Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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II. Unterricht in technischen Hilfsfächern. 
Prof. Dr. Voigt: Demonstration von Ansrüstun- 
gen für botanisches Sammeln auf Reisen. 
Anleitung zum ethnographischen Zeichnen. 
Kursus der Photographie umter Vereinbarung mit 
Bruns, Patriotisches Haus, Gesellschaft zur För- 
derung der Amateur-Photographie. 
III. Anterriche in körperlichen Ubungen. 
Reiten, Fechten, Turnen, Schwimmen. 
  
Literatur-Beriecht. 
Prof. Dr. Paul Arndt: Alte und neue Faserstofle. 
Verlag von Dictrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin. 
1918. Preis 1,50 .. 
Die rvorliegende Schrift ist im Anschluß an die 
deutsche Faserstoff- Ausstcllung entstanden und bringt 
in kurzer, uber schr klarer Form einen Uberblick über 
die Verhältnisse auf dem Faserstoffmarkte. Wir er- 
schen darnus, wie gewaltig der Bedarf und wic gering 
die Ligenerzcugung Deutschlands an Faserrohstoffen 
ist. Die Lage ist für uns in dieser Hinsicht besonders 
ungünstig, dn die Produktion dieser Stoffe fast mono- 
polisiert ist. Die Vercinigten Staaten beherrschen den 
Baumwollmarkt und lieferten über die Hälfte der 
Weproduktion an dicscm Stoff. Das Britische Rcich 
mit seinen Kolonien beherrscht den Markt an Schaf- 
wolle, indem es 40 v. H. der Produktion lielert. 
Rußland hat das Ubergewicht in der Erzeugung von 
Flachs und Hanf; während die Jute fast aus- 
schlichlich aus Britisch. Ostindien, Ramie aus 
China kommt. 
W’ill Deutschland sich in dem Bezug von Faser- 
  
stoffen unabhüngiger als bisher machen, to bieten 
sich ihm dafür zwei Wege 
Eincrseits kann es scine im Kriege gut entwickelte 
Esatzstoffindustric weiter ausbanen. Nambafte Fach- 
leute sind der Ansicht, daß dus durchaus möglich ist. 
Hicrbei würden dic sogenannten Mischgewebe, d. h. 
Mischungen alter und neuer Faserstoffe, die Haupt- 
rollc spielcn. 
Außerdem muß Deutschland aber den Anbau 
von Faserstoffen in cinem eigenen, grohen Kolonial= 
reich selber betreiben. In Mntelafrika sind die Vor- 
bedingungen dafür gegeben, aber dazu ist noch viel 
Kapital und Arbeit erforderlich. Schon vor dem 
Kriege haben Deutsche, Englünder und Franzosen in 
Mittelafrika die Befreiung vom amcrikanischen Monopol 
gesucht. Die dabei bercits erzielten Erfolge lassen 
für ie Zukunft Gutes erhoffen. 
em, der sich über dicse Fragen orientieren 
will.“ kann die Lektüre der kleinen Schrift, deren 
Wert sich durch schr instruktive Bildertafeln noch 
erhöht, nur schr empfohlen werden. 2el 
  
Aufruf! 
„Es wird das Jahr stark und scharf hergehn. 
der Ehre und Liebe fürs Vaterland hat, 
Friedrichs des Großen müssen wir uns mehr denn je vor Augen halten. 
Zeit, aber weiterkümpfen und wirken müssen wir mit allen Kräften bis zum ehrenvollen Ende. 
und Jeder, 
Aber man muß die Ohren steif halten, 
muß alles daran setzen.“ Dieses Wort 
Ernst und schwer ist die 
Mit 
voller Wucht stürmen die Feinde immer aufs neue gegen unsere Front an, doch stets ohne die 
gewollten Erfolge. 
gebliebenen Kriegsleiden und Entbehrungen gering. 
Es geht ums Ganze, um Heimat und Herd, um Sein 
Daher muß jeder 
das Vaterland zur 9. Kriegsanleihe ruft. 
oder Nichtsein unseres Vaterlandes. 
Angesichts des unübertrefflichen Heldentums draußen sind aber der Daheim- 
An alles dies müssen wir denken, wenn jetzt 
Kriegsanleihe zeichnen! 
□ 
Verantwortlicher Redakteur für den nichtamtlichen Tell: 
Oskar Biesenthal, Berlin. 
Verlag und Druck der n Hofbuchhandlung und Hofsbuchdruckerel von E. S. Mittler A Sohn, Berlin 8W 68, Kochstr. 668—71. 
Ausgegeben am 25. September 1918.
	        
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