g. 19.
Die Verwaltung der Meliorationskasse ist vom Vorstande einem Ren-
danten zu uͤbertragen. Der Vorstand ertheilt demselben eine Instruktion und
bestimmt seine Remuneration, sowie die von ihm zu bestellende Kaution.
g. 20.
Die Streitigkeiten, welche zwischen den Mitgliedern der Genossenschaft
über das Eigenthum von Grundsiücken, über die Iuständigkei oder den Um-
fang von Grundgerechtigkeiten oder anderen Nutzungsrechten, und über beson-
dere, auf speziellen Rechtstiteln beruhende Rechte und Werbindlichkeiten der Par-
teien entstehen, gehören zur Entscheidung der ordentlichen Gerichte.
Dagegen werden alle anderen, die gemeinsamen Angelegenheiten der Ge-
nossenschaft, oder die vorgebliche Beeinträchtigung eines Mitgliedes betreffenden
Beschwerden vom Vorslande untersucht und entschieden, insofern nicht einzelne
Gegenstände in diesem Statut ausdrücklich an eine andere Behörde gewiesen
sind. Gegen die Entscheidung des Vorstandes steht jedem Theile der Rekurs
an ein Schiedsgericht frei, welcher binnen zehn Tagen, von Bekanntmachung
des Bescheides an gerechnet, bei dem Direktor der Genossenschaft angemeldet
werden muß.
Das Schiedsgericht besteht aus dem Regierungskommissarius (G. 25.)
und aus zwei Beisitzern; dasselbe entscheidet nach Stimmenmehrheit. Ein wei-
teres Rechtsmittel findet nicht statt. Der unterliegende Theil trägt die Kosten.
Die Beisitzer nebst einem Stellvertreter für jeden werden vom Vorstarde auf
drei Jahre gewählt.
Wählbar ist jeder Inländer, der in der Gemeinde seines Wohnsitzes zu
den öffentlichen Gemeindeämtern wählbar und nicht Mitglied der Genossen-
schaft ist. .
H.21.
Bei der Ab- und Zuleitung des Wassers aus den Hauptgraͤben und in
die Hauptgraͤben der Genossenschaft hat jedes Mitglied die Anweisungen des
Direktors zu befolgen. Die Grabenmeister der Genossenschaft müssen die Be-
waͤsserung so leiten, daß alle Parzellen einen verhaͤltnißmaͤßigen Antheil von
Wasser erhalten.
Kein Eigenthuͤmer darf die Bewaͤsserung selbst vornehmen ohne Zustim-
mung des Grabenmeisters, bei Vermeidung einer Strafe von zwei Thalern fuͤr
jeden Kontraventionsfall.
g. 22.
Wegen des Waͤsserungsverfahrens, der Heuwerbung und des Huͤtens auf
den