Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1829. (6)

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richtiges Meß, oder eine mit dem angegebenen Meß im Widerspruch stehende Ent- 
scheidung eingetragen wurde (z. B. „untuͤchtig unter dem Meß,“ obgleich das Meß 
über 5“ 5“ angegeben war), oder auch, daß eine Verwechslung der Personen Statt 
gefunden hat. 
Die Oberämter haben daher im Allgemeinen darüber zu wachen, daß dergleichen 
Unrichtigkeiten in Zukunft vermieden werden. 
Insbesondere aber ist darauf zu sehen, daß die Entscheidungen der Musterungs-= 
Commission in Beziehung auf das Meß bei jedem einzelnen Militärpflichtigen, der 
unter dem Meß befunden worden (§. 48, 49), unmittelbar nach der Prüfung des 
Messes in die sechste Kolonne der Ziehungs-Liste mittelst der Worte „unter dem 
Meß durch den Amts-Versammlungs-Aktuar eingetragen werde. (Vergl. J. 35.) 
Der Eintrag des genauern Messes derer, welche voraussichtlich der Einreihung 
unterliegen, in die vierte Kolonne der Ziehungs-Liste (F. 49), bleibt dem Oberamtmann 
überlassen. 
§S B. (129.) 
Berichte zu Gesuchen um Befreiung von der Einreihung. 
Zu Art. 18 des Geseßzes. 
In den Berichten uͤber Eingaben, worin um Befreiung von der Einreihung im 
Gnadenwege nachgesucht wird, haben sich bisher manche Oberaͤmter darauf be- 
schraͤnkt, zu zeigen, daß dem Bittsteller kein gesetzlicher Befreiungsgrund zur 
Seite stehe, gleich als ob von einem Rekurs im Rechtswege die Rede waͤre. 
Da es nun bei dergleichen Gesuchen darauf ankommt, ob das Gesuch, bei dem 
Mangel eines gesetzlichen Vefreiungsgrundes, Beruͤcksichtigung im Gnadenwege ver- 
diene, so sind in den Berichten uͤber solche Eingaben hauptsaͤchlich diejenigen Umstaͤnde 
anzufuͤhren, aus denen sich auf die mehr oder weniger dringende Lage des Bittstellers 
schließen laͤßt. 
Dahin gehbren namentlich die Familien-Verhältnisse, als da sind: 
des Ausgehobenen Eltern, ihr Alter, ihre Gesundheits-Umstände, ob sie ge- 
brechlich oder nicht; Gewerbe des Vaters und Nahrungöquellen; Zahl, Ge- 
schlecht und Alter der Kinder, ob sie den Eltern zur Unterstützung gereichen; 
ob namentlich der, dessen Befreiung nachgesucht wird, als die unentbehrliche
	        
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