Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

Regierungspartei nicht angehörig, zum Bevollmächtigten für 
die Samoakonferenz berufen werden; er habe, sobald er von 
seiner Bestallung Kenntnis erhalten, alle Schritte getan, um das 
Erscheinen seiner Abhandlung zu inhibieren; zu seinem leb- 
haften Bedauern habe aber die betreffende Redaktion sich 
wegen technischer Schwierigkeiten außer Stande erklärt, den 
schon stereotypierten Artikel zu unterdrücken. Bates erklärte, 
daß er seine Abhandlung nur als unvollständig unterrichteter 
Privatmann geschrieben habe; nach dem Bekanntwerden der 
im Weißbuch veröffentlichten Depeschen, welche für die loyale 
Haltung der deutschen Regierung Zeugnis ablegten, sei der 
Artikel gegenstandslos geworden. Er habe volle Achtung vor 
der deutschen Nation, welcher die Vereinigten Staaten viel 
zu verdanken hätten, und nichts habe ihm ferner gelegen, als 
Deutschland oder seine Regierung verletzen zu wollen. Er 
schloß mit dem Ausdruck des Wunsches, daß seine Erklä- 
rung zur öffentlichen Kenntnis kommen und dazu beitragen 
möge, die in der deutschen Presse gegen ihn zu Tage 
getretene Verstimmung vollkommen zu beseitigen. 
Bismarck nahm von dieser Mitteilung mit Befriedigung 
Akt, und besprach demnächst mit erstaunlicher Kenntnis alle 
auf die Samoafrage bezüglichen Details, in scherzhafter Weise 
der Hoffnung Auzdruck gebend, daß sich Deutschland und 
Amerika wegen den Samoanern nicht in die Haare geraten 
würden, und daß die Konferenz ihre Arbeiten so rasch, als 
es die Natur des Beratungsgegenstandes zulasse, erledigen 
werde.“) 
Berlin, Mai 1889. 
Unterredung mit verschiedenen Parlamentariern, 
betreffend das Invaliditäts= und Altersver- 
sicherungsgesetz.“ 
Als das Invaliditäts= und Altersversicherungsgesetz im 
Reichstage auf ernste Schwierigkeiten stieß, bemühte sich Bis- 
*) „Berliner Tageblatt“ vom 29. April 1889. (29. April 
Eröffnung der Konferenz.) 
*“) „Berliner Börsen = Zeitung“, Nr. 311 vom 6. Juli 1905.
	        
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