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Schriftsteller gebildet, — jetzt bestand sein Heerhaufe aus
Männern der Arbeit; früher hatten die sogenannten höheren
Grade mit Templerspielerei und Rosenkreuzerwahn ihn be—
herrscht; jetzt waren dieselben, wenn auch nicht verschwunden,
doch von jeder Oberleitung entfernt und von der Großzahl
als Spielerei belächelt; früher hatte in Bezug auf die Ge—
schichte des Bundes die krasseste Unwissenheit geherrscht; jetzt
erforschte man diese und kam ihr überall auf die Spur;
früher hatte man keine Idee davon gehabt, daß sich der
Bund den Bedürfnissen der Zeit anpassen und dem Fort-
schritte huldigen könnte; jetzt brach sich diese Überzeugung
immer weiter Bahn und ist endlich auf dem Wege zum
Siege begriffen.
Nachdem die Rosenkreuzer und ihre hirnverbrannten
Gesinnungsgenossen in den verdienten allgemeinen Mißkredit
geraten, und nachdem ihr Gegenpol, der Illuminatenbund,
raktionärer Gewalt erlegen, begannen die Maurer, wie wir
(oben S. 43) bereits an dem Versuche eines „Deutschen
Maurerbundes“ und an der Gründung des „Eklektischen
Bundes gesehen haben, über die wahre, von allen Phan-
tastereien entfernte Aufgabe der Freimaurerei nachzudenken,
und auf diese Weise die in alle Welt hinaus versprengten
Trümmer des alten Bundes wieder zu sammeln. Dies
führte zu allererst zur bessern Erforschung der Geschichte des
Bundes, welche bisher, gleich der ältesten Geschichte aller religi-
ösen und philosophischen Systeme, aus lauter haltlosen
Märchen und Fabeln bestanden hatte. Auf diesem Forscher-
wege fand man kein größeres Hindernis, als die sogenannten
höheren Grade; ihre Entstehung und Berechtigung wurde
daher ein Gegenstand eifriger Untersuchung, und die Resul-
tate der letztern wurden, wie nicht anders zu erwarten, der
erste Anstoß zur Abschaffung jener Auswüchse.
Diese Bemühungen gingen von einigen geistig hervor-
ragenden Männern aus, welche eine Zierde des Freimaurer=