Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1881. (15)

Artikel 2. 
Das Armuthszeugniß ist dem Aus- 
länder, welcher zum Armenrecht zu- 
gelassen werden will, in allen Fällen 
von der Behörde seines gewöhnlichen 
Aufenthaltsorts auszustellen. 
Hält der Antragsteller sich nicht in 
dem Lande auf, in welchem er das 
Armenrecht nachsucht, so muß das Ar- 
muthszeugniß von einem diplomatischen 
Agenten desjenigen Landes, in dessen 
Gebiet das Zeugniß vorgelegt werden 
soll, beglaubigt werden. 
Hält er sich dagegen in dem Lande 
auf, in welchem er seinen Antrag stellt, 
so können außerdem auch bei den Be- 
hörden seines Heimathlandes Erkundi- 
gungen über ihn eingezogen werden. 
Artikel 3. 
Sind Deutsche in Frankreich oder 
Franzosen in Deutschland zum Armen- 
rechte verstattet, so sind sie hiermit von 
Rechtswegen auch von jeder Sicherheits- 
leistung oder Hinterlegung befreit, welche 
unter irgend einer Benennung von Aus- 
ländern wegen ihrer Eigenschaft als solche 
bei Prozessen gegen Inländer nach der 
Gesetzgebung des Landes, in welchem 
der Prozeß geführt wird, gefordert 
werden könnte. 
Artikel 4. 
Die gegenwärtige Uebereinkunft, welche 
hinsichtlich Bayerns an Stelle des bayerisch- 
französischen Vertrages vom 11. März 
1870 tritt, soll ratifizirt werden. Sie 
tritt mit dem Tage des Austausches der 
Ratifikations-Urkunden in Wirksamkeit 
und bleibt bis nach Ablauf von sechs
 
ARTICLE 2. 
Dans tous les cas, le certificat d’in- 
digence doit étre déelivré à PTétranger 
qui demande lassistance par les auto- 
rités de sa résidence habituelle. 
Si le requérant ne réside pas dans 
le pays ou la demande est forméee, 
le certificat Tindigence sera légalisé 
par Agent diplomatique du pay's 
ou le certificat doit étre produit. 
Lorsque le requérant réside dans 
le pays ou la demande est formee, 
des renseignements pourront, en 
outre, étre pris aupreès des autorités 
de IEtat auquel il appartient. 
ARTICLE 3. 
Les Allemands admis en France 
et les Français admis en Allemagne 
au bénéfice de T’assistance judiciaire, 
Seront dispensés, de plein droit, de 
toute caution ou dépôt qui, sous 
quelqdue dénomination due ce soit, 
peut étre exigé des étrangers plai- 
dant contre les nationaux par la lé- 
gislation du pays ou Taction sera 
introduite. 
ARTICIE 4. 
La présente Convention, destinée 
à remplacer, en ce qui concerne la 
Baviere, le traite conclu, le 11 Mars 
1870, entre la Bawière et la France 
Sera ratifice. Elle sortira ses effets 
à Partir du jour de léchange des 
ratilications et elle continuera à
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.