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der Eröffnung der Bauchhöhle ist die Lage der Organe, der etwa vorhandene
abnorme Inhalt, die Farbe der vorliegenden Theile und der Stand des Zwerch-
felles festzustellen.
Nachdem die allgemeinen Verhältnisse der Bauchhöhle ermittelt worden sind,
ist die Eröffnung der Brusthöhle vorzunehmen. Die Sektion der Bauchhöhle
folgt in der Regel erst der Untersuchung der Brusthöhle. Nur in den Fällen,
wo bestimmte Gründe vorhanden sind, die den Tod veranlassende Veränderung
in der Bauchhöhle zu vermuthen, ist sofort die weitere Sektion der Organe der
Bauchhöhle anzuschließen.
Die Sektion der Brusthöhle.
§. 15.
Die Brusthöhle wird an der unteren Wand geöffnet. Es werden die
Rippen oberhalb der Ansatzstellen an die Rippenknorpel mit einer Säge oder
einer Knochenscheere durchschnitten, wobei eine Verletzung der Lungen, des Herz-
beutels und der am Eingange in die Brusthöhle gelegenen Gefäße zu vermeiden
ist. Dann wird das Zwerchfell, soweit es zwischen den Endpunkten der Säge-
oder Schnittlinien angeheftet ist, von dem Schaufelknorpel und den Knorpeln der
falschen Rippen abgelöst und das Brustbein, nachdem Mittelfell und Herzbeutel
sorgfältig abgetrennt worden sind, nach vorn zurückgeschlagen.
Darauf ist das Verhalten des Brustfelles, die Beschaffenheit und die
Menge des in den Brustfellsäcken etwa vorhandenen abnormen Inhalts und der
Ausdehnungszustand der Lungen zu ermitteln. Hieran schließt sich die Unter-
suchung des Mittelfelles und der Thymusdrüse.
§. 16.
Hierauf wird der Herzbeutel geöffnet, sein Inhalt in Bezug auf Beschaffen-
heit und Menge geprüft und der Zustand des Herzbeutels selbst ermittelt. Nach-
dem dann die Lage des Herzens, seine Größe, Gestalt, Farbe, Konsistenz und
der Blutgehalt seiner oberflächlichen Gefäße festgestellt worden sind, wird das
Herz in seiner natürlichen Lage geöffnet. Es wird jeder Vorhof und jede Herz-
kammer einzeln eröffnet. Nächstdem ist die Menge und Beschaffenheit des Blutes
in jedem Herzabschnitte und die Weite der Atrioventrikularöffnungen zu bestimmen.
Man nimmt zuerst das Blut aus dem rechten Vorhofe und ermittelt dessen Menge
und Beschaffenheit. Dann prüft man die Weite der rechten Atrioventrikular-
öffnung durch Einführen der Finger der linken Hand von dem Vorhofe aus.
Hierauf nimmt und untersucht man das Blut aus der rechten Herzkammer.
In derselben Weise verfährt man auf der linken Herzseite. Erst jetzt ist das
Herz herauszuschneiden und sind die arteriellen Oeffnungen zuerst durch Eingießen
von Wasser, sodann durch Aufschneiden zu untersuchen. Schließlich ist der Zu-
stand des Herzfleisches zu prüfen.
Darauf folgt die Untersuchung der größeren Gefäße mit Ausnahme der
hinteren Aorta.