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Reichs-Gesetzblatt.
No 9.
Inhalt: Gesetz wegen Abänderung der Gesetze vom 23. Februar 1876 und vom 23. Mai 1873, betreffend
die Verwaltung des Reichs- Invalidenfonds. S. 119. — Gesetz, betreffend die Aufnahme einer
Anleihe für Zwecke der Verwaltungen der Post und Telegraphen u. s w. S. 121. — Berichtigung.
S. 122.
(Nr. 1289.) Gesetz wegen Abänderung der Gesetze vom 23. Februar 1876 und vom 23. Mai 1873,
betreffend die Verwaltung des Reichs--Invalidenfonds. Vom 30. März 1879.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König
von Preußen etc.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths
und des Reichstags, was folgt:
§. 1.
Die im §. 3 des Gesetzes, betreffend die Gründung und Verwaltung des
Reichs-Invalidenfonds, vom 23. Mai 1873 (Reichs-Gesetzbl. S. 117) sowie im
§. 1 des Gesetzes vom 23. Februar 1876 (Reichs-Gesetzbl. S. 24) bestimmte Frist
wird für die vor dem 1. November 1875 erworbenen Prioritäts-Obligationen
deutscher Eisenbahngesellschaften bis zum 1. Juli 1885 erstreckt.
§. 2.
Vom 1. April 1879 ab sind
1. die bisher aus dem Etat des allgemeinen Pensionsfonds gezahlten
Pensionen für ehemalige französische Militärpersonen und deren An-
gehörige (Zusatzkonvention zu dem am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M.
abgeschlossenen Friedensvertrage d. d. Frankfurt a. M. den 11. Dezember
1871 Artikel 2 )
2. die bisher aus dem Etat für die Verwaltung des Reichsheeres gedeckten
Kosten der Invalideninstitute
aus den Mitteln des Reichs-Invalidenfonds zu decken.
Die nach dem letzten Absatz des §. 1 des Gesetzes vom 11. Mai 1877
(Reichs-Gesetzbl. S. 495) dem Königreich Bayern alljährlich aus den Mitteln
des Reichs-Invalidenfonds zu überweisende Summe erhöht sich um den den hier-
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Ausgegeben zu Berlin den 3. April 1879.