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4. Schiffsgefäße von zwölf Kubikmeter oder weniger Netto-Raumgehalt
entrichten, gleichviel ob sie beladen sind oder nicht, statt des regelmäßigen
Abgabensatzes fünfzig Pfennig für jede Schleuse.
5. Schiffsgefäße, welche die Rendsburger Kanalschleuse lediglich im Verkehr
mit den Lösch= und Ladeplätzen im Stadtbezirk von Rendsburg passiren, ent-
richten, wenn das vorgeschriebene Hafengeld zu erlegen ist, statt des regelmäßigen
Abgabensatzes dreißig Pfennig.
Befreiungen.
Befreit von der Abgabe sind:
1. Schiffsgefäße, welche Eigenthum des Reichs oder eines Bundesstaates
sind, oder lediglich für Reichs. oder Staatsrechnung Gegenstände be-
fördern, jedoch in letzterem Falle nur auf Vorzeigung von Freipässen.
2. Fahrzeuge von zwölf Kubikmeter oder weniger Netto-Raumgehalt,
wenn dieselben zugleich mit einem anderen abgabepflichtigen Fahrzeuge
eine der Schleusen passiren.
Zusätzliche Vorschriften.
1. Die Abgabe ist von dem Führer des Schiffsgefäßes, wenn er von
Osten her in den Kanal einläuft, für die Schleuse zu Holtenau bei dem Neben-
zollamt zu Holtenau, wenn er dagegen von Westen kommt, für die Schleuse
bei Rendsburg bei dem Hauptzollamt zu Tönning oder bei dem Hauptsteueramt
zu Rendsburg im Voraus zu entrichten, und zwar gleich für beide Schleusen,
wenn beide durchfahren werden sollen. Zu diesem Zweck hat der Schiffsführer
die Schleusen und die Tragfähigkeit des Schiffes unter Vorlegung der Schiffs-
und etwaigen Ladungspapiere bei dem betreffenden Amt schriftlich anzumelden.
Macht der Schiffsführer auf eine der vorstehend unter Nr. 1 bis 5 der
„Ausnahmen“ erwähnten Begünstigungen Anspruch, so hat er solches in der
schriftlichen Anmeldung zu erklären und sich nach Maßgabe der von der Kaiser-
lichen Kanal-Kommission dieserhalb zu erlassenden Vorschriften über die Er-
füllung derjenigen Bedingungen auszuweisen, von denen die Begünstigung abhängt.
2. Wenn ein Schiffer nach Beendigung der angemeldeten Reise auch die
zweite Schleuse zu durchfahren wünscht, so hat er solches bei der für diese
Schleuse zuständigen Erhebungsstelle anzumelden und dort die Abgabe für die
zweite Schleuse nachträglich zu erlegen.
3. In gleicher Weise hat derjenige Schiffsführer, welcher zufolge der Be-
stimmungen unter Nr. 2 und 3 der „Ausnahmen“ eine ermäßigte Abgabe er-
legt hat, dann aber die Reise über die dort angegebenen Grenzen fortzusetzen
wünscht, solches dem nächsten an der Fahrstraße belegenen Zoll= oder Steueramt
behufs Ergänzung der gezahlten Abgabe auf den Betrag des regelmäßigen Ab-
gabensatzes anzumelden.