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(Nr. 681.) Allerhöchster Erlaß vom 3. August 1871., betreffend die Bezeichnung der Be-
hörden und Beamten des Deutschen Reichs, sowie die Feststellung des
Kaiserlichen Wappens und der Kaiserlichen Standarte.
Auf Ihren Bericht vom 27. Juni d. J. genehmige Ich:
1) daß die nach Maßgabe der Verfassung und der Gesetze des Deutschen
Reichs vom Kaiser ernannten Behörden und Beamten als Kaiserliche
zu bezeichnen sind;
2) daß als Kaiserliches Wappen der schwarze, einköpfige, rechtssehende Adler
mit rothem Schnabel, Zunge und Klauen, ohne Scepter und Reichsapfel,
auf dem Brustschilde den mit dem Hohenzollern-Schilde belegten Preu-
ßischen Adler, über demselben die Krone in der Form der Krone Karls
des Großen, jedoch mit zwei sich kreuzenden Bügeln, in Anwendung
gebracht werde;
3) daß die Kaiserliche Standarte in Purpurgrund das eiserne Kreuz, belegt
mit dem Kaiserlichen, von der Kette des Schwarzen Adler- Ordens um-
gebenen Wappen in weißem Felde, und in den vier Eckfeldern des
Fahnentuchs abwechselnd den Preußischen Adler und die Kaiserliche Krone
enthalten soll.
Coblenz, den 3. August 1871.
Wilhelm.
Fürst v. Bismarck.
An den Reichskanzler.
(Nr. 682.) Seine Majestät der Kaiser und König haben im Namen des
Deutschen Reichs, auf Vorschlag des Bundesrathes, zu Räthen des durch das
Bundesgesetz vom 12. Juni 1869. (Bundesgesetzbl. S. 201.) begründeten ober-
sten Gerichtshofes für Handelssachen in Leipzig zu ernennen geruht:
1) den Königlich Bayerischen Rath am obersten Gerichtshofe Johann
Wernz zu München,
2) den Königlich Bayerischen Advokaten Dr. Marquard Barth zu
München,
3) den Königlich Württembergischen Professor der Rechte Dr. Robert
Römer zu Tübingen,
4) den Großherzoglich Badischen Kreis- und Hofgerichtsdirektor Dr. Ernst
Sigismund Puchelt zu Karlsruhe.
(Nr. 683.)