342 Spanien. (Sept. 11.—Dec. 30.)
geübten Hochdrucks weit überwiegend zu Gunsten der Regierung
Canovas aus.
Die Gonverneure lassen in jenen Bezirken, wo die Oppositionscan-
didaten der demorratischen Schule an der Spitze der Wahlbewegung standen,
Massenverhaftungen von oppositionellen Wählern vornehmen; in Valencia
wurden dieselben erst wieder in Freiheit gejeht, nachdem die oppositionellen
Abgeordneten einen nachdrücklichen Befehl des Ministers des Innern in Ma-
drid erwirkt hatten. Nur im Norden Spaniens fallen bie Wahlen in vier
Provinzen gänglich gegen die Regierungscandidaten aus und zwar in den
Städten im democratischen, in den ländlichen Bezirken dagegen im carlisti-
schen Sinne. In den übrigen Theilen Spauiens hält sich die Opposition
meist gänzlich den Wahlen fern und werden die officiellen Candidaten ge-
aͤh
11. September. Dem König wird eine Prinzessin geboren.
Er wünscht, ihr den Titel Prinzessin von Asturien zu ertheilen,
Canovas weigert sich aber aus formellen Gründen, dazu die Hand
zu bieten, und der König muß auf seinen Wunsch verzichten.
30. December. Eröffnung der Cortes. Thronrede des Königs.
Derselbe betont darin, daß es nun gerade 6 Jahre seien, seit ihn
Spaniens Volk zur Leitung seiner Geschicke berufen habe. Die
Thronrede ist daher auch vielmehr ein Rückblick auf die Vergangen-
heit, als ein Programm für die Zukunft. Doch versichert das Mi-
nisterium Canovas darin das Land, daß es, wie keinen Ehrgeiz
nach außen, so auch keine Besorgniß für die Sicherheit im Innern
hege.