210 Des Dische Reich und seine einzelsen Glieder. (September 16.)
städtischen und bäuerlichen Bevdilerung begünstigen. Er- sorden insbeiondere
zur Abhilic der Fleischnot die Oefinung der Grenzen für Vich und Fleiich
unter Brachlung unerläßlicher gesundheillicher Ueberwachungsmaßregen und
die enniprechenden Abänderungen des Gesetzes betreffend die Schlachwieh-
und Fleischbeschau, um die Einfuhr von frischem und zudereitetem Sicli
insbeiondere auch von Geirierileisch, dauernd zu ermöglichen. — In
bindung mit diejen Mannohmen jordert der Parteilag eine gründliche Fr
sorm unseres Steuersystems mit dem Ziel der Beseiligung der indirekten
Steuern auf die Verbrauchsartikel der Massen und ihre Ersetzung durch
direkle Vermögens-, Einkommens- und Erbschaftssteuern. — Der Parteitag
protestiert gegen die insamen Bestrebungen der Junker und S orsimee
die Selbsthilfe der Arbeiter durch Erdrosselung des Koalitionsrechts
lahmzulegen; er fordert die Ausgestaltung und Sicherung der Koalitions-
sreiheit. — Der Pareitag erklärt zur hlenteen. dieses Resormprogramms
die sofortige Einbernjung d es Reichslages *l21 unerläßlich und fordert
die arbeitende Klasse auf, den Kampf 122•5 das herrschende Ausplünderungs=
sostem mit r— Wuucht sortäuführen.“
Jne erialismus wird eine lange Resolution an-
genommen, in de # beisn: „Die Sozialdemokratie bekämpft auf das nach-
drücklichtte iieoleiheng und chauvinistijche Bestrebungen, wo immer sie
sich zeigen mögen, pilegt danegen mit aller Eutschiedenheit die internationale
Solidarirät des Proletariais, das nirgende ieindselige Gesühle gegen ein
anderes Volk hegt. Wenn auch der Imverialismueé, der ein Auefluß der
kapitalistiichen geeiktsetsgei ist, nur mit dieser vollitändig stberwunden
werden kann, darf doch nichis eunterlalsen werden, um seine gemein-
gefährlichen ##ln,r, zu mildern. Der Parteitag bekundet den hufabolkenen.
Winen, alles aufzubieten, um eine Verständigung zwischen den Nationen
herbeizuführen und den Frieden zu hüten. Der Par rieitag verlangt, daß
im Wege internationaler Vereinbarungen dem Wettrüsten ein Ende gemacht
werde, das den Frieden bedroht und die Meuschheit einer furchtbaren Kata-
strophe entyegentreibt. Der Parteilag fordert an Sielle beutegieriger Er-
——— die Freiheil des Wellverkehrs und die Beicitigung des nur
der Bereicherung von Navitalmagnaten und Hroßtgrunddeber dienenden
Schutzzollsustems. Der Parteitag envartet, daß die Parteigenoffen ibre
ganze Krast unermüdlich für den Auaban der *—m gewerlichatlichen
und ge#nessenichakinde Organisation des klassenbewußten Proleioriats ein-
leben werden, um mit den verstärkten Organisationen den gewalnärigen
I#nberalennne +Au belämpien, bis er nicdergerungen ist. Es ist doch die
Aufgabe des Prokriaria#s, den aus die höchste Siufenleiter gebrachten Lavi-.
talismus in die soziale Gemeinichait einzuführen und so den Frieden, die
Selbständigkeit und die Freiheil der Voller zu ichaisen.“
er chemalige Nalionalioziale (zerhard Hildebrandt, der in ieinem
Buche „Die Erichünerung der Industrieherrschaft und der Audustriesozia-
liemus“ angrblich für nolonialbolitik, Schutzzölle, die Marokkovolitik und
den Militarismus eingetreien war und in zwei Instanzen von der Partei
ansgeichioi#en war, hame an den Parteiiag appellierlt. Er wird aber trot
eingehender Verteidigung mit zwei Driliel Maioritär ansgestosien.
Der Nürnberger Parteibeschluß. daß die am 1. Moi ohne Ver-
dienstentnang feiernden Ge noisen ihren Pn an die Partei-
lassen abzulirjern haben, wird mit 271 gegen 221 Slimmen ausgehoden.
16. Seplember. (elgorand) Der Kaiser nimmt die Parade
über die Hochieeflotle ab.
16. September. (Reichstagsersatzwahlen.) Ju Schiett-