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Verordnung einer zur Ausübung der Heilkunst zugelassenen Medicinal-Person, je
nach der Letzteren Berechtigung dazu, nur an andere Apotheker und an sonst zum
Handel damit Befugte verabfolgt werden dürfen.
Von dieser Beschränkung sollen jedoch bis auf Weiteres nachstehend genannte
Mittel: ·
Acidum hydrochloratum, Gummi ·- resina Gutti,
Acidum hydrochloratum crudum, Kali hydricum fusum,
Acidum nitricum, Kali hydricum siecum,
Acidum nitricum crudum, Kali bydricum solutum,
Acidum nitricum fumans, Natrum hydricum solutum,
Acidum sulphuricum, Plumbum aceticum,
Acidum sulphuricum crudum, Plumbum hydrico-Tarbonicum,
Aqua Plumbi, Plumbum osydatum,
Cuprum aceticum, Spiritus Sinapis,
Cuprum sulphuricum, Zincum sulphuricum,
insoweit, als dieselben zu Zwecken der Haushaltung, der Landwirthschaft, der
Künste und Handwerke oder des Luxus (§. 101 Absatz 1 der Medicinal-Ordnung)
von den Apothekern verkauft werden, nicht betroffen seyn.
8. 10.
Entstehen hinsichtlich eines Mittels, welches in keiner der in den 8.8. 7, 8
und O aufgeführten Klassen genannt ist, insbesondere hinsichtlich eines neuen Mit-
tels Zweifel, ob solches in eine dieser Klassen gehöre und bezüglich in welche, so
hat darüber zunächst der betreffende Amts-Physikus zu bestimmen, vorbehältlich des
Rechtes für den Apotheker, die Entscheidung des unterzeichneten Staats-Ministeriums
anzurufen.
AI. Die Arzenei-Taxe betreffend.
8. 11.
Die im Verlage von Rudolph Gärtner zu Berlin erschienene
Königlich Preußische Arzenei-Taxe für 1864. Berlin 1864
wird hierdurch, jedoch ohne die derselben vorgedruckten „allgemeinen Bestimmungen“
d. d. Berlin den 19. Dezember 1863 für die Apotheken des Großherzogthumes
vom 1. Januar 1865 ab bis auf Weiteres als bindende Norm eingeführt.