Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1890. (74)

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e) Am Bauch ist Wölbung und Beschaffenheit der Wand festzustellen, 
auf das Vorhandensein von Brüchen zu achten. 
f) An den männlichen Geschlechtstheilen ist die Beschaffenheit der 
Vorhaut und ihres Bändchens, der Eichel, Harnröhrenmündung, des Gliedes, 
des Hodensacks und seines Inhalts zu prüfen. 
An den weiblichen Geschlechtstheilen sind die großen und kleinen 
Schamlippen, der Kitzler, das Hymen, der Scheidenvorhof zu beschreiben. 
Der Damm ist bei beiden Geschlechtern auf Trennungen und Narben zu 
untersuchen. 
8) Am After ist die Beschaffenheit der Oeffnung und jene der Um- 
gebung festzustellen. 
b) Am Nacken ist die Beschaffenheit der Hant, der Muskeln, der Dorn- 
fortsätze der Halswirbel; 
i) am Rücken der Verlauf der Wirbelsäule, die Symmetrie der beiden 
Seiten, die Beschaffenheit der Schulterblätter; 
k) am Gesäß die Beschaffenheit der weichen Decken und der unter- 
liegenden Knochen festzustellen. 
1) An den oberen Gliedmaßen ist die Form und Beschaffenheit der 
Finger und Hände, des Unter= und Oberarms anzugeben, das Knochengerüst 
auf Zusammenhangstrennungen zu prüfen, die Beschaffenheit der Gelenke zu 
berücksichtigen. 
m) Das Gleiche gilt für die unteren Gliedmaßen. 
n) Die äußere Haut ist in Bezug auf Dicke, Farbe und Beschaffenheit 
zu beschreiben. Befleckungen sind auf ihre Natur zu prüfen, Blutaustritte 
durch Einschnitte von Leichensenkungen zu unterscheiden. 
Befunde, namentlich Wunden, welche für die Beurtheilung der Schuld- 
frage von Wichtigkeit sind, sind auf Millimeterpapier entweder in natürlicher 
Größe oder in bestimmtem Verhältniß einzuzeichnen. 
o) Die Entwicklung des Fettpolsters ist aus der größeren oder geringeren 
Rundung der Körpertheile; 
p) jene der Muskulatur aus deren Umrissen, soweit sie sichtbar sind, 
endlich der Grad der Todtenstarre aus dem Widerstande, welcher der Lösung 
sich entgegenstellt, zu beurtheilen. 
Liegt Verdacht auf Vergiftung vor, so ist auf die Färbung der Haut 
und der Bindehäute der Angäpfel, das Vorhandensein von Stichkanälen in
	        
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