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getroffene Einrichtung, nach welcher die Insel England von
allen Handelsverbindungen mit dem Festlande (Europas) ab-
geschnitten werden sollte.
Diejenigen Länder, welche dem Rheinbunde beigetreten, ferner
die Staaten, welche Napoleon besiegt und zum Friedensschlusse mit
ihm gezwungen hatte, mußten versprechen, keine englischen Waaren
in den Handel kommen und keine englischen Schiffe in die Häfen ein-
laufen zu lassen. Jeder Verkehr mit England wurde für ein Staats-
verbrechen erklärt. Demnach wurden nicht blos alle Küsten scharf
bewacht, sondern auch alle Kaufmannsläden ausgesucht. Aufgefundene
englische Waaren wurden weggenommen und verbrannt. So ver-
siegelte man z. B. im Jahre 1810 in Dresden alle Ausschnitt-
handlungen, durchsuchte dieselben streng und warf die vorgefundene
englische Waare auf einem freien Platz vor der Stadt ins Feuer.
Ein Jahr später (1811) geschah in Leipzig etwas Aehnliches. Für
150 000 Mark der schönsten Schnittwaaren, die man als englische
erkannt, wurden vor dem Stadtthor verbrannt. Da half kein Bitten
und Flehen seiten ihrer Besitzer. Was von ihren Waaren aus England
stammte, ging in den Flammen zu Grunde.
Jedes Uebel hatte auch etwas Gutes, und das gilt auch von
dieser strengen Maßregel Napoleons. Die inländischen Fabrikanten
suchten das Fehlende zu ersetzen und gewannen durch die erhöhten
Nachfragen an Selbstvertrauen. Ueberdies blieb auch das Geld, das
früher nach England wanderte, im Inlande.
Mit eiserner Hand leitete der mächtige französische Kaiser fast
alle Geschicke der europäischen Staaten. Wer ihn nicht bewunderte,
fürchtete ihn wenigstens. Zu seinen Bewunderern hatte bis jetzt der
russische Kaiser Alexander I. gehört, allein die Willkür, mit welcher
Napoleon schaltete und waltete, hatte für den Kaiser Alexander etwas
Unheimliches und Bedenkliches. Zugleich sah er ein, daß er die
Versprechungen, welche er seinem bisherigen Freunde (im Tilsiter
Frieden 1807) gegeben, nicht alle zu halten im Stande sei. Namentlich
wurde es ihm schwer, das Continentalsystem in seiner ganzen Strenge
zu handhaben, weshalb er dem Handel mit England Freiheiten gestattete.
Alexanders Annäherung an England, sowie manche andere
Vorkommnisse erregten Napoleons Zorn im hbchsten Grade.
Das freundschaftliche Verhältniß zwischen beiden Monarchen
begann zu erkalten und ging endlich in offene Feindschaft über.
Ueberall, wohin Napoleons Arm reichte, in allen Staaten, mit
welchen er Bündnisse geschlossen, wurden die großartigsten Zurüstungen
zu einem furchtbaren Kriege getroffen. Endlich stand ein Heer unter
den Waffen, wie ein zweites an Größe seit Jahrhunderten und an
Pracht und Glanz vielleicht noch nie gesehen worden war. Italien,
die Schweiz, Holland, Oesterreich, Preußen und die Staaten des