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sondern er mußte auch Sorge tragen, daß die von seinen Raubrittern
geplünderten Kaufleute für ihre erlittenen Verluste Entschädigung
empfingen.
Die Anwendung der Schußwaffen wurde immer allgemeiner
und in den späteren Kriegszügen rasselten Kanonen auf den Straßen
und Kanonendonner dröhnte durch die Lüfte. Die kleineren Schuß—
waffen, die ein einzelner Mensch bei sich führen und regieren konnte,
waren eine spätere Erfindung. Diese kamen erst dann zur Anwen—
dung, als das Flintenschloß erfunden war. Die so oft erwähnten
Donnerbüchsen konnten nur, wie früher unsere Kanonen, mit einer
Lunte angezündet werden.
Markgraf Friedrich führte den Beinamen „der Strenge“. Dies
war für ihn ein Ehrenname und erinnerte an die Verdienste, welche
er sich um sein Land erwarb. Schon einigemal ist erwähnt worden,
daß damals sehr viele Ritter eine Landplage waren. Sie lebten nicht
nur fortwährend unter sich in Kampf und Streit, was den Bewoh—
nern des Landes nur Unglück brachte, sondern viele von ihnen waren
nicht viel besser, als Räuberhauptleute. Auch das Meißner- und
Thüringerland zählte dergleichen Ritter viele. Sollte Ruhe, Friede
und Sicherheit im Lande einziehen, sollte Glück und Wohlstand zur
Blüte gelangen, dann mußte diesem Unwesen endlich für immer ein
Ziel gesetzt werden.
Markgraf Friedrich verschaffte seinem Lande und seinen Unter-
thanen diese Wohlthat. So mild und freundlich er auch sonst sein
konnte, so unerbittlich streng war er gegen diese Räuber. Was sie
verdient, wurde ihnen zu Theil. Da man Diebe und Räuber zu
hängen pflegte, so traf die Raubritter mit Recht gleiche Strafe. Ihre
Burgen aber wurden erstürmt und zerstört. Dies wirkte. Die an-
deren Raubritter geriethen in Angst und stellten ihr gottloses Hand-
werk ein. Dafür liebten und segneten die Unterthanen ihren Landes-
vater, während ihn die Ritter fürchteten und ihn den „Strengen“
nannten.
Andere Ereignisse und verschiedene Einrichtungen in der Zeit
von 1300 bis 1400.
—.
16. Ver schwarze Tod. Die Geißler.
Vor 500 Jahren, ungefähr 1350, wurde fast ganz Europa.
von einem furchtbaren Unglücke heimgesucht, das auch Deutschland
und unser Meißner= und Thüringerland auf das härteste betraf. In
Asien war nämlich eine Pest zum Ausbruch gekommen, welche die