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Minister durch ihre Gunst, die Korrespondenz Moriers mit
dem Grafen Herbert, die Eigenmächtigkeit des deutschen Kon-
suls in Samoa.“)
Berlin, 23. und 24. Februar 1889.
Unterredung mit dem württembergischen Minister
v. Mittnacht über Kaiser Wilhelm 1.“
Bismarck: „Dem alten Kaiser Wilhelm werde ich stets
treue Anhänglichkeit und Dankbarkeit bewahren. Schon län-
gere Zeit vor seinem Ableben habe ich wahrgenommen, daß
derselbe meinen Vorträgen nicht mehr recht gefolgt ist, und
anläßlich der Verwicklungen der auswärtigen Politik sagte
er öfter: „Sie kommen mir vor wie ein Jongleur mit den
vier Kugeln.“
Berlin, Ende April 1889.
Unterredung mit den amerikanischen Bevollmäch-
tigten zur Samoakonferenz.
Bismarck begrüßte Caßon, Phelps und Bates bei ihrem
ersten unoffiziellen Besuche auf das freundlichste. Bates er-
klärte, er bedauere, daß ein seine Unterschrift tragender Ar-
tikel im letzten Hefte einer amerikanischen Monatsschrift ver-
öffentlicht und in der deutschen Presse vielfach bemerkt worden
sei; er benutze gern diesen Anlaß, um hervorzuheben, daß
jene literarische Kundgebung, die vielleicht in Folge unvoll-
kommener Uebersetzungen zu Mißdeutungen Veranlassung ge-
geben habe, von ihm zu einer Zeit geschrieben worden sei, als
die Weißbücher noch nicht vorgelegen hätten, und als ihm
der Gedanke ferngelegen habe, er könne, obgleich der jetzigen
“*) Moritz Busch, Tagebuchblätter, Bd. III, S. 268—272.
"“*) Mittnacht, Erinnerungen an Bismarck, Neue Jolge,
S. 83.