Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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waren weitere Kapellen, auch die der Gardereiter in kur- 
sächfischen Kavallerieuniformen eingeschoben. Leuchtende far- 
bige Pekeschen und Bänder, blitzende Schläger, reichgestickte 
Cerevise, malerische Barette mit wehenden Federn und sich 
vor dem Landesherrn neigenden Fahnen, im Schein bunter 
Magnesiumfackeln, aus diesen malerischen Elementen setzte 
sich der Zug zusammen, dem etwa 250 Pferde im Geschirr 
und unter dem Sattel ein beinahe martialisches Ansehen 
verlieh, während endloses Hurrarufen, Mützenschwenken und 
Senken der Fackeln den Charakter der Huldigungskundgebung 
noch vertiefte. — 
Nach dem Defilieren empfing Se. Majestät in der ersten 
Etage des Georgenschlosses die studentische Deputation, wo- 
bei cand. techn. Großmann im Namen seiner Kommilitonen 
ausführte, wie Sachsens studentische Jugend voll Hoffnung 
und Vertrauen auf den König als Beschützer von Kunst und 
Wissenschaft blickten und wie diese Huldigung nicht zustande 
gekommen sei, um im äußeren Glanz zu erstrahlen, sondern 
nur um äußeren Ausdruck dem zu verleihen, was im Innern 
die Studentenschaft bewege. Nachdem der Monarch den ein- 
zelnen Abgeordneten seinen Dank ausgesprochen, trat er mit 
ihnen auf den Balkon, vor dem sich mit den Fahnen die 
Chargierten im weiten Halbkreis vor der Front des Zuges 
aufgestellt hatten. Laut und freudig grüßte von unten herauf 
der Gesang des Gaudeamus und die Strophen: 
„Vivat et res publica 
. Et qui illam regit“ 
entfesselten wahre Stürme von Hoch= und Hurrarufen und 
laut brauste über den Schloßplatz der Gesang der Sachsen- 
hymne. Für die Kundgebung dankte der König vom Balkon 
des Schlosses aus mit freudig bewegten Worten. 
     
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