Regierungspartei nicht angehörig, zum Bevollmächtigten für
die Samoakonferenz berufen werden; er habe, sobald er von
seiner Bestallung Kenntnis erhalten, alle Schritte getan, um das
Erscheinen seiner Abhandlung zu inhibieren; zu seinem leb-
haften Bedauern habe aber die betreffende Redaktion sich
wegen technischer Schwierigkeiten außer Stande erklärt, den
schon stereotypierten Artikel zu unterdrücken. Bates erklärte,
daß er seine Abhandlung nur als unvollständig unterrichteter
Privatmann geschrieben habe; nach dem Bekanntwerden der
im Weißbuch veröffentlichten Depeschen, welche für die loyale
Haltung der deutschen Regierung Zeugnis ablegten, sei der
Artikel gegenstandslos geworden. Er habe volle Achtung vor
der deutschen Nation, welcher die Vereinigten Staaten viel
zu verdanken hätten, und nichts habe ihm ferner gelegen, als
Deutschland oder seine Regierung verletzen zu wollen. Er
schloß mit dem Ausdruck des Wunsches, daß seine Erklä-
rung zur öffentlichen Kenntnis kommen und dazu beitragen
möge, die in der deutschen Presse gegen ihn zu Tage
getretene Verstimmung vollkommen zu beseitigen.
Bismarck nahm von dieser Mitteilung mit Befriedigung
Akt, und besprach demnächst mit erstaunlicher Kenntnis alle
auf die Samoafrage bezüglichen Details, in scherzhafter Weise
der Hoffnung Auzdruck gebend, daß sich Deutschland und
Amerika wegen den Samoanern nicht in die Haare geraten
würden, und daß die Konferenz ihre Arbeiten so rasch, als
es die Natur des Beratungsgegenstandes zulasse, erledigen
werde.“)
Berlin, Mai 1889.
Unterredung mit verschiedenen Parlamentariern,
betreffend das Invaliditäts= und Altersver-
sicherungsgesetz.“
Als das Invaliditäts= und Altersversicherungsgesetz im
Reichstage auf ernste Schwierigkeiten stieß, bemühte sich Bis-
*) „Berliner Tageblatt“ vom 29. April 1889. (29. April
Eröffnung der Konferenz.)
*“) „Berliner Börsen = Zeitung“, Nr. 311 vom 6. Juli 1905.