Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

Siebentes Kapitel. 
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Die ersten Franzosenkriege. 
Wenn man die Geschichte des Elsasses in der frühern Zeit des 
Mittelalters überblickt, so zeigt sich, daß das Land stets in den näch- 
sten Beziehungen zur deutschen Reichsgewalt, selbst zu den Personen 
der deutschen Könige und Kaiser gestanden hat. Nie ist es gelungen, 
eine Landesherrschaft, ein Landesfürstenthum zwischen das Kaiserthum 
und die unabhängigen Reichsstände des Elsaß einzuschieben. Wenn 
sich die Städte in harten Kämpfen ihre eigenthümlichen und sell- 
ständigen Verfassungen errangen, wenn die Bischöfe, Aebte, Grafen 
und Herrn untereinander und mit den Städten in endlosen Fehden 
standen, so waren sie doch alle in dem einen Puncte einig, keine 
andere Herrschaft als die des Kaisers und Reichs über sich und ihre 
Heimat anerkennen zu wollen. So hatte das Elsaß zu der Zeit, 
wo Deutschland mehr den Charakter einer Föderation fast souverainer 
Staaten annahm, eine vorherrschend kaiserliche Richtung treu bewahrt. 
Zur Zeit Karls IV. hat die kurfürstliche Gewalt ihren Ab- 
schluß gefunden, eben damals hat man sich in Baiern wie in 
Sachsen, in der Pfalz wie in den rheinischen Kurfürstenthümern 
beglückwünscht, daß der Kaiser Karl IV. auf das kaiserliche Recht 
der höchsten Gerichtsbarkeit förmlich Verzicht geleistet, und daß nun 
in diesen Ländern es nicht mehr gestattet war, gegen die Entschei- 
dungen der Landesfürsten bei Kaiser und Reich Berufung einzulegen. 
In Oesterreich hat man um dieselbe Zeit kein Mittel gescheut.
	        
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