Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Diss: „Das ist fremdes Eigentum. Wir sind hier nur 
im Gastrecht, und aller fremde Besitz muß uns heilig sein.“ 
Bismarck: „Nun ist es doch einmal gut, daß ich General 
bin. Als solcher befehle ich Ihnen, sofort alles Geflügel zu 
schlachten, das Verwendung finden kann.“ Mit einem tiefen 
Seufzer fügte Diös sich diesem Befehl. 
Pont à Mousson, 21. August 1870. 
Unterredung mit dem Kronprinz Albert von 
Sachsen, betreffend den Friedensschluß mit Frank- 
reich und die deutsche Frage.“ 
Bismarck: „Es sind bereits indirekte Friedensanträge 
an uns gelangt; Venmittelungsversuche — und zwar zu 
Gunsten Frankreichs — stehen von Seite Oesterreichs, Ruß- 
lands und Italiens in Aussicht. Nun hat der König zwar 
das Recht, allein Frieden zu schließen, er will aber bei dieser 
wichtigen Gelegenheit nicht handeln, ehe er seine Bundes- 
genossen gehört hat. Er will daher alle nord= und süddeutschen 
Fürsten in einem Fürstenkongreß um sich versammeln, ehe 
er Bedingungen stellt oder akzeptiert. Im Falle es den 
deutschen Fürsten unbequem ist, will er sich auf den Bundes- 
rat beschränken. Als Ort könnten Nancy, eventuell auch 
Paris in Frage kommen. Der Krieg muß positive 
Resultate ergeben, und zwar die Abtretung von Elsaß 
und Deutsch-Lothringen. Diese Länder sollen im Besitz von 
Gesamtdeutschland verbleiben; dadurch wird sich ein näheres 
Verhältnis von Nord und Süd am natürlichsten herstellen 
lassen. 
*) Dr. Paul Haßel „König Albert von Sachsen“, Bd. II 
Seite 391 f. Nach einem Bericht des Kronprinzen an den König 
von Sachsen d. d. 22. August 1870.
	        
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