine 
Quelle größter Sorge für alle Führer. 
5) Lage nicht feststellbar. 
  
Mit Beginn der Regenzeit starben die Tiere 
infolge der durch Fliegen übertragenen Krank- 
heiten, und mechanische Transporte wurden 
unmöglich. Trägertransport landeinwärts, so- 
wie ein Transportverkehr mit Dhaus und Booten 
Matandu aufwärts wurde eingerichtet. Teile 
der bei Mohoro und nachher bei Utete stehenden 
1. Division wurden im Einvernehmen mit der 
Marine auf dem Wege Rufiji aufwärts ver- 
sorgt, und der Fluß wurde Hauptzufuhrstraße 
für alle in der Gegend stehenden Truppen bis 
Kibambawe. 
Die Unterhaltung der Truppen in der Iringa- 
gegend mußte, da der Weg Dodoma—Fringa 
infolge großer Verluste an Trägern und Eseln 
und häufiger Krankheitsfälle unter dem weißen 
Personal sich als ungangbar erwies, im März 
über den Weg Kilossa—Iringa bewerkstelligt 
werden. Ersterer war erst wieder im Mai 
benutzbar. 
Die Transportschwierigkeiten durch die 
Niederungen zwischen Kibambawe und dem 
Uluguru-Hochland nahmen derart zu, daß die 
Truppen häufig nur halbe Rationen hatten. 
Daher mußten General Beves'’ Truppen zur 
Erholung nach Morogoro zurückgenommen 
werden. 
Die Krankheiten unter den europäischen 
und südafrikanischen Truppenteilen hatten einen 
derartigen Umfang erreicht, daß ihre Zurück- 
ziehung zwecks Erholung nötig war. Ich be- 
schloß so viele wie möglich nach Südafrika zu 
schicken und sie für die Offensivbewegungen 
nach der Regenzeit zurückzuholen. 
Die Hauptanstrengungen des Feldzuges und 
die Last der Kämpfe seit 1914 hatten einige 
indische Truppenteile und die Kings African 
Rifles getragen. Diese, besonders die Inder, 
hatten auch sehr unter Krankheiten zu leiden 
gehabt. Aber die Verbände waren zu schwach, 
um es möglich zu machen, auch einige der 
Kings African Rifles zurückzuziehen, und nur 
eine Anzahl Inder konnte zur Erholung in 
gesündere Gegend geschickt werden. 
Bevor ich das Kommando übernahm, war 
die 3. Division im Begriff, nach Südafrika 
abzugehen, und es war beschlossen, die 2. Di- 
vision folgen zu lassen. Dadurch wurden die 
unter meinem Befehl verbleibenden Truppen 
zu schwach, um vor Ende der Regenzeit eine 
Offensivbewegung aufzunehmen. Es wurden 
daher Schritte unternommen, die Kings African 
Rifles reichlich zu vermehren, die westafrikani- 
schen Truppen zu verstärken, indische Bataillone 
durch Ausgleich auf volle Stärke zu bringen 
und wenn möglich durch Austausch neue Ver- 
bände zu schaffen.
	        
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