Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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3. Die Spiudel schwingt, der Schütze kreist, 
Der eng das weiche Garn verwebt. 
Vom Drucker wird mit klugem Geist 
Geweb aus Wolle bunt belebt. 
Und Blumen stren'n auf weißes Linnen 
Die Nadeln kund'ger Stickerinnen. 
4. Grünt sort, ihr saft'gen Wiesenau'n. 
Fort kleide, dunkler Wald, den Hang, 
Die Perle wachse, schön zu scham'n, 
Weit töne Vogtlands Geigenklang! 
Und mögen ihm die fernen Zonen 
Sein Spinnen, Weben, Sticken lohnen! 
26. Ellster, das Bad des sächlischen Vogtlandes. 
1I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Richter, Bilder für 
Schule und Haus. Metzner, vogtländische Wanderungen. 
II. Lehrgang: Überleitung. 1. Die Lage des Bades. 2. Die Quellen des 
Bades. 3. Die wichtigsten Gebäude des Bades. 4. Die Wohn- 
häuser des Bades. 5. Die landschaftliche Natur des Bades. 6. Die 
Gäste des Bades. 
III. Lehrstunde: 
Das Vogtland, das den Gesunden so reichlich die Gabe des 
erfrischenden Wassers spendet, bietet auch den Kranken heilende 
Quellen. Solche Heilquellen finden wir in Linda und bei der Stadt 
Pausa (3½ T.), und die älteste derselben nennt der dankbare Sinn 
der Bewohner daselbst ein „Gottesgeschenk“. In größerer Zahl und 
von kräftigerer Wirkung treffen wir sie aber in Elster an, das 
wir heute als das wichtigste Bad des Vogtlandes näher 
betrachten wollen. 
1. Wollen wir nach Bad Elster reisen, so lassen wir uus von 
einer Bahnlinie zunächst bis nach Adorf führen. Von hier ab 
bringt uns dann weiter der Bahnzug den Elsterfluß entlang. Dort 
aber, wo der Schienenweg das Flußtal verläßt, steigen wir aus 
und wandern durch einen schattigen Waldweg, der uns bald wieder 
an das Ufer des frischen Bergwassers leitet. Denn die Elster ist 
in Böhmen zu einem starken Bache erwachsen, hat eben die Landes- 
grenze überschritten und durchfließt nun schnellen Laufes einen aus- 
geweiteten Kessel. Linksseitig empfängt sie zwei muntere Seitenbäche, 
rechtsseitig aber wird sie von einem Bergrücken gedeckt, der sich 
schützend gegen die kalten und trockenen Nord= und Nordostwinde 
aufgerichtet hat. Nach dem Süden zu fehlt dem Talbecken eine 
höhere Umrandung, so daß unser Blick ungehemmt nach den Wiesen 
und Wäldern Böhmens schweifen kann. In diesem trauten Fluß- 
kessel, dessen Boden eine Erhebung von 470 m über dem Spiegel 
des Meeres besitzt, liegt das kleine Dorf Elster mit schöner Kirche 
auf bergiger Höhe. Neben den unscheinbaren Häusern des Grenz-
	        
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